Biomedizinische Technik und Bioengineering sind bereits seit vielen Jahren die Treiber des medizinischen Fortschritts. Dabei tritt der Fachbereich teilweise auch mit neuem Namen wie "Humantechnologie" oder abgekürzt als "Medizintechnik" in Erscheinung. Rudolf Stollberger, Leiter des TU Graz-Instituts für Medizintechnik und Tagungspräsident sieht die Stärken in der interdisziplinären Forschung: "Das Zusammenarbeiten von Medizinern, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern eröffnet neue Möglichkeiten in Diagnose und Therapie." Dieser Aspekt steht bei der alljährlichen Biomedizintechnik-Tagung (BMT) im Vordergrund und legt im Idealfall auch die Basis für neue Forschungs- und Entwicklungskooperationen.
Implantate und Biomaterialien als Schwerpunkt
Ein besonderer Schwerpunkt im Tagungs-Programm ist im Bereich moderner Implantattechnologie und der Biomaterialwissenschaften gegeben. Führende internationale Experten präsentieren die neuesten Entwicklungen und gemeinsame Fokussitzungen ermöglichen das Networking mit einer repräsentativen Forschergruppe. Einen weiteren Programmteil bilden die Biomedizinische Modellierung, die durch mathematische Modelle einen besseren Einblick in Krankheitsprozesse ermöglicht und die Entwicklung von Therapien wesentlich unterstützt. Zusätzlich gibt es einen dreitägigen Workshop zum Thema funktionelle Elektrostimulation, bei der die bekannteste Anwendung der Herzschrittmacher ist.
Rasante Fortschritte
Die Humantechnologie erfährt eine sehr dynamische Entwicklung, insbesondere im Bereich der Mikro- und Nanotechnologie: implantierbare Sensorsysteme und die Lab-on-Chip Technologie, mit der sich geringste Mengen einer Flüssigkeit auf einem einzigen Chip vollständig und automatisch analysieren lassen, erfahren einen beträchtlichen Fortschritt. Rudolf Stollberger stellt fest, dass "Technologien und Verfahren, die in der molekularen und subzellulären Basis der Medizin notwendig sind, stark an Bedeutung gewonnen haben". Ein Beispiel hierfür ist die Bioinformatik, die zur Auswertung der riesigen Datenmengen im Bereich der molekularen Biowissenschaften unverzichtbar ist.
BioTechMed
Als Musterbeispiel für Interdisziplinarität ist die Tagung ist ein gelebtes Beispiel für die Kooperation BioTechMed: Die drei Grazer Universitäten TU Graz, Uni Graz und MedUni Graz forschen an der Schnittstelle Biomedizintechnik gemeinsam für die Gesundheit.
Tagung mit starkem Wachstum
Im Zeitraum seit der letzten Konferenz in Österreich, 2003 in Salzburg, hat sich der Fachbereich der Biomedizintechnik bedeutend weiterentwickelt und wird mittlerweile als starker Wirtschaftsfaktor hervorgehoben. Die Anzahl der internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat sich in den letzten zehn Jahren auf über 600 Personen bei der BMT in Graz nahezu verdoppelt.
Humantechnologie und Biotechnologie gelten als Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts mit großer Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft. Die TU Graz fasst ihre diesbezüglichen Kompetenzen im Field of Expertise "Human- & Biotechnology" zusammen.
BMT 2013
Termin: Donnerstag, 19. – Samstag, 21. September 2013
Ort: Grazer Congress, Sparkassenplatz 3, 8010 Graz
Nähere Informationen
Informationen zu BioTechMed
Bildmaterial ist bei Nennung der angeführten Quellen honorarfrei verfügbar.
Rückfragen:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Rudolf Stollberger
Institut für Medizintechnik
E-Mail: rudolf.stollberger@tugraz.at
Tel.: +43 (0) 316 873 5370
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