Seit 200 Jahren überzeugt die TU Graz mit ihren Leistungen in Lehre und Forschung. Am 26. November 1811 überreichte Erzherzog Johann dem steirischen Landtag die Schenkungsurkunde seiner umfassenden naturwissenschaftlichen Sammlung. Dieser Tag gilt seither als Gründungstag des Joanneums und damit auch der heutigen TU Graz. Genau zwei Tage vor dem runden Jubiläum schlug die TU Graz mit der gestrigen Inauguration, also der Amtseinführung des neuen Rektors, ein neues Kapitel in ihrer Geschichte auf.
Im April hatte der Universitätsrat der TU Graz Harald Kainz einstimmig zum neuen Rektor der TU Graz gewählt: „Harald Kainz verbindet in seiner Person Expertise aus Wissenschaft und Wirtschaft. Mit seiner reichen Erfahrung aus dem bisherigen Leitungs-Team steht er für Kontinuität in der erfolgreichen Weiterentwicklung der TU Graz, die Rektor Sünkel in den letzten acht Jahren so konsequent verfolgt hat“, so der Vorsitzende des Universitätsrates der TU Graz, Helmut List.
Mission vollendet
In seiner Festrede verwies der scheidende Rektor der TU Graz, Hans Sünkel, auf die Dynamik der TU Graz in den letzten Jahren. Überhaupt zähle die Steiermark heute zu den führenden Forschungsregionen in Europa – ein Ausdruck der konsequenten Umsetzung der joanneischen Vision, zu der die TU Graz erheblich beitrage. Als Symbol für die Amtsübergabe legte er seinem Nachfolger, Harald Kainz, die genau hundert Jahre alte Rektorskette um – mit den besten Wünschen für den Weg in ein glanzvolles drittes Jahrhundert der TU Graz. Der Weltraumwissenschafter schloss seine Rede gewohnt humorvoll und pointiert mit den Worten „Mission completed, task accomplished“.
Bewegte Zeiten
„Panta rhei“: „Alles fließt“ oder – weiter gefasst – „Alles bewegt sich“ spielte Kainz gleich zu Beginn seiner Inaugurationsrede auf die bewegten Zeiten an den heimischen Universitäten, aber auch auf die großen Herausforderungen im internationalen Wettbewerb an. Gerade die technischen Disziplinen sehen sich mit einem rasanten Wandel konfrontiert, der von Jahr zu Jahr an Dynamik gewinnt. Klares Ziel sei es daher, „die TU Graz zu einer Forschungsuniversität der internationalen Spitzenklasse weiter zu entwickeln, zu einem Ort harmonischer Wechselwirkung zwischen hochkarätiger Forschung und forschungsorientierter Lehre“.
Stärken stärken
Qualität bleibt roter Faden der Aktivitäten, erfolgreiche Bereiche will die neue Leitung nach dem Credo „Stärken stärken“ weiter fördern. Die bestehenden fünf Forschungsschwerpunktfelder, die „Fields of Expertise“ Advanced Materials Science, Human- & Biotechnology, Information, Computing, and Communication Technologies, Mobility Research and Production Sciences und Sustainability in Design, Construction and Energy Systems sollen daher ausgebaut werden. „Zentrales Ziel ist es dabei ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung zu bewahren“, so Kainz. Am Weg zur Spitze müsse man „mit den besten Universitäten und den besten Forschungsgruppen der Welt zusammenarbeiten“.
Kraftvolle Kooperationen
Sich mit den Besten nicht nur vergleichen, sondern mit ihnen kooperieren und gemeinsam mehr erreichen ist Leitmotiv für Kooperationen mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Dabei will man künftig noch stärker international agieren, etwa vermehrt Richtung Asien oder Südosteuropa, aber auch national: etwa am Wissenschaftsstandort Steiermark, wo erst kürzlich eine Kooperation aller Universitäten und Hochschulen begründet wurde. Mit derzeit 26 Beteiligungen an Kompetenzzentren und K-Projekten und mit einem Drittmittelanteil am Gesamtbudget von etwa 35 Prozent ist die TU Graz in der Kooperation mit Industrie und Wirtschaft eine der erfolgreichsten Universitäten Europas. „Diese Kooperationen mit Wirtschaft und Industrie wollen und werden wir auch künftig weiter ausbauen“, bekräftigte Kainz.
Forschungsgeleitete Lehre
Wer international erfolgreich sein will, muss für internationale Studierende attraktiv sein: „Dazu wollen wir unsere Masterstudien mittelfristig stufenweise auf Englisch umstellen, die PhD-Programme bereits bis 2013“, erklärte Kainz. Darüber hinaus wünschte er sich eine über die fachliche und technische Ausbildung hinausreichende Qualifizierung der Studierenden: „Wir wollen unseren Absolventinnen und Absolventen das Wissen um die Verantwortung für unsere Gesellschaft und unsere Umwelt vermitteln. Ingenieurinnen und Ingenieure gestalten diese entscheidend mit und sollen daher lernen, die Ressourcen der Erde nachhaltig zu bewirtschaften.“
Inaugurationsansprache des Rektors, Harald Kainz: "Mit Begeisterung gemeinsam zur internationalen Spitze"
Fünf Personen, fünf Biographien: das Rektorat der TU Graz im Kurz-Portrait
Bildmaterial:
Die Inauguration
Der Rektor
Das Rektorat
Rückfragen:
Mag. Alice Senarclens de Grancy, MSc
Pressesprecherin
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