Thomas Pock vom Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz ist START-Preisträger 2013, wie Wissenschaftsminister Töchterle und FWF-Präsident Kratky gestern bekannt gaben. In den kommenden sechs Jahren kann der Grazer Spitzen-Nachwuchsforscher finanziell weitgehend abgesichert seine Forschungsarbeit im Bereich effiziente Bildverarbeitung planen, eine Arbeitsgruppe auf- bzw. ausbauen und eigenverantwortlich leiten.
"Wir gratulieren Thomas Pock sehr herzlich und freuen uns natürlich, einen Nachwuchsforscher in unseren Reihen zu haben, der Forscherdrang und Weitblick vereint und auf ein brandaktuelles Zukunftsthema umlegt", unterstreicht Horst Bischof, Vizerektor für Forschung der TU Graz.
Menschliches Vorbild
Wie "brandaktuell" der Forschungsschwerpunkt von Thomas Pock ist,
liegt auf der Hand: Fast jeder von uns hat heute ständig eine Videokamera und einen leistungsstarken Rechner in der Hosentasche - und zwar in Form eines Smartphones. Durch die rasante Entwicklung von Bildaufnahmesystemen wie etwa in Smartphones integriert, aber auch hochauflösende Digitalkameras oder medizinischen Scannern zu finden, ist die Computer Vision, also das maschinelle Sehen bzw. Bildverstehen von Computern, ein zentrales Thema in Forschung und Industrie. "Das maschinelle Sehen wird künftig von der dreidimensionalen Gebäudekonstruktion bis zu Fahrerassistenzsystemen in vielen Bereichen stark verankert sein", sagt der Neo-START-Preisträger Thomas Pock. Davor gilt es noch einige Hürden zu meistern: "Das große Vorbild für Computer Vision ist das menschliche visuelle System, das selbst unter widrigsten Bedingungen, etwa beim Autofahren bei Regen und Dunkelheit, die wichtigen Dinge wahrnehmen kann. Das geht mit einer Kombination aus Vorwissen und beobachteten Informationen – und soweit ist die Computer Vision noch nicht", erklärt Pock. Die Probleme der Computer Vision sind besonders deshalb schwierig, weil man aus Bildern, die durch eine Projektion der dreidimensionalen Welt auf die zweidimensionale Bildebene entstanden sind, wieder auf die dreidimensionale Welt rückschließen möchte. In dem Projekt "Bilevel Lernen in der Computer Vision" will Thomas Pock daher in einem gewissen Sinne "optimale" Variationsmodelle lernen, um die Lücke zwischen der Computer Vision und dem menschlichen visuellen System weiter zu schließen.
Thomas Pock: Biografische Skizze
Geboren 1978 in Graz entschied sich Thomas Pock nach der HTL für Maschinenbau in Klagenfurt und dem abgeleisteten Wehrdienst für das Telematikstudium an der TU Graz. 2008 schloss er sein Doktorat ab, war dann einige Monate als PostDoc an der Universität Bonn, bevor er im Oktober 2008 als Universitätsassistent an seine Alma Mater zurückkehrte. Seit Anfang 2012 ist Thomas Pock Assistenzprofessor am Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz. Von 2009 bis 2013 war er zudem Vorsitzender der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Mustererkennung (OAGM).
Bildmaterial ist bei Nennung der Quelle "FWF Der Wissenschaftsfonds/APA-Fotoservice/Rossboth" honorarfrei verfügbar.
Rückfragen:
Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Thomas Pock
Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen
E-Mail: pock@icg.tugraz.at
Tel.: 0316 873 5056
Mobil: 0650 2305978
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