Presse- oder Medienarbeit heißt mit einer breiten Öffentlichkeit über Tageszeitungen, Zeitschriften, Radio, oder Fernsehen in Kontakt zu treten. Eine große Zahl Menschen kann so schnell, glaubwürdig und kostengünstig erreicht werden. Zentrale Tools der Pressearbeit sind die Presseaussendung sowie die Pressekonferenz- bzw. das Pressegespräch.
Mit der „TU-medieninfo“ informiert die Pressestelle regelmäßig über Aktivitäten und Erfolge an der TU Graz. Gerne unterstützen wir Sie beim Verfassen und Versenden von Pressemeldungen. Rechtzeitige Information ist dabei unbedingt notwendig : Bitte mindestens 10 bis 14 Tage v o r dem jeweiligen Anlass in der Pressestelle melden.
Selbstverständlich berät und unterstützt Sie die Pressestelle gerne in allen Angelegenheiten, die den Weg an die Öffentlichkeit über die Medien betreffen. Nicht immer sprechen Wissenschafter und Journalisten dieselbe Sprache. Ergänzend finden Sie daher untenstehend nützliche Tipps für den Umgang mit Medienvertretern, die die Zusammenarbeit vereinfachen sollen, zu folgenden Themen:
Wie ist eine Pressemeldung aufgebaut?
Wie formuliert man eine Meldung für die Presse?
Nicht jedes Ereignis ist auch für die Presse interessant. Nach Expertenschätzungen landet über 90 Prozent des eingelangten Pressematerials direkt im Papierkorb. Fehlende Aktualität, zu wenig Leserrelevanz, zu umfangreiche Unterlagen oder auch fehlende journalistische Formen und ungeeignete Aufbereitung sind häufig Gründe, aus denen eine Meldung ignoriert wird. Nur bestmögliche Vorbereitung kann dem schnellen Ende einer Meldung entgegen wirken, liefert aber keinen Garant für eine Veröffentlichung.
In der Massenkommunikation gelten andere Aufmerksamkeitsfilter als in der Wissenschaft. Für die Berichterstattung kann vermeintlich Nebensächliches von enormer Bedeutung, umgekehrt aber auch wissenschaftlich Bedeutsames nebensächlich sein. Je mehr Kriterien journalistischer Arbeit eine Meldung erfüllt, desto größer wird die Chance auf Veröffentlichung. Der Journalist als „Pförtner“ entscheidet, welche Meldungen durch das „Tor“ an die Öffentlichkeit gelangen. Kriterien, durch die eine Aussendung Nachrichtenwert bekommt, sind:
Aktualität als Grundvoraussetzung
Was vorbei ist, ist vorbei: Vergangenes macht eine Meldung für den Journalisten uninteressant. Was einzigartig und neu ist, hat gute Chancen, zur Nachricht zu werden.
Bezug zur aktuellen Problemerfahrung
Je größer der betroffene Personenkreis, desto größer die Chance auf Publikation. Die Meldung muss einen Publikumskreis erreichen, der über einen bloßen Insiderzirkel hinausgeht. Das Thema muss dazu von „öffentlichem Interesse“ sein: Konkrete, alltagsnahe Anwendungsbeispiele sind hier nützlich.
Nähe als Grundprinzip
Eine geringe Distanz vom Ereignisort zur Redaktion, aber auch kulturelle oder politische Nähe zum Rezipientenkreis sind relevante Kriterien für die Auswahl einer Meldung. Der deutsche Systemtheoretiker Niklas Luhmann bringt dieses Prinzip zynisch auf den Punkt:
„Dass ein Hund einen Briefträger gebissen hat, kann nur im engsten Ortsbezug gemeldet werden. Im ferneren Umkreis muss schon ein ganzes Hunderudel den Briefträger zerfleischt haben, und auch das würde in Berlin nicht gemeldet werden, wenn es in Bombay passiert ist:“
Außergewöhnliches ist attraktiv
Je ungewöhnlicher, unvorhersehbarer, seltener der Inhalt einer Meldung, desto größer die Chance auf Veröffentlichung: Täglich erreichen hunderte Mails, Faxe und Einladungen die einzelnen Ressorts der Redaktionen. Was sich nicht abhebt, geht unter.
Prominenz und Personalisierung
Je stärker ein Ereignis personalisiert ist, d.h. sich auf das Handeln von Personen bezieht, desto eher wird es zur Nachricht. Das gilt vor allem für prominente oder einflussreiche Persönlichkeiten.
Der Aufbau einer Meldung für die Presse folgt ähnlichen Grundregeln wie sie auch für journalistische Texte für Zeitungen und Zeitschriften gelten. Im folgenden sind die wesentlichsten Hinweise für die Gliederung einer Presseaussendung zusammengefasst. Aktuelle Presseinformationen der TU Graz finden Sie online unter presse.TUGraz.at.
