„Die Aggressivität der Krankheitserreger nimmt zu, neue Pathogene breiten sich aus“, fasst Umweltbiotechnologin Gabriele Berg die Situation zusammen. Die Lage ist ernst: Heimische Nutzpflanzen wie Kürbisse oder Erdbeeren sind bereits befallen, aber auch Bananen oder Oliven müssen heute anders angepflanzt werden als früher. Um biologische Pflanzenschutzmittel zu entwickeln, nutzen Berg und ihre Kollegen Möglichkeiten aus der Natur. Als „Heilmittel“ zum Einsatz kommen mikrobiologische Gegner aus dem Ökosystem, die die Erreger für Pflanze und Umwelt unbedenklich bekämpfen: Bestimmte Bazillen wirken etwa gegen Insekten und machen Larven unschädlich noch bevor sie schlüpfen. Ob der Klimawandel für weit mehr Schwierigkeiten verantwortlich sein könnte als bisher bekannt – etwa auch im Hinblick auf die gefürchtete Apfelbaum-Krankheit Feuerbrand – lässt Berg offen: „Es spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle, ein eindeutiger „Sündenbock“ ist mitunter schwer zu identifizieren.“
In Graz diskutieren die Experten in den nächsten Tagen die neuesten Erkenntnisse und Möglichkeiten, diese in die Praxis umzusetzen. „Die biologischen Phänomene, die wir nutzen, sind schon lange bekannt. Neue mikroskopische und molekulare Techniken bieten heute aber nicht nur bessere Analysemethoden, sondern eröffnen neues Anwendungspotenzial für die Praxis und stellen damit neue Herausforderungen an industriell nutzbare Herstellungsmethoden“, fasst Berg zusammen. Zur Diskussion dieser Themen treffen sich in den nächsten Tagen insgesamt 160 Fachleute aus 30 Staaten an der TU Graz.
Bildmaterial bei Nennung der angeführten Quellen honorarfrei verfügbar.
Climate Change: challenge or threat to biocontrol?
Termin: 7. bis 10. Juni 2010
Ort: TU Graz, Rechbauerstraße 12, 8010 Graz
Nähere Informationen
Rückfragen:
Univ.-Prof. Dipl.-Biol. Dr.rer.nat. Gabriele Berg
Institut für Umweltbiotechnologie
Email: gabriele.berg@tugraz.at
Tel: +43 (0) 316 873 8310
Mobil: +43 (0) 664 60 873 8310
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