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19. August 2010

Bauliches „Molekül“ für die Naturwissenschaften:
Die „Neue Chemie“ der TU Graz geht ins Finale

Bildmaterial bei Nennung der angeführten Quellen honorarfrei verfügbar

Mit der „Neuen Chemie“ entsteht ein attraktives Portal zum Areal der „Neuen Technik“: Das größte Bauprojekt in der 200-jährigen Geschichte der TU Graz bringt nicht nur neue Möglichkeiten für Lehre und Forschung in den technischen Naturwissenschaften, sondern prägt zugleich das Bild des Bezirks Jakomini völlig neu. Nun geht der vom Büro Zinterl Architekten ZT geplante Bau ins Finale: Die offizielle Eröffnung inklusive Konzert des „Molekularorchesters“ aus 35 ineinander verschlungenen Blasinstrumenten findet am 7. Oktober 2010 statt. Eigentümer des Bauwerks, dessen Ornamente an der Fassade kunstvoll ein riesiges Molekül symbolisieren, ist die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG).

Die TU Graz bricht im Bereich der Chemie in eine neue Ära für Studierende und Mitarbeiter auf: „Eine ausgezeichnete Infrastruktur ist die Basis für ebenso ausgezeichnete Leistungen. Wir freuen uns daher, dass mit dem Neubau beste Voraussetzungen für die universitäre Lehre und Forschung geschaffen werden“, erklärt Hans Sünkel, Rektor der TU Graz. Mit rund 8.000 Quadratmetern Nutzfläche bietet das Gebäude Platz für rund 600 Studierende und Wissenschafter. Dazu kommen 2.200 Quadratmeter für ein modernes Hörsaalzentrum sowie Studierendenlabors und studentische Kommunikationsbereiche. „Das perfekte Zusammenspiel zwischen architektonischer Qualität, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit ist deklariertes Ziel der BIG bei jedem Bauvorhaben. In der Neuen Chemie der TU Graz werden in naher Zukunft viele Menschen arbeiten, lehren, lernen und forschen. Unsere Aufgabe ist, die optimalen Rahmenbedingungen für deren Erfolg sicherzustellen“, so BIG-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber.

Größtes Bauprojekt

An der Adresse Stremayrgasse 9 werden künftig die Institute für Anorganische Chemie, Physikalische und Theoretische Chemie, Chemische Technologie von Materialien, Organische Chemie sowie Analytische Chemie und Lebensmittechemie beheimatet sein. „Das Gebäude ist für die Entwicklung der Chemie besonders wichtig und schafft viele neue Möglichkeiten‘“, stellt der für die Infrastruktur der TU Graz zuständige Vizerektor, Harald Kainz, fest. Mit der „Neuen Chemie“ geht das größte Bauprojekt in der Geschichte der Universität ins Finale: „Kein Neubau hat bisher so umfassende bauliche Maßnahmen und Übersiedelungen bestehender Institute mit sich gebracht“, weiß Kainz.

Umfassende Vorbereitungen

Um Platz für das Großbauprojekt zu schaffen, gingen umfassende bauliche und logistische Maßnahmen voraus: Das Institut und die Versuchsanstalt für Materialprüfung und Baustofftechnologie sind bereits im Oktober 2007 in das Bautechnikzentrum (2. Bauabschnitt) am Campus Inffeld eingezogen. Die Labors und Werkstätten des Institutes für Maschinenelemente wurden ebenfalls in der Inffeldgasse untergebracht. Der Flugsimulator sowie das schweißtechnische Labor sind in die Steyrergasse 17 übersiedelt. Die Versuchsanlagen des Institutes für hydraulische Strömungsmaschinen werden heute in der Wasserbauhalle in der Stremayrgasse betrieben. Das neue Labor für Verbrennungskraftmaschinen in der Inffeldgasse wurde im Dezember 2007 fertig gestellt und mit modernsten Motorenprüfständen ausgerüstet.

Zwei Ziele

Mit der „Neuen Chemie“ entsteht ein modernes Gebäude mit attraktivem Vorplatz, das das Bild des Bezirks Jakomini neu prägt. Mit ihrem Entwurf verfolgten die Architekten zwei wesentliche Ziele: einerseits wird architektonisch das bestehende U der „Neuen Technik“ räumlich geschlossen, andererseits erfolgt durch neue Durchgänge eine städtebauliche Öffnung.

Den Eingangsbereich bildet ein zweigeschossiges, öffentliches Foyer, durch ein verbindendes Element gelangt man zum großen Hörsaal, der Platz für 170 Personen bietet und von dort in den neu gestalteten Innenhof der Neuen Technik. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss befinden sich die Studierendenlabors, darüber liegen die Forschungslabors und Messräume der Institute. An den Köpfen Ost und West liegen die dazugehörigen Büros auf zu den Labors unterschiedlichen Ebenen. Die Dachterrasse im Innenhof dient als Sonnen- und Aufenthaltsdeck. Vor dem Gebäude werden die öffentlichen Verkehrs- und Freiflächen rund um die Universität neu gestaltet und verkehrsberuhigt.

Kunst am Bau

Dass Moleküle nicht nur durch komplexe Formeln dargestellt werden können, beweisen die zwei Kunstprojekte der BIG Art: Mit seiner „Molekularorgel“ hat der Künstler Constantin Luser ein Kunstwerk aus 35 ineinander verschlungenen Blasinstrumenten geschaffen, das sich auf verspielte Weise dem Themenkreis Chemie nähert. Auch die Fassade des neuen Chemie-Gebäudes der TU Graz ist Teil eines Kunstprojekts und wurde von Robert Schaberl mit speziellen Farbpigmenten versehen, die eine irisierende Farbverschiebung erzeugen: Das Objekt erscheint je nach Perspektive in anderen Farben und symbolisiert ein riesiges Molekül.

Zahlen & Daten:
Abbruch: ca. 8.800 m² Bruttogeschoßfläche inklusive Kellergeschoß
Aushub: ca. 23.000 m3
Beton: ca. 10.000 m3
Betonstahl: ca. 1.215 Tonnen
Konstruktionsstahl: ca. 180 Tonnen
Elektrotechnische Leitungen: ca. 350 km
Nettogrundrissfläche: ca. 16.850 m2
Netto-Errichtungskosten (inkl. Einrichtung, ohne Valorisierung): 50 Millionen Euro
Baubeginn: 03.03.2008
Fertigstellung: 28.05.2010
Bauherr: Bundesimmobiliengesellschaft mbH
Nutzer/Mieter: Technische Universität Graz
Generalplanung: Zinterl Architekten ZT GmbH, Graz
Künstler: Robert Schaberl, Clemens Luser

Rückfragen:

TU Graz
Alice Senarclens de Grancy
Pressesprecherin
alice.grancy@tugraz.at
Tel 0316 873 6006
Mobil 0664 60 873 6006

BIG
Mag. Ernst Eichinger
Pressesprecher
Ernst.Eichinger@big.at
Tel 01 716 04 1350
Mobil 0664 807 45 1350

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