Technische Universität Graz
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20.09.2011 - Wissenschaft

Hohe Auszeichnung für Fettforschung: Wilhelm Normann Medaille an TU Graz Wissenschafter verliehen

Zum vierten Mal in der Geschichte der Grazer Wissenschaft geht die Wilhelm Normann Medaille an einen in Graz tätigen Forscher. Günther Daum vom Institut für Biochemie der Technischen Universität Graz erhielt die renommierte Auszeichnung am 19. September 2011 für seine herausragenden Leistungen bei der Erforschung von Fetten. Die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft vergibt die Medaille seit 1940 in Erinnerung an den Erfinder der Fetthärtung.

Für viele Menschen ist die Einlagerung von Fetten ein Übel, dem es zu begegnen gilt. Günther Daum hingegen widmet sich seit 1982 täglich mit neuer Begeisterung der Identifizierung eben jener Gene und Proteine, die an der Fettdepot-Bildung und am Einbau der Lipide in Zellmembranen beteiligt sind. Meist stammen die Erkenntnisse über den Fettstoffwechsel aus der wissenschaftlichen Arbeit mit Bäckerhefe. Sie kann als Modell dienen, denn viele Abläufe ähneln denen in Pflanzen oder im menschlichen Körper. Nun wurde der am Institut für Biochemie der TU Graz forschende Wissenschafter mit der Wilhelm Normann Medaille für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft übergibt ihre höchste Ehrung in unregelmäßigen Abständen für besondere Forschungsleistungen.

Bislang ist es nur drei in Graz forschenden Wissenschaftern gelungen, die Medaille nach Graz zu holen: Georg Gorbach für seine Leistungen auf dem Gebiet der Mikrochemie im Jahr 1966, Anton Holasek für Arbeiten über Lipoproteine 1979 und Fritz Spener für Leistungen auf dem Gebiet der Biochemie der Lipide im Jahr 2005. Günther Daum wurde die Auszeichnung anlässlich des 9. Euro Fed Lipid Kongresses in Rotterdam als zweitem Wissenschafter der TU Graz nach Georg Gorbach übergeben.

Der 1951 in Köflach gebürtige Steirer studierte von 1970 bis 1975 Technische Chemie an der TU Graz. Auch nach der Dissertation zum „Lipidstoffwechsel in inosit-defizienten Hefezellen“ blieb er zunächst als Assistent der TU Graz treu. Von 1980 bis 1981 zog es den Post-Doktoranden an das Biozentrum Basel. 1982 widmete er sich als Leiter einer eigenen Arbeitsgruppe erstmals der Erforschung von Problemen des Lipidtransportes in Hefe. Nach einjährigem Forschungsaufenthalt in Berkeley, USA, kehrte Daum als Universitätsdozent an das Institut für Biochemie der TU Graz zurück, das er von 2001 bis 2003 leitete. Er ist seit 2005 Kuratoriumsmitglied des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich und seit 2010 Präsident der International Conference on the Bioscience of Lipids.

Lebenslauf Günther Daum

Wilhelm Normann Medaille


 

Rückfragen:

Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. tit.Univ.-Prof. Günther Daum
Institut für Biochemie
guenther.daum@tugraz.at
Tel: +43 (0) 316 873 6462