Die TU Graz versteht sich als zuverlässiger Partner für Wissenschaft und Wirtschaft im internationalen Wettbewerb. Im Rahmen der „Research & Technology“, der Fach-Messe für Forschung und Entwicklung auf der Hannover Messe 2006, präsentieren TU-Wissenschafter ausgewählte Forschungserfolge mit viel versprechendem Anwendungsspektrum: Von Online-Messtechnik für industrielle Prozesse über die Kombination von Methoden der digitalen Bildverarbeitung und der Computergrafik für den medizinischen Bereich bis hin zu natürlichen Katalysatoren in der Biotechnologie reicht die Leistungsschau der TU Graz in Halle 2, Stand A55, auf der größten Industriemesse der Welt.
Außerdem am Messestand: Das Forschungs- und Technologiehaus der TU Graz, die Serviceeinrichtung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, stellt das Leistungsspektrum vom Technologietransfer bis hin zur -verwertung vor.
Berührungslose Messmethoden:
Kapazitätstomographie entschlüsselt Innenleben von Industriebehältern
Wenn Erdöl gefördert wird, muss das Gemisch aus Öl, Wasser und Erdgas zur Analyse der Materialverteilung zuerst an die Oberfläche gebracht werden. Auch bei zahlreichen industriellen Prozessen, wo sich verschiedene Stoffe in den Behältern vermengen, erfolgt die Erfassung und Analyse der benötigten Daten meist nicht im laufenden Betrieb und stört so den Arbeitsprozess. Um die Abläufe in den Behältern überwachen zu können, ist exaktes Wissen über die Verteilung der Materialien aber unbedingt notwendig.
Wissenschaftern des Instituts für Elektrische Messtechnik und Messsignalverarbeitung der TU Graz ist es gelungen, eine neue Methode der Online-Messung zu entwickeln, die eine Prozessoptimierung bereits während des Betriebs ermöglicht. Mit Hilfe spezieller Sensoren erfassen die Forscher die elektrischen Kapazitäten und errechnen daraus die Materialverteilung im Behälter. Die bereits zum Patent angemeldete „elektrische Kapazitätstomographie“ mit breitem Anwendungsfokus von Schüttgutbeförderung bis hin zur Lebensmittelindustrie ermöglicht den laufenden Arbeitsprozess rasch, kostengünstig und ohne störende Eingriffe zu überwachen.
Kontakt: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Georg Brasseur
Email: brasseur@emt.tugraz.at, Tel: +43 (0) 316 873 7270
Virtuelle Operationsplanung:
Informatiker nehmen Topographie des Tumors ins Visier
Diagnose Leberkrebs: Die operative Entfernung des Tumors ist für die Patienten meist die viel versprechendste Behandlungsmethode. Möglichst umfassendes Wissen über das befallene Gewebe und die Tumorgröße ist für einen Eingriff unerlässlich, damit gewährleistet ist, dass das Organ auch nach der Operation die wichtige Funktion der Blutreinigung erfüllen kann. Hauptinformationsquelle für die Operationsplanung ist die Computertomographie, die dem Mediziner aber lediglich zweidimensionale Querschnittsbilder des betroffenen Organs liefert.
Wissenschafter des Instituts für Maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz haben durch die Kombination von Methoden der digitalen Bildverarbeitung und der Computergrafik ein System entwickelt, das die Planung von lebensrettenden Operationen deutlich vereinfacht: Mit Hilfe computergraphischer Methoden blenden die Wissenschafter virtuelle Objekte in die reale Arbeitsumgebung ein, wo der Eingriff in dreidimensionaler Darstellung simuliert werden kann. Die Mediziner können durch diese "Topografie des Tumors und der Leber" den Eingriff präziser planen. Die dreidimensionale Darstellung von Organen mit gleichzeitiger Interaktionsmöglichkeit zeigt zugleich neue Perspektiven für die Ausbildung von Ärzten auf. Auf der Hannover Messe können Besucher selbst mit der virtuellen Leber interagieren.
Kontakt: Vertragsprof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Horst Bischof
Email: bischof@icg.tu-graz.ac.at, Tel: +43 (0) 316 873 5014
Sporen als Enzymfabrik:
Biotechnologie nutzt Katalysatoren aus der Natur
Lebensmittel-, Textil-, oder Papierindustrie und Pharmazie profitieren bereits von den umweltfreundlichen und kostengünstigen Verfahren aus dem Bereich der Biotechnologie, wo Wissenschafter natürliche Mittel für industrielle Prozesse nutzen: Sie setzen Enzyme oder Mikroorganismen aus der Natur als Katalysatoren für Reaktionen im Labor ein. Die vielseitigen Eiweißmoleküle nach erfolgter Reaktion zurück zu gewinnen war bisher aber aufwendig und teuer.
Eine Forschergruppe des Instituts für Umweltbiotechnologie der TU Graz hat eine Methode entwickelt, mit der sie die wertvollen Katalysatoren schnell, umweltschonend und kostengünstig herstellen kann: Das Enzym wird dabei nicht aufwendig mit chemischen Verfahren an den Träger gebunden, sondern von bakteriellen Sporen als natürlichen Trägern produziert. Sporen aus der Natur sind überaus widerstandsfähig gegenüber den in chemischen Prozessen auftretenden hohen Temperaturen und pH-Werten und erhöhen die Stabilität des Enzyms. Das fest verwachsene Träger-Enzym-System kann zudem wiederholt verwendet werden. Ihr Biokatalyse-Erfolgsrezept mit breitem Anwendungsspektrum haben die Grazer Forscher bereits zum Patent angemeldet.
Kontakt: Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Georg Gübitz
Email: guebitz@TUGraz.at, Tel: +43 (0) 316 873 8312
Der Messeauftritt der TU Graz wird vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie unterstützt.
Bildmaterial bei Nennung der Quelle „TU Graz/Bergmann“ honorarfrei verfügbar unter
/gallery_real.htm#Aktivitäten
Rückfragen:
Mag. Alice Senarclens de Grancy
Tel +43 (0) 316 873 6006
Mobil +43 (0) 664 60 873 6006
Email alice.grancy@TUGraz.at
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