zurück
1. Juli 2015

Frau oder Mann am Steuer?
TU Graz untersucht Geschlechterunterschiede im Fahrverhalten – Testpersonen gesucht!

Adaptive Fahrassistenten sind das Ziel - Freiwillige für Tests im Fahrsimulator gesucht!

Statistiken zeigen: Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit werden überwiegend von Männern verursacht, Frauen verletzen dafür häufiger die Vorrangregeln. Auch das Alter hat Einfluss auf das Fahrverhalten. Die TU Graz startet im Sommer eine Studie zu geschlechts- und altersspezifischen Fahrcharakteristiken als Basis für künftige, anpassungsfähige Fahrassistenzsysteme. Für Tests im eigens entwickelten Fahrsimulator werden 40 Männer und 40 Frauen unterschiedlichen Alters gesucht.

Bildmaterial bei Nennung der Quelle "Lunghammer - TU Graz" honorarfrei verfügbar.

Zu wenig Abstand, zu schnell, Missachten der Vorrangregeln: Gut 90 Prozent der Verkehrsunfälle sind auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Fahrerassistenzsysteme wie der Abstandsregeltempomat oder der Notbremsassistent könnten die Sicherheit im Straßenverkehr stark erhöhen, „sofern sie sich an die Vorlieben der Person hinterm Steuer anpassen“, betont Cornelia Lex vom Institut für Fahrzeugtechnik der TU Graz. Gemeinsam mit Arno Eichberger und weiteren Kollegen untersucht die Fahrzeugtechnikerin im Projekt „MueGen Driving“ wie sich Fahrassistenzsysteme im Pkw an geschlechts- und alterstypisches Fahrverhalten anpassen lassen. Arno Eichberger führt aus: „Es hat alters- und geschlechtsspezifische Gründe, welche Warnstrategien bei Fahrerassistenzsystemen wir bevorzugen. Manche Menschen reagieren besser auf akustische Warnsignale, andere brauchen ein blinkendes Lämpchen; die einen sprechen besser auf ein vibrierendes Lenkrad an, bei anderen wirkt der Gurtstraffer schneller“. Wichtig ist, dass die Warnung durch die Fahrerassistenzsysteme im passenden Moment kommt. Zu spät ist logischerweise nicht gut, „aber auch zu früh ist schlecht. Kommt die Warnung öfter zu früh, wird sie als überflüssig eingestuft und büßt sehr rasch an Vertrauen ein“, sagt Arno Eichberger.

Studie im Fahrsimulator

In einer umfangreichen Studie will das Team der TU Graz das Fahrverhalten von Männern und Frauen unterschiedlichen Alters in normalen und in kritischen Fahrsituationen untersuchen. Diese Daten und deren Auswertung dienen als Basis für die Entwicklung eines anpassungsfähigen Fahrerassistenzsystems. Für die Studie werden noch Probandinnen und Probanden gesucht, insgesamt will das Team der TU Graz Tests mit 40 Männern und 40 Frauen durchführen. Vorausgesetzt werden ein Führerschein und etwa eine Stunde Zeit.

Rückfragen und Anmeldung zur Studie:
Dipl.-Ing. Cornelia Lex
Institut für Fahrzeugtechnik
Tel.: +43 316 873 35260
E-Mail: cornelia.lex@tugraz.at

   zurück
Home TUGraz.at | Impressum |  ©2004 BDR TUGraz.at All rights reserved last Update 01.07.2015