„Die Stadt trägt Geschichte“:
Architektur-Studierende unternehmen Zeitreise durch Graz

Ausstellungseröffnung am Dienstag, 19. Jänner 2010, im Grazer Stadtmuseum

Der Südtiroler-Platz in der Murvorstadt, das Eiserne Tor oder das Monturdepot am Fischplatz - historischen Diapositiven der Ausstellung „Wirklichkeiten Graz um 1900“ im Grazer Stadtmuseum stellen 28 TU-Studierende ab morgen, 19. Jänner 2010, aktuelle Perspektiven der steirischen Landeshauptstadt gegenüber: Die angehenden Architektinnen und Architekten ergänzen die Schau mit ihren Betrachtungen zum Thema „Die Stadt trägt Geschichte – History Collection 2010/01“ darüber hinaus um historische Recherchen und fantasievoll erzählte Geschichten. Um 18 Uhr findet ein Presserundgang durch die Ausstellung statt. Die Auseinandersetzung mit bestehenden Bauten ist ein immer wichtigerer Bestandteil des Architektur-Studiums.

Wenn der Kaffeeröster mit dem Marktstandler spricht oder die Marienstatue aus ihrem Tagebuch erzählt, dann haben Grazer Studierende eine Zeitreise an den Anfang des letzten Jahrhunderts gewagt: Ausgehend von aktuell bestehenden Plätzen und Gebäuden haben sie vier Monate lang intensiv deren Historie recherchiert und erzählen nun fantasievolle Geschichten rund um reale Fakten. „Wir haben die Studierenden gebeten, den Blick von der Gegenwart in die Vergangenheit zu richten“, erklären Ute Angeringer-Mmadu und Marion Starzacher vom Institut für Stadt- und Baugeschichte der TU Graz. Monatelang durchforsteten die Studierenden die Archive von Stadt und Land, bevor sie Texte und Plakate gestalteten.

Architektur trifft Geschichte

„Die Biografie der Gebäude zu hinterfragen war uns wichtig, um den Studierenden den gesellschaftlichen Kontext und die Sozialgeschichte der Zeit, in der die Bauten entstanden sind, zu vermitteln“, erläutern die Kunsthistorikerin Angeringer-Mmadu und die promovierte Architektin Starzacher, die die Lehrveranstaltung „Ausgewählte Kapitel der Architekturgeschichte“ leiteten. Für die Praxis ist die Beschäftigung mit historischen Bauten wesentlich, da Architekten immer stärker bestehende Bausubstanz in ihre Konzepte integrieren müssen. Damit die Geschichte auch wieder zurück in die Stadt getragen wird, haben die Studierenden originelle T-Shirts gestaltet, die im Rahmen der Ausstellung erhältlich sind.