zurück
10. März 2010

Die vier Grazer Universitäten erweitern ihre Zusammenarbeit:
Brandneue Verkehrsstudie und gemeinsame Veranstaltungsreihe

Die insgesamt 45.000 Studierenden und 11.000 MitarbeiterInnen aller vier Grazer Universitäten sind umweltbewusste VerkehrsteilnehmerInnen. Nur acht von 100 Uni-Angehörigen benutzen täglich den privaten PKW zur Fahrt an ihre Universität. Zu diesem Ergebnis kommt die brandaktuelle Studie des Projekts „UniMobil_4U“. Die Maßnahme ist ein Mosaikstein der Nachhaltigkeitsplattform „Sustainability_4U“, zu der sich die Karl-Franzens-Universität, die TU Graz, die Medizinische Universität und die Kunstuniversität im Jahr 2008 zusammengeschlossen haben. Und das mit ausgezeichnetem Erfolg: Die Grazer Initiative erhielt erst vor wenigen Tagen den Sustainability Award 2010 des Umwelt- und des Wissenschaftsministeriums.

Die österreichweit einzigartige Initiative kommt im Sommersemester 2010 auch in einer gemeinsamen Ringvorlesung zum Ausdruck. Ab 10. März 2010 stellen sich jeden Mittwoch anerkannte ExpertInnen aller vier Universitäten dem Publikum. MedizinerInnen, JuristInnen, ArchitektInnen und andere WissenschafterInnen erklären, warum verantwortungsvolles Handeln für künftige Generationen so bedeutsam ist und beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln der modernen Forschung. Die neuen Einblicke und anschließenden Diskussionen sollen zu einem nachhaltigkeitsorientierten Bewusstsein beitragen. „Die Vorträge sind öffentlich und kostenfrei zugänglich“, erklärt Ao.Univ.-Prof. Dr. Michael Narodoslawsky von der TU Graz, der die Veranstaltungsreihe an den ersten drei Mittwochabenden im März auch eröffnet.

„Über alle Aktivitäten wird die breite Öffentlichkeit auf der gemeinsamen Nachhaltigkeits-Website der Grazer Universitäten laufend informiert“, unterstreicht Univ.-Prof. Mag. Eike Straub, Vizerektor der Kunstuniversität Graz die große Bedeutung der Bewusstseinsbildung.

Projekt „UniMobil_4U“

Vier Universitäten greifen gemeinsam Herausforderungen auf und arbeiten an Problemlösungen für nachhaltige Mobilität – lautet die Devise des Projekts „UniMobil_4U“, Teil von „Sustainability_4U“. „Ziel ist es, die bereits vorhandenen Aktivitäten zu bündeln und im Bereich der nachhaltigen Entwicklung auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene gemeinsame Akzente zu setzen, aber auch, Synergien optimal zu nutzen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Friedrich Zimmermann, Nachhaltigkeitsbeauftragter der Karl-Franzens-Universität.

„Die Aktivitäten machen mehrfachen Sinn“, verweist der Rektor der Medizinischen Universität, Univ.-Prof. Dr. Josef Smolle, auf den Gesundheitsaspekt der Studie. Die Vernetzung der Universitätsstandorte in Graz – durch die immer zunehmende Kooperation in Forschung und Lehre – nehme für einen sicheren und gesunden Radfahrer- und Fußgängerverkehr sowie für die verbesserte Erreichbarkeit im öffentlichen Verkehr eine zentrale Rolle ein.

Mobilitätsprojekt „UniMobil_4U“

Das Projekt „UniMobil_4U“ untersuchte das Mobilitätsverhalten der MitarbeiterInnen und Studierenden der Grazer Universitäten sowie die wesentlichen Argumente für die Verkehrsmittelwahl. An den 2008/2009 durchgeführten Onlinebefragungen nahmen insgesamt 2.500 MitarbeiterInnen sowie 6.000 Studierende teil.

Die Ergebnisse der Studie im Detail:
Nur 7,6 Prozent oder 3.700 Personen benutzen als AlleinfahrerInnen täglich immer den privaten PKW. Die Benutzung des PKW korreliert dabei sehr stark mit der Distanz: Mehr als 70 Prozent der AutonutzerInnen wohnen in einer Entfernung von mehr als zehn Kilometer beziehungsweise wenden zu mehr als 50 Prozent einen Zeitaufwand von über 30 Minuten für ihre Anfahrt auf.

Rund 14.000 Studierende und MitarbeiterInnen fahren jeden Tag mit dem Fahrrad zu ihrer jeweiligen Universität. Dazu kommen jeweils über 7.000 Personen, die entweder immer zu Fuß oder immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Universitätseinrichtungen erreichen.

„Knapp 30.000 MitarbeiterInnen und Studierende würden von Adaptierungen und zusätzlichen Maßnahmen profitieren, die ihnen mehr Sicherheit, Komfort sowie Flexibilität geben“, versichert Zimmermann. Darüber hinaus würde die damit erreichte Signalwirkung ein weiteres Potenzial von über 10.000 Personen ansprechen, die bisher nur manchmal oder selten alternative Verkehrsmittel in Anspruch genommen haben.

Sustainability Award 2010

Am vergangenen Montag, den 8. März 2010, wurde der Grazer Universitätenverbund „Sustainability4U“ für sein Engagement ausgezeichnet. Die Plattform erhielt für ihre Aktivitäten im Bereich Nachhaltige Entwicklung sowie Kommunikation und Entscheidungsfindung den Sustainability Award 2010. Der Preis wird im Rahmen der UNESCO-Dekade der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (2005 – 2014) durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen vergeben.

Nähere Informationen und Programm zur Ringveranstaltung

Bildmaterial
bei Nennung der angeführten Quelle honorarfrei verfügbar.

Rückfragen:
Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Michael Narodoslawsky
Institut für Prozess- und Partikeltechnik
E-Mail: narodoslawsky@tugraz.at
Tel: +43 (0) 316 873 7468

   zurück
Home TUGraz.at | Impressum |  ©2004 BDR TUGraz.at All rights reserved last Update 10.03.2010