Klare Botschaft formulieren
Eine Presseaussendung hat nur e i n Thema. Je klarer und eindeutiger ein Ereignis ist, desto eher wird es zur Nachricht. Die Botschaft muss so verpackt sein, dass der daraus für den Empfänger resultierende Nutzen sofort eingeordnet werden kann.
Der Titel weckt die Aufmerksamkeit
Plakative Überschriften und Zwischentitel wecken die Neugier des Redakteurs und helfen der Meldung sich in der Informationsflut abzuheben.
PR-Informationspyramide: Das Wichtigste am Anfang
Das Wichtigste, die zentrale Botschaft steht immer an der Spitze der Meldung. Bereits Titel, Untertitel und Lead (Vorspann) fassen die wesentlichen Facts zusammen. Darunter folgt ein Text, der nähere Informationen bietet, dann ergänzende Schilderungen und Erklärungen.
6xW
Gleich zu Beginn werden die sechs so genannten W-Fragen beantwortet: Wer? Was? Wo? Wann? Wie? Warum? - Das stellt sicher, dass die wesentlichen Punkte gleich am Anfang untergebracht sind.
Rückfragehinweis
Wesentlich ist die Erreichbarkeit einer fachkundigen Person für ergänzende Informationen oder kurzfristige Interviews. Diese muss unbedingt autorisiert und auskunftswillig sein.
Mit der „TU-medieninfo“ versorgt die Pressestelle
regionale und nationale Medien regelmäßig über Aktivitäten und Erfolge an
der TU Graz. Selbstverständlich unterstützen wir Sie gerne beim Verfassen
und Versenden von Pressemeldungen (rechtzeitige
Information ist dabei unbedingt notwendig : Bitte mindestens 10 bis 14 Tage
v o r dem jeweiligen Anlass in der Pressestelle melden!). Ergänzend finden
Sie hier die wichtigsten formulierungstechnischen Hinweise für
Pressemeldungen, die nicht nur gelesen, sondern auch verstanden werden.
Erfolgreiche Kommunikation orientiert sich am Vorwissen der Rezipienten!
Kein Fachleute und Experten sollen erreicht werden, sondern ein breites Publikum ist Empfänger der Nachricht, die kommuniziert werden soll. Denken Sie daran, dass sich der Empfänger nicht so intensiv mit Ihrer Botschaft beschäftigt wie Sie selbst und vermeiden Sie abstrakte Abhandlungen!
In der Kürze liegt die Würze!
Eine Presseinformation sollte die Länge einer DIN A4 Seite nicht überschreiten. Kurze, einfache Formulierungen erhöhen die Chancen auf Veröffentlichung und verringern den Raum für Missverständnisse. Die journalistische Sprache hat ihre eigenen Regeln: Der gute Pressetext ist leicht lesbar und allgemein verständlich. Dazu kurze Sätze und keine komplizierten Schachtelsatzkonstruktionen verwenden!
Kein Fachchinesisch!
Fremdworte und Fachausdrücke möglichst vermeiden. Überschätzen Sie nicht das Vorwissen Ihres Gegenübers und bieten Sie einfach verständliche „Übersetzungen“ der Fachausdrücke an. Das hilft Missverständnisse zu vermeiden und bösen Überraschungen in der Berichterstattung vorzubeugen.
Bilder sagen mehr als Worte!
Sind Erklärungen für schwierige Zusammenhänge und komplexe Themen notwendig, suchen Sie anschauliche Beispiele – das kann viel zur besseren Verständlichkeit beitragen!
Presseinformation ist keine Werbung!
Eine Presseinformation ist kein Werbetext: Journalisten wollen Information und keine selbstbeweihräuchernden Superlative - diese landen direkt im Reißwolf. Pressevertreter wollen seriöse Information mit nachprüfbaren Fakten. Die Glaubwürdigkeit des Inhalts darf nicht unter übertriebener sprachlicher Darstellung leiden.
Kein Erfolgsgarant!
Selbst wenn eine Meldung alle genannten Kriterien erfüllt, bleibt die aktuelle Nachrichtenlage entscheidend: Erfordert es die Aktualität anderer Berichte, wird sie zurückgestellt oder gar nicht veröffentlicht.
Grundsätzlich gilt: Pressekonferenzen und -gespräche sind nur sinnvoll, wenn das Thema nicht durch eine Pressemitteilung vermittelt werden kann. Von den Redaktionen werden Pressekonferenzen immer weniger besetzt. Nur besonders wichtige Anlässe oder komplizierte Themen rechtfertigen die Entscheidung eine Pressekonferenz zu veranstalten.
Pressekonferenzen und -gespräche bieten die Möglichkeit komplexe Sachverhalte umfassend darzustellen und den Journalisten detaillierte Hintergrundinformationen anzubieten. Im Unterschied zu Pressegespräch, das im kleineren, lockeren Rahmen abläuft, ist eine Pressekonferenz eher formell aufgebaut.
