Kaum einer prägte die TU Graz so wie er: Hans Sünkel wirkte acht Jahre lang als Rektor an der Spitze der TU Graz. Unter veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen nutzte er den neuen Gestaltungsspielraum und beschrieb ein völlig neues Zeitalter in der Geschichte der TU Graz. In seine Amtszeit fiel etwa der Startschuss der Initiative NAWI Graz, der Kooperation von Universität und TU Graz in den Naturwissenschaften. Für seinen "vorbildlichen Einsatz im Dienste des Forschungs-Standorts Steiermark" verlieh ihm Landeshauptmann Franz Voves gestern, Montag, 11. Juni 2012, das "Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark" – eine Auszeichnung, die nur an besonders verdiente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens geht.
"Per aspera ad astra" bedeutet so viel wie "Mit Fleiß zu den Sternen" – das Motto des Weltraumwissenschafters Hans Sünkel wurde in den acht Jahren als Rektor der TU Graz zu seinem klaren Markenzeichen. Denn hoch hinaus wollte er auch immer mit seiner Universität, Spitzenleistung lautete daher von Anfang an die Devise.
Beeindruckende Bilanz
Die Bilanz über die "Ära Sünkel" beeindruckt: Die TU Graz hat sich auf allen Ebenen entwickelt und ist gewachsen. Fünf klar definierte Schwerpunkte prägen heute den wissenschaftlichen Fingerabdruck der TU Graz in Lehre und Forschung. Mit mehr als 12.000 Studierenden hat sich die Hörerzahl um fast 50 Prozent gesteigert. Gleichzeitig wurde die Umstellung auf ein mehrstufiges Studiensystem zwei Jahre vor der im Bologna-Prozess definierten Frist abgeschlossen, darüber hinaus 13 neue Doktoratsschulen geschaffen. Mit NAWI Graz wurde gemeinsam mit der Karl-Franzens-Universität Graz eine bis heute einzigartige Zusammenarbeit in den Naturwissenschaften begründet. Aber auch die Kooperation mit der Wirtschaft wurde weiter gestärkt: Das Frank Stronach Institute, an dem Wissenschafterinnen und Wissenschafter Lehre und Forschung im Bereich Fahrzeugtechnologie betreiben, findet österreichweit kein Pendant. Die TU Graz ist heute nationaler Spitzenreiter im Bereich der Kompetenzzentren, also anwendungsorientierter Kooperationen der Universität mit Unternehmen. Die hohe Zahl der Erfindungs- und Patentmeldungen ist überzeugender Indikator für die Innovationskraft der TU Graz. Beeindruckend: Die Drittmittel, also aus beantragter und beauftragter Forschung eingeworbene Gelder, verdreifachten sich seit Beginn der Amtszeit Sünkels nahezu. Kaum ein Stein ist auch in der infrastrukturellen Entwicklung auf dem anderen geblieben: Zuletzt wurde mit der "Neuen Chemie" ein Bauprojekt von historisch einzigartiger Dimension realisiert.
Erfolgsweg eines Steirers
Geboren 1948 in Rottenmann entschied sich Hans Sünkel nach der Matura für das Studium des Vermessungswesens an der damaligen "Technischen Hochschule Graz", das er 1973 wie auch das Doktorat drei Jahre später mit Auszeichnung abschloss. Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt an der Ohio State University kehrte der gebürtige Steirer als Assistent an das TU-Institut für Theoretische Geodäsie zurück, wo er sich 1981 habilitierte. 1983 erfolgte die Berufung zum Ordentlichen Universitätsprofessor für Mathematische und Numerische Geodäsie. Seit 1990 leitete Sünkel zudem die Abteilung für Satellitengeodäsie des Instituts für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, dem er von 2001 bis 2004 als Direktor vorstand. Auch nach zahlreichen Lehr- und Forschungsaufenthalten in den USA, Kanada und China kehrte Sünkel, der gleich zweimal ehrende Berufungen (Deutschland, USA) ablehnte, immer wieder nach Graz zurück. Bereits seit 2000 als Vizerektor für Forschung im Leitungsteam der Universität tätig, stand Sünkel ab Oktober 2003 als Rektor an der Spitze der TU Graz. 2007 im Amt bestätigt, war er bis 2011 Rektor der renommierten natur- und ingenieurwissenschaftlichen Einrichtung im Süden Österreichs und darüber hinaus seit Jahresbeginn 2010 Vorsitzender der Österreichischen Universitätenkonferenz. Sünkel ist unter anderem Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste und der International Academy of Astronautics. Neben dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielt er zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen.
Spitzen aus Wissenschaft, Kirche und Wirtschaft
Für ihr Wirken für den Wissenschafts-Standort wurden gestern in der Aula der Alten Universität auch die ehemaligen Rektoren Alfred Gutschelhofer (Universität Graz) und Wolfhard Wegscheider (Montanuniversität Leoben) sowie Prälat Helmut Burkard ausgezeichnet. IV-Präsident Veit Sorger erhielt das "Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern".
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