Auf Nikola Tesla gehen bahnbrechende Entwicklungen auf dem Gebiet der Wechselstrom- und Hochfrequenztechnik sowie der drahtlosen Informations- und Energieübertragung zurück. Seine Erkenntnisse legten den Grundstein für wesentliche Errungenschaften der medizinischen Diagnostik, etwa im Bereich der Computertomographie. Der Namensgeber der physikalischen Einheit der magnetischen Flussdichte meldete mehr als 250 Erfindungen zum Patent an und kann damit zu den bedeutendsten Erfindern unserer Zeit gezählt werden. Wichtige Grundlagen für seine spätere Arbeit erwarb Tesla im Rahmen seines Studiums an der damaligen „K.k. Technischen Hochschule“ in Graz, die ihm 60 Jahre nach seiner Grazer Studienzeit für seine überragenden Verdienste das Doktorat der technischen Wissenschaften ehrenhalber verlieh. Eine Kopie der Urkunde zur Ehrung sowie das Dankes-Telegramm Teslas, der aus gesundheitlichen Gründen beim Festakt 1937 nicht dabei sein konnte, sind im Rahmen der rund dreiwöchigen Tesla-Schau an der TU Graz ausgestellt.
Im Zentrum der gemeinsamen Ausstellung von Landesmuseum Joanneum und TU Graz stehen das Leben und die technischen Errungenschaften Teslas. Nikola Tesla und seine Zeit werden dabei - gleichzeitig eingebettet in den Rahmen der Entwicklung der Technik in Graz vom Joanneum zur TU Graz - dargestellt. So befinden sich etwa Spaten und Mörteltruhe von der Grundsteinlegung der Alten Technik unter den Ausstellungsstücken. Einen besonderen Schwerpunkt in der Arbeit des Elektrotechnik-Pioniers Tesla stellte die Beschäftigung mit der Wechselstromtechnik dar. 1893 wurde sein Wechselstromsystem erstmals für die Versorgung der Weltausstellung in Chicago eingesetzt. Das erste Kraftwerk nach seinen Plänen wurde an den Niagarafällen errichtet. Die Grazer Ausstellung dokumentiert diese historischen Schritte der Geschichte der Energietechnik. Ein weiterer Schwerpunkt Teslas lag auf Radiotechnik und Energieübertragung. Dargestellt ist etwa eine Radiostation in Colorado Springs, die von ihm errichtet wurde. Ebenfalls zu sehen sind Modelle von Tesla-Transformatoren, die auch heute noch zu Demonstrationszwecken in der universitären Lehre im Einsatz sind. Mit seinen Arbeiten zur Hochspannungs- und Hochfrequenztechnik leistete Tesla weiters wichtige Beiträge auf dem Gebiet der Medizintechnik, insbesondere der Elektrotherapie.
Vorgestellt werden im Rahmen der Ausstellung zudem bedeutende Zeitgenossen Teslas, die in Graz gewirkt haben, wie Chemie-Nobelpreisträger Richard Zsigmondy, Radio-Pionier Otto Nussbaumer, Architekt Johann Wist oder Mineraloge Friederich Mohs, der die berühmte „Mohs’sche Härteskala“ entwickelte. Aber auch Teslas ständigem Wettstreiter, dem US-Erfinder Thomas A. Edison, ist eine Schautafel gewidmet. In der Auseinandersetzung zwischen Edisons Gleichstrom- und Teslas Wechselstromsystem setzte sich die Idee Teslas durch. Ebenso im Porträt: Physik-Nobelpreisträger Guglielmo Marconi, der als Begründer der drahtlosen Nachrichtenübertragung gilt. Ab 1885 machte er dazu Versuche und meldete sein erstes Patent an. Im Jahr 1909 erhielt er den Nobelpreis für diese Arbeiten. 1943 entschied der Oberste Gerichtshof der USA in einem Patentstreit, dass diese Entwicklung eigentlich durch Nikola Tesla eingeleitet wurde.
Veranstaltungsort Hochspannungshalle
Nikola Tesla und Graz
Nikola Tesla -Biographie
Termine „Nikola Tesla und die Technik in Graz“
Eröffnung: Montag, 19. Juni 2006, 11 Uhr
Laufzeit: 19. Juni 2006 bis 14. Juli 2006, jeweils Montag bis Freitag 10 bis 15 Uhr
Akademischer Festakt mit Umbenennung der Hochspannungshalle: Freitag, 7. Juli 2006, 11 Uhr
(Achtung: An diesem Tag ist die Ausstellung nicht frei zugänglich!)
Finissage: Freitag, 14. Juli, 13 Uhr
Ort: TU Graz, Inffeldgasse 18, 8010 Graz
Kurator: Univ.-Prof. Dr. Josef Wohinz, TU Graz
Information zur Ausstellung: Mag.phil. Ulla Lehrmayer, Tel: +43 (0) 316 873 6064
Führungen auf Anfrage.
Bildmaterial auf Anfrage.
Rückfragen:
Wohinz, Josef W., O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Josef Wohinz
Email: josef.wohinz@TUGraz.at
Tel: 0316 873 7290
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