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5. Juli 2012

Die Mechanik im Menschen:
TU Graz veranstaltet Expertentreffen der Superlative

1.400 Wissenschafter bei Europas größter Konferenz für Festkörper-mechanik mit Schwerpunkt Biomechanik

Von der Aorta bis zum Stahlbetonträger: Die Gesetze der Mechanik kümmern sich nicht um Fachbereiche und beschäftigen Biophysiker gleichermaßen wie Bauingenieure. Besonders an der TU Graz hat sich rund um Gerhard Holzapfel ein international vielbeachteter Forschungsschwerpunkt Biomechanik gebildet. Mit über 200 Fachvorträgen ist die Biomechanik auch klares Hauptthema der "European Solid Mechanics Conference" (ESMC), zu der die TU Graz von 9. bis 13. Juli in den Grazer Congress lädt. Unter den rekordverdächtigen 1.400 hochkarätigen Teilnehmern aus über 60 Nationen findet sich auch ein Nobelpreis-Kandidat.

Die zentralen Fragestellungen der Konferenz klingen ja noch recht einfach: Wie verformen sich Festkörper? Welche Spannungen bekommen sie? Bedenkt man aber, dass in die Kategorie "Festkörper" alle Materialien in festem Aggregatzustand fallen, von Auge und Aorta bis zu Stahlbetonträger und Maschinenbauteilen, wird die Sache schon komplexer. "Als Querschnittdisziplin beschäftigt die Mechanik längst nicht mehr "nur" die klassischen Ingenieurwissenschaften. Ob bei der Geburt eines Kindes, bei Belastung von biologischen oder künstlichen Geweben und Implantaten oder bei Drücken in Blutgefäßen: Die Gesetze der Mechanik spielen auch im menschlichen Körper überall eine bedeutende Rolle", erklärt Gerhard Holzapfel vom TU-Institut für Biomechanik. Der große Unterschied zwischen Biomechanik und Ingenieursmechanik: Das biologische Material lebt, altert und verändert sich in der Belastbarkeit und im Wachstum. Damit ändern sich auch die mechanischen Bedingungen.

Nobelpreis-Kandidat in Graz

Die European Solid Mechanics Conference ist eine europaweite ingenieurwissenschaftliche Konferenz für Festkörpermechanik, die seit 1991 alle drei Jahre stattfindet. Die bisher größte Ausgabe der Veranstaltung fand 2009 in Lissabon mit 650 Teilnehmern statt. Heuer in Graz werden mit rund 1.400 Teilnehmern mehr als doppelt so viele Experten erwartet. "Vermutlich liegt das riesige Interesse an der unschlagbaren Mischung, die wir in Graz bieten. Zum einen ist das die Lage von Graz im Herzen Europas und zum anderen lockt das Schwerpunktthema Biomechanik Forscher aus zahlreichen verschiedenen Bereichen an. Was aber ganz besonders ist: Mit James R. Rice von der Harvard University haben wir einen Nobelpreis-Kandidaten und zugleich den meistzitierten Mechaniker der Welt unter den zahlreichen international renommierten Vortragenden", unterstreicht Gerhard Holzapfel die Besonderheit der Grazer Fachkonferenz.

Im Field of Expertise „Human-& Biotechnology“ sind an der TU Graz Forschungsaktivitäten aus den Bereichen Bioinformatik, Biomechanik, Biosignal- und Bildverarbeitung, Bioimaging, Health Care Engineering sowie Industrielle Biotechnologie und Biokatalyse zu einem von fünf Forschungsschwerpunkten gebündelt.

European Solid Mechanics Conference (ESMC)
Termin: 9. - 13. Juli 2012
Ort: Grazer Congress

Nähere Informationen

Bildmaterial bei Nennung der Quelle „TU Graz/Frankl“ honorarfrei verfügbar.

Rückfragen:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gerhard A. Holzapfel
Institut für Biomechanik
Email: holzapfel@tugraz.at
Tel: +43 (316) 873 1625
Mobil: +43 (0) 664 96 47 579

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