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30. April 2015

Lokalisierung von Lungentumoren:
Physiker der TU Graz erhält Nachwuchsforschungspreis vom Land Steiermark

„Forschungspreis für HTI:Human-Technology-Interface“ an Martin Kupper

Unregelmäßige Atmung ist eine Fehlerquelle bei der Lokalisierung von Lungentumoren mittels Computertomographie. Martin Kupper hat in seiner am Institut für Materialphysik der TU Graz und in Kooperation mit der Med Uni Graz verfassten Masterarbeit eine Lösung gefunden. Er wurde dafür gestern, Mittwoch, mit dem Forschungspreis für HTI:Human-Technology-Interface des Landes Steiermark in der Kategorie Nachwuchsförderung ausgezeichnet. Auch in den Kategorien „Grundlagenforschung“ und „Wirtschaftliche Anwendbarkeit“ konnten Forscher der TU Graz reüssieren.

Fotos bei Nennung der angeführten Quelle honorarfrei verfügbar.

Tumor-Lokalisierung trotz unregelmäßiger Atmung

Vor der strahlentherapeutischen Behandlung von Lungenkrebs muss der Tumor genau lokalisiert werden. Das geschieht mit dem bildgebenden Verfahren der 4D-Computertomographie, kurz CT. Krankheitsbedingt atmen die Patientinnen und Patienten häufig sehr unregelmäßig, was die Auswertung der CT-Aufnahmen stark erschwert oder gar unmöglich macht – eine Wiederholung der Aufnahme ist dann unvermeidlich. Martin Kupper hat im Rahmen seiner Masterarbeit am Institut für Materialphysik der TU Graz und in Kooperation mit der Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie der Med Uni Graz ein Verfahren entwickelt, mit dem die Unregelmäßigkeiten der Atmung bei der Aufnahme berücksichtigt und korrigiert werden können. So werden zeit- und kostenaufwendige Wiederholungen von CT-Aufnahmen vermieden. „Was noch viel wichtiger ist: den Krebspatientinnen und -patienten bleibt damit eine weitere Untersuchung und damit Belastung erspart“, betont Martin Kupper. Dafür erhielt er gestern den mit 5.000 Euro dotierte Preis der Kategorie „Nachwuchsforschung“, den das Land Steiermark jährlich an eine herausragende Abschlussarbeit im Themenfeld Medizintechnik vergibt.

Zwei weitere Erfolge für die TU Graz

Auch in den Kategorien „Grundlagenforschung“ und „Wirtschaftliche Anwendbarkeit“ waren Forscher der TU Graz die glücklichen Gewinner.

Krebs besser verstehen

Computeralgorithmen und Visualisierungen sind unterstützende Werkzeuge in der Biologie und Medizin. Allerdings müssen sich die Forscherinnen und Forscher oft auf Vermutungen verlassen, welche Gene oder andere Variablen die Patientinnen und Patienten auf welche Weise beeinflussen. In Zusammenarbeit hat ein Team der TU Graz mit der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz und der Harvard University (USA) eine zukunftsweisende Software entwickelt: Fachleuten aus den Bereichen Biologie und Medizin wird mit „StratomeX ermöglicht, genau die Zusammenhänge aus den Daten herauszufiltern, die sie benötigen – ohne selbst Programme schreiben zu müssen. Dafür gab es gestern den Steirischen Forschungspreis für Grundlagenforschung.

Bewegungshilfe für Kleinkinder

Über den Preis in der Kategorie „Wirtschaftliche Anwendbarkeit durfte sich ein Team rund um Jörg Schröttner vom Institut für Health Care Engineering freuen. Die Grazer Forscher haben gemeinsam mit Peter Grieshofer vom Klinikum Judendorf-Straßengel, der Med Uni Graz und weiteren Partnern ein innovatives Rehabilitationsgerät für Kleinkinder entwickelt, die – aus unterschiedlichsten Gründen – an Bewegungsstörungen der Beine leiden.

Kontakt Nachwuchsforschungspreis:
Assoc.Prof. Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Wolfgang Sprengel
Institut für Materialphysik
E-Mail: w.sprengel@tugraz.at
Telefon: +43 316 873 8686

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