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22.11.2012 - Karriere

TU-Informatiker Reinhard Posch in Lenkungsausschuss der Europäischen Cloud-Partnerschaft berufen

Reinhard Posch, Leiter des TU Graz Institutes für Angewandte Informationsverarbeitung und Informationstechnologie, ist als Experte für die IT-Sicherheit auf europäischer Ebene erneut gefragt: EU-Kommissarin Neelie Kroes holt Posch in das European Cloud Partnership Steering Board, ein Lenkungsgremium bestehend aus technischen Führungskräften und Regierungsvertretern. Der Ausschuss soll den digitalen EU-Binnenmarkt durch einen neuen Datenschutzrahmen und die Ausarbeitung sicherer und fairer Vertragsbedingungen maßgeblich gestalten.

Der Begriff „Cloud Computing“ umfasst die Speicherung von digitalen Daten wie Textdateien, Bilder und Videos sowie von Software fern vom lokalen Rechner bei externen Anbietern oder Diensten. Weil kleine und mittlere Unternehmen damit Kosten sparen können, birgt das „ Cloud Computing“ großes wirtschaftliches Potenzial. Privatkunden erwerben bei Anbietern quasi ein „Schließfach“ im Internet, in dem ihre Daten verwahrt werden. Nutzerinnen und Nutzer greifen darauf mit dem Gerät ihrer Wahl via Internet zu – schneller, billiger und flexibler als mit vor Ort installierten IT-Lösungen. Weil es auch möglich sein muss, Anbieter zu wechseln und Daten zu transferieren tut ein einheitliches Regelwerk für ganz Europa Not, das die starren nationalen Systeme aufbricht. Dienste wie facebook oder Web-gestützte E-Mail-Lösungen arbeiten bereits mit Cloud Computing, ein wirklicher ökonomischer Nutzen entsteht aber erst, wenn Unternehmen und öffentlicher Sektor Cloud Computing breiter nutzen.

Geregeltes Wachstum für digitalen EU-Binnenmarkt
Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, hat als Lenkungsausschuss der neuen Europäischen Cloud-Partnerschaft (ECP) das „European Cloud Partnership Steering Board“ unter der Leitung des estnischen Präsidenten Toomas Hendrik Ilves ins Leben gerufen. Die hochrangigen technischen Führungskräfte aus der Wirtschaft, IT–Experten sowie Regierungsvertreterinnen und -vertreter mit Verantwortung für die Auftragsvergabe im IT-Bereich werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die EU Cloud Computing Strategie schaffen und Vizepräsidentin Kroes in strategischen Fragen beraten. Die Strategie soll bis 2020 einen Nettonutzen in einer Größenordnung von 2,5 Millionen neuen Arbeitsplätzen in Europa und eine jährliche Steigerung des BIP der EU in Höhe von 160 Milliarden EUR (ca. 1 %) bewirken. Der ECP-Lenkungsausschuss traf am 19. November 2012 erstmals in Brüssel zusammen. Erstes Ziel ist es, die Nachfragemacht des öffentlichen Sektors zu Gestaltung des wachsenden Marktes für Cloud-Computing-Dienste einzusetzen.

Informatikpionier von internationalem Format
Mit Reinhard Posch hat die für die Digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes einen Informatikpionier der ersten Stunde mit viel Erfahrung auf dem europäischen Parkett an Bord geholt. Der studierte Mathematiker mit Schwerpunkt Informationsverarbeitung leitet seit 2005 als „Chief Information Officer“ für die österreichische Bundesregierung die Plattform „Digitales Österreich“, bereits 1999 hatte er die wissenschaftliche Leitung des „Zentrums für sichere Informationstechnologie“ (A-SIT) übernommen. Als österreichischer Vertreter des Verwaltungsrates der „European Network and Information Security Agency“ (ENISA) hatte Posch ab 2007 für zwei Amtsperioden den Vorsitz und damit in IT-Sicherheitsfragen auf europäischer Ebene eine maßgebliche Rolle.


 

Dipl.-Ing. Herbert Leitold
Institut für Angewandte Informationsverarbeitung
und Kommunikations-technologie
Tel: +43 (0)316 8735521
Mobil: +43664608735521

Herbert.Leitold
@a-sit.at