Die TU Graz bricht in eine neue Ära für Studierende und Mitarbeiter im Bereich der Chemie auf: „Eine ausgezeichnete Infrastruktur ist die Basis für ebenso ausgezeichnete Leistungen. Wir freuen uns daher, dass mit dem Neubau beste Voraussetzungen für die universitäre Lehre und Forschung geschaffen werden“, erklärt Hans Sünkel, Rektor der TU Graz. Mit rund 8.000 Quadratmetern Nutzfläche bietet das Gebäude Platz für rund 600 Studierende und Wissenschafter. Dazu kommen 2.200 Quadratmeter für ein modernes Hörsaalzentrum sowie Studierendenlabors und studentische Kommunikationsbereiche. „Das perfekte Zusammenspiel zwischen architektonischer Qualität, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit ist deklariertes Ziel der BIG bei jedem Bauvorhaben. In der Neuen Chemie der TU Graz werden in naher Zukunft viele Menschen arbeiten, lehren, lernen und forschen. Unsere Aufgabe ist, die optimalen Rahmenbedingungen für deren Erfolg sicherzustellen“, so BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner.
Größtes Bauprojekt
An der Adresse Stremayrgasse 9 sind ab sofort die Institute für Anorganische Chemie, Physikalische und Theoretische Chemie, Chemische Technologie von Materialien, Organische Chemie sowie Analytische Chemie und Lebensmittechemie beheimatet. Damit ist das größte Bauprojekt in der Geschichte der Universität fertiggestellt: Kein Neubau hat bisher so umfassende bauliche Maßnahmen und Übersiedelungen bestehender Institute mit sich gebracht. Um Platz für das Großbauprojekt zu schaffen, gingen umfassende bauliche und logistische Maßnahmen voraus: Das Institut und die Versuchsanstalt für Materialprüfung und Baustofftechnologie sind bereits im Oktober 2007 in das Bautechnikzentrum (2. Bauabschnitt) am Campus Inffeld eingezogen. Die Labors und Werkstätten des Institutes für Maschinenelemente wurden ebenfalls in der Inffeldgasse untergebracht. Der Flugsimulator sowie das schweißtechnische Labor sind in die Steyrergasse 17 übersiedelt. Die Versuchsanlagen des Institutes für hydraulische Strömungsmaschinen werden heute in der Wasserbauhalle in der Stremayrgasse betrieben. Das neue Labor für Verbrennungskraftmaschinen in der Inffeldgasse wurde im Dezember 2007 fertig gestellt und mit modernsten Motorenprüfständen ausgerüstet.
Zwei Ziele
Mit der „Neuen Chemie“ ist ein modernes Gebäude mit attraktivem Vorplatz entstanden, das das Bild des Bezirks Jakomini neu prägt. Mit ihrem Entwurf verfolgten die Architekten zwei wesentliche Ziele: einerseits wird architektonisch das bestehende U der „Neuen Technik“ räumlich geschlossen, andererseits erfolgt durch neue Durchgänge eine städtebauliche Öffnung. Den Eingangsbereich bildet ein zweigeschossiges, öffentliches Foyer, durch ein verbindendes Element gelangt man zum großen Hörsaal, der Platz für 170 Personen bietet und von dort in den neu gestalteten Innenhof der Neuen Technik. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss befinden sich die Studierendenlabors, darüber liegen die Forschungslabors und Messräume der Institute. An den Köpfen Ost und West liegen die dazugehörigen Büros auf zu den Labors unterschiedlichen Ebenen. Die Dachterrasse im Innenhof dient als Sonnen- und Aufenthaltsdeck. Vor dem Gebäude werden die öffentlichen Verkehrs- und Freiflächen rund um die Universität neu gestaltet und verkehrsberuhigt.
„Wissenschaft war immer eine offene Projektionsfläche der Gesellschaft und wird es immer sein“ zeigt sich Bundesministerin Beatrix Karl erfreut. „Während das beeindruckende Geschehen des Lehr- und Forschungsbetriebs den meisten Menschen nicht zugänglich ist, stellen Universitätsgebäude einen selbstverständlichen Bestandteil unseres Lebensraums dar. Ein dieserart in Beton gegossenes „wissenschaftliches Programm“ erzeugt direkte Sichtbarkeit für die Gesellschaft – davon kann ich mir als Wissenschaftsministerin gar nicht genug wünschen“. Die Ministerin ist vor allem aber auch erfreut, dass „der Chemie in Graz nun auch räumlich der Stellenwert eingeräumt wird, den sie als naturwissenschaftliche Disziplin bereits hat. Chemie ist ein Fach mit Zukunft und braucht selbstverständlich auch eine entsprechende Infrastruktur, um hochklassige Lehr- und Forschungsbedingungen zu gewährleisten.“
Kunst am Bau
Dass Moleküle nicht nur durch komplexe Formeln dargestellt werden können, beweisen die zwei Kunstprojekte der BIG Art: Mit seiner „Molekularorgel“ hat der Künstler Constantin Luser ein Kunstwerk aus 35 ineinander verschlungenen Blasinstrumenten geschaffen, das sich auf verspielte Weise dem Themenkreis Chemie nähert. Auch die Fassade des neuen Chemie-Gebäudes der TU Graz ist Teil eines Kunstprojekts und wurde von Robert Schaberl mit speziellen Farbpigmenten versehen, die eine irisierende Farbverschiebung erzeugen: Das Objekt erscheint je nach Perspektive in anderen Farben und symbolisiert ein riesiges Molekül.
Zahlen & Daten:
Abbruch: ca. 8.800 m² Bruttogeschoßfläche inklusive Kellergeschoß
Aushub: ca. 23.000 m3
Beton: ca. 10.000 m3
Betonstahl: ca. 1.215 Tonnen
Konstruktionsstahl: ca. 180 Tonnen
Elektrotechnische Leitungen: ca. 350 km
Nettogrundrissfläche: ca. 16.850 m2
Netto-Errichtungskosten (inkl. Einrichtung, ohne Valorisierung): 50 Millionen Euro
Baubeginn: 03.03.2008
Fertigstellung: 28.05.2010
Bauherr: Bundesimmobiliengesellschaft mbH
Nutzer/Mieter: Technische Universität Graz
Generalplanung: Zinterl Architekten ZT GmbH, Graz
Künstler: Robert Schaberl, Constantin Luser
Rückfragen:
TU Graz
Alice Senarclens de Grancy
Pressesprecherin
alice.grancy@tugraz.at
Tel 0316 873 6006
Mobil 0664 60 873 6006
BIG
Mag. Ernst Eichinger
Pressesprecher
Ernst.Eichinger@big.at
Tel 01 716 04 1350
Mobil 0664 807 45 1350
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