Von Computerkursen für Schülerinnen über Aufklärung zur Väterkarenz bis hin zum Karriereförderprogramm für Wissenschafterinnen: Das Büro für Gleichstellung und Frauenförderung der TU Graz arbeitet seit zehn Jahren im Dienste der Chancengleichheit. „Der Zugang zur Gleichstellungsthematik hat sich in diesen zehn Jahren gewandelt. Stand der Begriff zunächst synonym für Frauenförderung, so werden durch unsere zunehmende Internationalisierung nun auch Aspekte wie unterschiedliche Religionszugehörigkeiten oder Ethnien Thema. Das Büro für Frauenförderung und Gleichstellung leistet hervorragende Arbeit – mitunter Pionierarbeit“, sagt Harald Kainz, Rektor der TU Graz. Barbara Herz, Leiterin des Büros für Frauenförderung und Gleichstellung der TU Graz, führt aus: „Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nach wie vor zentral. Das heute sehr umfangreiche Kinderbetreuungsangebot der TU Graz leistet hier einen enormen Beitrag. Auch die Väterkarenz ist mittlerweile in den Köpfen junger Männer besser verankert und vermehrt nachgefragt“.
Zahlen sprechen für sich
Auch in Zahlen gegossen zeigt sich, dass die vielfältigen Maßnahmen für Chancengleichheit fruchten: Der Anteil der Frauen an den Studierenden steigt kontinuierlich und steht heute bei 22,6 Prozent, 2006/2007 waren es noch 20 Prozent. Einen Teil dazu tragen die Ferialpraktika T3UG (Teens treffen Technik) bei, die seit neun Jahren Schülerinnen die Chance geben, im Sommer hinter den Kulissen von Lehre und Forschung zu „assistieren“. Barbara Herz dazu: „Bislang haben knapp 800 Mädchen die Chance auf ein solches Praktikum genützt. 30 Prozent von ihnen haben sich im Anschluss für ein Studium an der TU Graz entschieden. Das ist ein unverkennbarer Erfolg, der die Initiative bestätigt und mich persönlich sehr freut“. Auch wenn der Rückblick auf zehn Jahre Frauenförderung und Gleichstellung an der TU Graz positiv ist: „Wir sind an der TU Graz auf einem guten Weg. Dennoch liegen vor uns noch viele Meilensteine. Wir haben heute acht Professorinnen an der TU Graz, und zwar auch in ‚klassisch‘ männlichen Forschungsdisziplinen wie etwa Maschinenbau oder Elektrotechnik. Der Großteil dieser Professuren wurde in den vergangenen drei Jahren besetzt. Dieser Aufwärtstrend muss unbedingt fortgesetzt werden.“
Kinderbetreuung als Basis
Da gute Kinderbetreuung wesentliche Basis für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Studium darstellt, hat die TU Graz ihr Kinderbetreuungsprogramm massiv erweitert. Mit der „nanoversity“ gibt es eine eigene Welt für Kinder am Campus Inffeldgasse: In zwei „Kinderhäusern“ spielen – bunt gemischt – Kinder von eineinhalb Jahren bis zum Ende der Pflichtschulzeit, eine Kinderkrippe mit vier Gruppen bietet Platz für die Kleinsten und die flexible Kinderbetreuung hilft mit spontaner Betreuung. Besondere inhaltliche Schwerpunkte der „nanoversity“ sind Naturwissenschaft und Technik, aber auch Gender und Diversity: Die Kinder sollen unabhängig vom Geschlecht ihren Interessen folgen. Dazu kommt die Sommerkinderbetreuung der TU Graz und zusätzlich ein Babysittingpool in Kooperation mit der Hochschülerschaft.
Fördermaßnahmen für den Nachwuchs
Für mehr „Frauen-Power“ an der TU Graz gibt es auch neben T3UG (Teens treffen Technik) zahlreiche Aktivitäten: Weil Technik-Information nicht früh genug ansetzen kann, wurde CoMaed (Computer und Mädchen) ins Leben gerufen: Mädchen zwischen 10 und 15 Jahren erlernen in Sommerkursen spielerisch den Umgang mit dem Computer. Im Rahmen von „Frauen in die Technik“ (FIT) finden jedes Jahr Schnuppertage für Mädchen statt – und das bereits seit 20 Jahren. FIT informiert weiters direkt in Schulen, ein eigenes Mentoring-Programm für Schülerinnen und Studentinnen bis hin zur Doktorandin rundet das Angebot ab. Um schließlich auch die so genannte „gläserne Decke“ zu durchbrechen, wurden in den letzten Jahren wissenschaftliche Laufbahn-Stellen für Frauen geschaffen. Ziel: Habilitation und wissenschaftliche Karriere.
Vernetzung als Erfolgsfaktor
Das mit Juni 2014 gestartete dreijährige Programm „Leading Women – Shaping the Future“ soll Wissenschafterinnen auf Leitungsfunktionen vorbereiten und ihnen konkrete Strategien für den Weg in universitäre Führungspositionen an die Hand geben. Um Erfahrungen auszutauschen und sich zu vernetzen, gibt es einen monatlichen Stammtisch für Wissenschafterinnen. Auch für Frauen in der Verwaltung gibt es ein Programm: Als erste Universität Österreichs hat die TU Graz 2005 den internen Lehrgang „An den Schnittstellen von Forschung und Lehre" ins Leben gerufen. Diese Weiterbildung richtet sich inklusive Vernetzungstreffen an Institutssekretärinnen und -referentinnen und vermittelt Erfolgs- und Vernetzungsstrategien sowie Praxiswissen zur Stärkung der sachlichen, methodischen und sozialen Kompetenz.
Bildmaterial ist bei Nennung der angeführten Quellen honorarfrei verfügbar.
Nähere Informationen zum Büro für Frauenförderung und Gleichstellung
Kontakt:
Mag. (FH) Susanne Eigner
Pressestelle TU Graz
Tel.: 0316 873 6066
Mobil: 0664 60 873 6066
E-Mail: susanne.eigner@tugraz.at
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