ATLANTIS existiert, zumindest an der TU Graz: Das ehrgeizige Projekt mit dem mythischen Namen bildet das gesamte europäische Stromnetz ab und erlaubt so Simulationen im laufenden Betrieb und sogar Prognosen bis ins Jahr 2030. Besonders bedeutsam ist das, da Experimente am laufenden europäischen Stromnetz schlicht nicht möglich sind ohne die Versorgung zu gefährden und die Wissenschafter so auch Neuerungen im Energiebereich testen können. Erfasst sind neben den Stromnetzen und Kraftwerken der einzelnen Staaten aber auch Brennstoffpreise, CO2-Emissionen oder die wirtschaftliche Bilanz großer europäischer Unternehmen. Die Software eignet sich damit auch als Beratungswerkzeug für politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger in der EU. Für ihre Forschungsarbeit mit europäischer Relevanz erhielt die Forschergruppe um Heinz Stigler, Leiter des Instituts für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation der TU Graz, gestern den mit 7.500 Euro dotierten Simulationspreis für wirtschaftliche Anwendungen.
Elektronische Bauelemente verbessern
Im Bereich der Nanotechnologie und der Materialwissenschaften forscht Physiker David Egger und wurde dafür mit 3.000 Euro Preisgeld in der Kategorie Nachwuchsförderung belohnt. Sein Fokus in der Forschung: die Leistung elektronischer Bauelemente der Zukunft zu verbessern. Da bestimmte physikalische Prozesse nicht zugänglich für Experimente sind, nutzt er zum besseren Verständnis die Modellierung am Computer. In seiner Masterarbeit setzte er quantenmechanische Simulationen für zwei aktuelle Gebiete der Materialforschung ein, zum Teil in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin. David Egger wurde 1987 in Klagenfurt geboren. Sein Masterstudium der Technischen Physik an der TU Graz schloss er 2010 mit Auszeichnung ab. Derzeit absolviert er das Doktoratsstudium in der Gruppe von Egbert Zojer am Institut für Festkörperphysik der TU Graz.
Weitere Preisträger: Peter Puschnig vom Lehrstuhl für Atomistic Modelling and Design of Materials der Montanuniversität Leoben für seine Grundlagenforschung und ein Forscherteam von "austriamicrosystems" für „wirtschaftliche Anwendungen“.
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Mag. Alice Senarclens de Grancy, MSc
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