„Non-standard“-Bauweisen auf der Spur:
TU Graz-Industrieroboter eröffnet neue Möglichkeiten in der Bautechnik

Fortschritte in der Bautechnik haben zu einer Zunahme neuer Formen und Bauweisen in der Architektur geführt. Neue Technologien im Planen und Bauen, die sich zukünftig auf die gesamte Bauindustrie auswirken werden, sind daher gefragt. Seit Jahren beschäftigen sich Architekten und Bauingenieure der TU Graz mit sogenannten „Non-standard“-Bauweisen, die zu einer differenzierten und ressourcenschonenderen Baukultur führen. Ein weiteres Highlight in diesem Forschungsfeld ist nun die Inbetriebnahme des Roboter Design Labors an der TU Graz, das neue Möglichkeiten in der Bautechnik bietet.

Seit Jahren sind Wissenschafter der Fakultäten für Architektur und Bauingenieurwissenschaften neuen Baustoffen und Konstruktionsweisen von Bauwerken auf der Spur. Gemeinsam haben die beiden Fakultäten erfolgreich das Projekt „Resource-Efficient Non-Standard Structures“ lanciert. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung im Rahmen eines Programmes zur Förderung der Schwerpunktbildung und Profilentwicklung unterstützt. Das vom Institut für Tragwerksentwurf der Architekturfakultät koordinierte Projekt stärkt die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den beiden mit Bauen und Planen befassten Fakultäten.

Aus Projektmitteln wurden CNC-gesteuerte Modellbaumaschinen, ein neuartiger multifunktionaler Bauphysik-Prüfstand, faser-optische Messsysteme in der Geodäsie sowie ein für verschiedene additive und subtraktive Bauweisen geeigneter Industrieroboter beschafft. „Die Anwendungsmöglichkeiten des Industrieroboters sind wahrlich einzigartig und eröffnen neue Chancen für Lehre und Forschung“, so Martin Fellendorf, Dekan der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften, „diese Maschine kann in einzigartiger Weise beliebige Formen fräsen, in extrem hoher Präzision Flächen schleifen und exakt Materialien spritzen.“ Die Einsatzmöglichkeiten sind daher breit gefächert: Ob im Bereich der neuartigen Fassadentechnologie, in der Prototypen-Fertigung von Freiformen oder im Brückenbau für hochwertige Elemente mit ultrahochfesten Beton kann dieser Roboter effizient und optimal eingesetzt werden.

Die Inbetriebnahme des Industrieroboters erfolgt im Rahmen der Eröffnung des Roboter Design Labors am 13. Jänner 2011.