01.03.2013 - Technik & Gesellschaft

verMESSEN: Ausstellung Franzizeischer Grundkataster von Graz

Poesie und Landvermessung: Im ersten historischen Exkurs der neuen Dauerausstellung „360GRAZ“ des GrazMuseum vereinen sich unter dem Titel „verMESSEN“ scheinbare Gegensätze zu einem faszinierenden neuen Blickwinkel auf die Entstehungsgeschichte der Stadt Graz. Der 2008 verstorbene Franz Allmer, Geodät, Sammler und Lehrender der Vermessungsgeschichte an der TU Graz, begleitet als virtueller Erzähler durch die Ausstellung ausgewählter handgezeichneter und kolorierter franziszeischer Kataster-Blätter aus dem 19. Jahrhundert. Die von ARCHelmoma kuratierte Schau wird am Dienstag, dem 5. März 2013 eröffnet.

In vielfacher Hinsicht ist die Ausstellung „verMESSEN“ eine Premiere: Der erste historische Exkurs im Rahmen der GrazMuseum-Dauerausstellung präsentiert erstmals Exponate und Texte aus dem persönlichen Nachlass Franz Allmers ebenso wie Blätter der von Franz I. in Auftrag gegebenen Kataster von Graz und Umgebung aus den Jahren 1820 und 1829. Studierende der TU Graz haben die historischen Pläne in eine zeitgemäß lesbare Form übertragen und so den Schritt in die Gegenwart ergänzt. Die Ausstellung ist ab 6. März bis 22. April im GrazMuseum zu sehen. Das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) und das Archiv der TU Graz stellten als Kooperationspartner Archivalien aus dem Nachlass Franz Allmers und historische Pläne zur Verfügung.

Erzählte Stadt
Das Kuratorinnen-Team Marion Starzacher, Elisabeth Seuschek und Ramona Winkler inszeniert die Ausstellung als virtuelle Zeitreise Franz Allmers von den ersten maßstäblichen Plänen des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Begleitet durch die Biographie des Erzählers tauchen die Besucherinnen und Besucher in die Zeit des 19. und 20. Jahrhunderts ein. Für die jüngste Generation wird die spannende Reise durch die Geschichte des Vermessungswesens auch mittels Kartenpuzzles und Suchspielen veranschaulicht. Eine Gestaltungsweise, die den Geist Allmers weiterträgt, der in seiner aktiven Zeit als Lehrender an der TU Graz stets mit Begeisterung jungen Menschen historisch bemerkenswerte Sachverhalte aus seiner Profession anschaulich in Vorlesungen, Exkursionen und Stadtrundgängen vermittelt hat.

Vielfach lesbar
„Historische Pläne, gestaffelt auf einer Zeitlinie, veranschaulichen auf eine ganz besondere Art die Entstehungsgeschichte einer Stadt“, erklärt Marion Starzacher. „ Die Pläne laden die Betrachtenden zum Staunen und Träumen ein. Sie können aber auch anders gelesen werden, weil sie Informationen zu Brennpunkten, konfliktbehafteten Bereichen, zur Neuplanung, Stadterweiterung und zum Umgang mit historischer Stadtsubstanz bieten und damit als Grundlage für künftige Stadterweiterungen dienen können.“ Dass die Katasterpläne von Graz und Umgebung systematisch erstellt und damit heute zugänglich sind, ist dem Wunsch Kaiser Franz I. nach einer einheitlichen Steuerbemessungsgrundlage zu verdanken. Durch kaiserliches Grundsteuerpatent ordnete er 1817 die Vermessung aller Grundstücke im damaligen Österreich an.

„verMESSEN. Franziszeische Grundkataster von Graz“
Ausstellung im Rahmen der Dauerausstellung „360GRAZ | Die Stadt von allen Zeiten“

Vernissage: am Dienstag, dem 5. März 2013, 19 Uhr, GrazMuseum, Sackstraße 18
Zur Ausstellung sprechen Otto Hochreiter, Direktor GrazMuseum,
Hermann Dreiseitl, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen
und Hans Gangoly, Studiendekan der Fakultät für Architektur, TU Graz

Ausstellung: 6. März bis 22. April 2013
Ort: GrazMuseum, Stadtmuseum Graz GmbH, Sackstraße 18, 8010 Graz
Öffnungszeiten: MI-MO 10-17 Uhr (täglich außer dienstags)

Kuratorinnen - ARCHelmoma
Marion Starzacher
Elisabeth Seuschek
Ramona Winkler

Kooperationspartner
TU Archiv
BEV
Fakultät für Architektur
TU Graz

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