In jedem Fall gilt:
- Das Thema muss klar und unmissverständlich festgelegt sein.
- Der Termin muss medienfreundlich geplant werden. Übliche Beginnzeiten sind vormittags zwischen 10.00 und 11.00 Uhr.
- Eine Pressekonferenz sollte nicht länger als eine Stunde dauern.
- Die wichtigsten Informationen, Zahlen, Fakten findet der Journalist am so genannten „Waschzettel“.
- Nach den Eingangsstatements der Personen am Podium haben die Fragen der Journalisten Priorität. In diesem Dialog muss freilich immer auch mit kritischen Fragen gerechnet bzw. diese auch beantwortet werden.
Struktur der PK (nach Konken, 1998, S. 148)
Eröffnung
Begrüßung (1%)
Vorstellung der Teilnehmer (3%)
Themeneinstieg (3%)
Hauptteil
Statements (30%)
Fragen der Journalisten (60%)
Schluss
kurze Zusammenfassung (2%)
Verabschiedung (1%)
Folgende Hinweise sollen eine Hilfestellung für erste Interviewerfahrungen bieten. Mit Ergänzungshinweisen unterstützen Sie die Arbeit der Pressestelle und helfen gleichzeitig anderen Kolleginnen und Kollegen bei der Vorbereitung. Vielen Dank für Ihre Anmerkungen an alice.grancy@TUGraz.at.
Gute Vorbereitung bewahrt vor Fehlern
Was ist das genaue Gesprächsthema? Überlegen Sie sich e i n e Hauptbotschaft, die Sie vermitteln wollen. Nachträgliche Korrekturen sind kaum möglich. Daher v o r dem Interview genau festlegen, was Sie sagen wollen/können/dürfen. Überlegen, welche Fragen gestellt werden könnten. Eventuell griffige Sätze vorbereiten, die Sie verwenden können. Stichworte aufschreiben, aber: Niemals Antworten ablesen, stets frei sprechen!
Klare Frage - klare Antwort
Bringen Sie Ihre Hauptaussagen auf den Punkt: Bei Journalisten gefürchtet sind Personen, die nach einer Frage in einen nicht endenwollenden Plauderton verfallen. Klare Fragen ohne lange Ausschweifungen beantworten. Aussagen, die nicht zitiert werden sollen, am besten gar nicht tätigen. Wenige Hinweise, die das Wesentliche des Themas klar zum Ausdruck bringen, sind für die Arbeit der Redakteure hilfreich und helfen Missverständnisse zu vermeiden.
In der Ruhe liegt die Kraft
Lassen Sie sich durch ein Mikrofon nicht aus der Ruhe bringen. Bleiben Sie natürlich, Medienvertreter sind weder Ungeheuer noch Übermenschen! Das Sprechtempo bleibt moderat und gemäßigt. Nützen Sie das Interview als Chance Ihre Botschaft einem breiten Publikum näher zu bringen!
Verständlichkeit vor Fachjargon
Scheuen Sie sich nicht vor einer möglichst einfachen Art zu formulieren. Es gelten ähnliche Hinweise wie beim Punkt Wie formuliert man eine Presseaussendung?: Kein Fachchinesisch, kurze, einfache Sätze, keine zu komplizierten Gliedsatz-Konstruktionen. Je bildhafter Sie sprechen, desto besser werden Sie verstanden.
Verschiedene Mediengattungen - verschiedene Anforderungen
Unterschiedliche Medien haben unterschiedliche Anforderungen. Wortwahl und Formulierung hängen wiederum von der Zielgerichtetheit und Mediengattung ab (Nachrichten oder Unterhaltung, Wirtschafts- oder Jugendmagazin usw.). Das Fernsehen braucht kamerataugliche, herzeigbare Bilder. Beachten Sie außerdem bei Fernseh-Interviews Ihr Outfit. Für ein Interview mit dem Radio ist ein ruhiger Raum wichtig. Wenn gewünscht, können O-Töne anschließend im Labor gesammelt werden.
Keine Vorbehalte - kein Problem
Wer auf Repräsentanten der Medien offen und unvoreingenommen zugeht, hat einen enormen Vorteil gegenüber allen in Medienfragen defensiv Agierenden. Vorbehalte gegen die Presse in einer Interviewsituation zu äußern ist nicht nur unpassend, sondern unhöflich. Darauf zu achten ist aber ebenso, dass das Verständnis von Journalisten als „Partner“ am Weg in die Öffentlichkeit, nicht in ein – zumeist peinliches - Hofieren der Redakteure ausartet.
Mag. Barbara Gigler
tel
0316/873 6006
mobil 0664 608736006
barbara.gigler@tugraz.at
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