zurück
15. Mai 2012

Stoppelfreier Sommer:
TU-Studierende machen Epilieren effektiver

Für einen "glatten" Start in den Sommer entfernen nicht nur Frauen, sondern zunehmend auch Männer ungewollte Körperbehaarung. Um die Enthaarung noch gründlicher zu machen, entwickelten zehn Studierende aus sechs Nationen im Rahmen des "product innovation project" der TU Graz eine erweiterte Anwendung für Epiliergeräte, die übrig gebliebene Haare erkennt und den Benutzer darauf aufmerksam macht. Gestern präsentierten sie ihre Innovation der Öffentlichkeit.

Schmerzhaften Selbstversuchen haben sich die zehn Studierenden für das "product innovation project" unterzogen: "Um die Schwachstellen von Epiliergeräten zu erkennen, musste auch das eine oder andere Männerbein unter die surrenden Pinzetten", berichtet Stefan Obermoser, Projektmanager des "Team Spectrum" und Student an der TU Graz. Die Aufgabenstellung von Industriepartner Philips Consumer Lifestyle Klagenfurt war bewusst sehr diffus –die Problemfindung Teil der Challenge, ganz wie in der realen Arbeitswelt. Durch Selbstversuche und umfangreiche Kundenbefragungen war das Problem freigelegt: "Einzelne Haare bleiben übrig. Sie sind zwar nicht gut sichtbar, aber fühlbar und stören ein glattes Hautbild", erklärt Obermoser. Die Lösung der internationalen Projektgruppe: Eine Spezialanwendung am Gerät, die den Kontrast zwischen behaarter und haarloser Haut mittels einer eigenen Software erkennt und den Benutzer durch Blinken, Vibrieren oder Piepsen auf den verbliebenen "Wildwuchs" aufmerksam macht.

100 Ideen, 10 Prototypen

Über 100 Ideen für verbesserte Epilationsergebnisse haben die Studierenden aus Russland, Finnland, China, Slowenien, Italien und Österreich innerhalb eines Studienjahres hervorgebracht. Fünf davon werden derzeit auf Patentierbarkeit überprüft, zusätzlich wurden zehn Prototypen entwickelt. "Damit ist das ‚product innovation project' heuer besonders erfolgreich verlaufen", resümiert Lehrveranstaltungsleiter Georg Premm. Besonders herausfordernd war auch die internationale Zusammenarbeit: "Was wir auf alle Fälle gelernt haben: Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg in der interkulturellen Teamarbeit. Zum Beispiel hat ein leises "OK" unseres chinesischen Kollegen nicht immer Zustimmung bedeutet, eine offene Gesprächsbasis hat uns in solchen Situationen sehr weitergeholfen", schmunzelt Obermoser.

"product innovation project"

Das Konzept für das "product innovation project" kommt aus Finnland und hat sich seit seiner Premiere 2007 auch an der TU Graz durchgesetzt. Studierende verschiedener Disziplinen und Universitäten in mehreren Ländern arbeiten gemeinsam an einer Aufgabe. Ziel ist es, im Team einen funktionierenden Prototypen zu bauen. "Eine sehr praxisnahe Lehrveranstaltung, die Spaß macht und bei Studierenden die Leidenschaft zur Produktentwicklung weckt", meint Christian Ramsauer, Leiter des Instituts für Industriebetriebslehre und Innovationsforschung an der TU Graz. Industriepartner ist wie im Vorjahr Philips Consumer Lifestyle Klagenfurt. Akademische Partner sind Universitäten in Marburg und Helsinki sowie die Karl-Franzens-Universität Graz.

Nähere Informationen:
www.team-spectrum.at
www.productinnovation.tugraz.at


Bildmaterial bei Nennung der angeführten Quelle honorarfrei verfügbar.

Rückfragen:
Dipl.-Ing. Georg Premm
Lehrveranstaltungsleiter
Institut für Industriebetriebslehre und Innovationsforschung
Tel: +43 (0) 316 873 7294
E-Mail: georg.premm@tugraz.at

Stefan Obermoser, BSc.
Projektmanager "Team Spectrum"
Tel: +43 (0) 316 873 7292
E-Mail: stefan.obermoser@tugraz.at

   zurück
Home TUGraz.at | Impressum |  ©2004 BDR TUGraz.at All rights reserved last Update 12.06.2012