Technische Universität Graz
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Neue Grafik-Software für schnelleres Arbeiten am Computer

Benutzer von Computerprogrammen müssen oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen, vor allem wenn es um Bilder, Videos oder Spiele geht. Eine neue Software des Instituts für Maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz kann dem Ärger mit der Sanduhr ein Ende bereiten: Softshell ist das erste Betriebssystem für Grafikkarten, das Computeranwendungen beschleunigt. Die Forscher der TU Graz präsentieren ihre Entwicklung auf der renommierten internationalen Computergrafik-Konferenz ACM SIGGRAPH in Singapur von 28. 11. bis 1. 12. 2012.

Das Softshell System verkürzt Wartezeiten beispielsweise bei der Bild- und Videobearbeitung, Computerspielen und Videostreaming. Ein weiterer Vorteil für Benutzer ist, dass sie in einen Arbeitsprozess des Computers eingreifen können, um Fehler zu korrigieren, den Prozess zu beenden oder zu pausieren ohne zuerst auf das Ende des Vorgangs warten zu müssen. Das kann hilfreich sein, wenn ein Computer durch mehrere gleichzeitig laufende Programme verlangsamt wird. Softshell eröffnet auch in der Wissenschaft neue Möglichkeiten, etwa bei 3D-Simulationen und Forschungssoftware.

Ohne Umwege schneller ans Ziel

Grafikkarten werden bereits seit einigen Jahren zur Beschleunigung von Computeranwendungen eingesetzt. Der Grund dafür ist, dass sie Daten weit schneller verarbeiten als der Hauptprozessor eines Computers, der den Großteil der Arbeit leistet und Programme ausführt. Bisher musste die Grafikkarte allerdings immer auf einen Befehl des Hauptprozessors warten, um weiterzuarbeiten. Das Softshell System verzichtet auf diesen Umweg, indem mehrere komplette Computerprogramme gleichzeitig auf der Grafikkarte ausgeführt werden.

Präsentation und Zukunftspläne

Derzeit wird Softshell nur in der Wissenschaft angewendet. In Zukunft hoffen die Entwickler aber auf eine Zusammenarbeit mit der Computerindustrie, vor allem mit dem Grafikkartenhersteller Nvidia, um auch den Benutzern schnelleres Arbeiten zu ermöglichen. Das Softshell System wurde im Rahmen des Grundlagenforschungsprojekts „Managed Volume Processing“ des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) entwickelt.


Nähere Informationen

http://www.icg.tugraz.at/project/mvp


Im Field of Expertise „Information, Communication & Computing“ bündelt die TU Graz Kompetenzen aus den Bereichen Informatik, Elektro- und Informations-technik sowie Mathematik. Kernthemen sind neue und effiziente Algorithmen, mathematische Modellierung, mobile Systeme, sowie Theorie und Anwendung der Informatik.