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8. März 2013

Kinderleichtes Kreativitätswerkzeug:
Österreichischer Innovationspreis für TU-Institut für Softwaretechnologie

Kein Programmiercode, sondern lego-ähnliche Blöcke bilden die Basis für das Programmierwerkzeug „Catrobat“, das von Graz aus seinen Siegeszug in die Welt antritt. Die Idee der Grazer Informatiker: Kinder gestalten Spiele und mobile Anwendungen selbst und erlangen so spielerisch IT-Kompetenzen. Für den erbrachten Beweis, dass Technik nicht nur innovativ, sondern auch kreativ ist, erhielten Wissenschafter und Studierende des Instituts für Softwaretechnologie der TU Graz gestern, 7. März 2013, den österreichischen Innovationspreis, einen Sonderpreis des Staatspreises Multimedia und e-Business 2013.

Ein elfjähriges Mädchen gestaltet auf ihrem Smartphone Animationen für ein Hannah Montana-Video. Ein Vierzehnjähriger programmiert sich das Flipper-Spiel fürs Tablet einfach selbst. Damit Kinder und Jugendliche spielerisch Programmieren lernen können, haben Grazer Wissenschafter und Studierende in drei Jahre langer Arbeit ein mobiles und einfach nutzbares Kreativitätswerkzeug entwickelt: „Legoartige Blöcke lassen sich mit den Fingern auf Smartphone oder Tablet bewegen“, erklärt Projektleiter Wolfgang Slany vom TU-Institut für Softwaretechnologie das Grundprinzip. „Catrobat“ bietet völlig flexible Möglichkeiten, der Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt: „Die Kinder sind so nicht mehr nur passive Konsumenten, sondern gestalten selbst und können eigene kreative Ideen sehr einfach spielerisch umsetzen.“

Innovation für den Rücksitz

Zum Programmieren verwenden die Kinder ihr Smartphone oder Tablet, ein Laptop oder PC wird nicht benötigt. Die kinderleichte Technologie kann so überall und jederzeit genutzt werden: auch auf dem Schulweg oder am Rücksitz des elterlichen Autos. „Es gibt weltweit kein anderes Produkt, das auch nur annähernd Ähnliches am Handy bietet“, zeigt sich Slany stolz. Die wissenschaftliche Innovation liegt in der Kombination einer visuellen Programmiersprache mit Handys oder Tablets. Den Wert der Grazer Entwicklung hat gestern nun das Österreichische Wirtschaftsministerium honoriert: mit einem Sonderpreis im Rahmen der Verleihung des Staatspreises Multimedia und e-Business 2013.

Studierende rund um den Globus

Das Team um Wolfgang Slany war in der finalen Phase groß: Insgesamt arbeiteten rund 180 Studierende der TU Graz, vier Studierende der FH Joanneum und 23 Kollegen rund um den Globus von Südkorea und Japan über die USA und Brasilien bis hin zu Moldavien und der Ukraine zusammen. Besonders eng kooperiert wurde dabei mit dem weltberühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Tokyo University. „Catrobat“ wird derzeit in einer Testversion erprobt, ist aber bereits in diversen Sprachen – unter anderem auch in Chinesisch und Russisch – verfügbar. Eingesetzt wird die Beta Version bereits – als einzige Programmier-App – auf dem neuen One-Laptop-per-Child Tablet in Äthiopien und in Brasilien.

Im Field of Expertise „Information, Communication & Computing“ bündelt die TU Graz Kompetenzen aus den Bereichen Informatik, Elektro- und Informationstechnik sowie Mathematik. Forschungsinhalte sind hocheffiziente Algorithmen, mathematische Modellierung und Simulation, aber auch deren technische Umsetzung in mobilen und eingebetteten Systemen.

Nähere Informationen

Bildmaterial bei Nennung der angeführten Quelle honorarfrei verfügbar.

Rückfragen:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Wolfgang Slany
Institut für Softwaretechnologie
E-Mail: wolfgang.slany@tugraz.at
Tel.: +43 316 873 5721

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