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14. November 2011

Im Dienste der Gesundheit:
Erwin Schrödinger-Preis 2011 an Biomechaniker Gerhard A. Holzapfel

Physik-Nobelpreisträger Erwin Schrödinger war 1956 der erste Preisträger, am Freitag, 11. November 2011, erhielt Biomechanik-Professor Gerhard A. Holzapfel von der TU Graz für seine Forschungsarbeit mit dem Erwin Schrödinger-Preis die höchste wissenschaftlichen Auszeichnungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: Er nutzt Gesetze der Mechanik, um Erkenntnisse über den menschlichen Körper zu gewinnen, insbesondere zur Erforschung von Blutgefäßen, und entwickelt Simulationswerkzeuge für Mediziner. Der Erwin Schrödinger-Preis wird einmal im Jahr für das Lebenswerk auf dem Gebiet der Mathematik und der Naturwissenschaften verliehen.

Ob bei der Geburt eines Kindes, bei Belastung von biologischen oder künstlichen Geweben und Implantaten oder bei Drücken in Blutgefäßen: Die Gesetze der Mechanik spielen im menschlichen Körper überall eine bedeutende Rolle. In der Biomechanik untersuchen Forscher, wie Kräfte auf biologische Strukturen wirken und welche krankhaften Veränderungen sie auslösen können. Gesunde und erkrankte Blutgefäße sind die Hauptarbeitsgebiete von Gerhard A. Holzapfel vom Institut für Biomechanik der TU Graz, für die er nun eine der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnungen des Landes erhielt. Mit Hilfe ingenieurwissenschaftlicher Berechnungsmethoden modelliert er Blutgefäße am Computer und untersucht den Einfluss von Implantaten, so genannte Stents, auf die Gefäßwand. Ein weiteres Augenmerk der Forschungsarbeiten liegt auf der Erforschung von Aneurysmen, für den Patienten gefährliche Ausweitungen arterieller Blutgefäße.

Der Erfolgsweg

Gerhard A. Holzapfel wurde 1961 in Graz geboren. Er studierte Bauingenieurwesen an der TU Graz und promovierte im Bereich Maschinenbau mit Auszeichnung, bevor er sich 1996 an der TU Wien im Fachbereich „Allgemeine Mechanik“ habilitierte. Seine Lehr- und Forschungstätigkeit führte den Liebhaber klassischer Musik neben mehreren deutschen Universitätsstädten auch ins chinesische Shenyang. Mit einem Schrödingerstipendium ging er in den 90er Jahren an die kalifornische Stanford University. Ab 1998 leitete er die Arbeitsgruppe „Computational Biomechanics“ an der TU Graz, bis er 2004 den Ruf an das renommierte schwedische „Royal Institute of Technology“ in Stockholm annahm. 2007 kehrte der Steirer an die TU Graz zurück, wo er heute das Institut für Biomechanik leitet. Öffentliche Anerkennung für seine Leistungen bekam er bereits 1983 mit einer Auszeichnung der Amann-Stiftung. 1997 verliehen ihm Bundeskanzler und Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Kultur den Start-Preis der Republik Österreich. 2003 erhielt er „in Würdigung seiner Leistungen auf dem Gebiet der Biomechanik“ den Josef Krainer Preis des Landes Steiermark. 2007 wurde Holzapfel Mitglied der Jungen Kurie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2008 erhielt er den Forschungspreis des Landes Steiermark für Simulation und Modellierung.

Bildmaterial bei Nennung der Quelle „TU Graz/Frankl“ honorarfrei verfügbar.

Rückfragen:
Mag. Alice Senarclens de Grancy, MSc
Pressesprecherin
Email alice.grancy@tugraz.at
Tel 0316 873 6006
Mobil 0664 60 873 6006

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