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26. August 2009

Kraftvoller „Energy-KIC“ für Europa:
TU Graz bewirbt sich um ein Europazentrum für nachhaltige Energie

Um die angestrebte Energiewende in Europa voranzutreiben, muss das vorhandene Wissen über neue Energietechnologien und -konzepte gebündelt, erweitert, gelenkt und ein unternehmerischer Zugang zum Thema Nachhaltigkeit gefördert werden. Die TU Graz stellt sich dieser strategischen Herausforderung und bewirbt sich unter dem Titel „eCANDO“ gemeinsam mit hochkarätigen internationalen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft am 27. August 2009 für den Standort Österreich um eine „Knowledge and Innovation Community“ (KIC) des „European Institute of Innovation and Technology“ (EIT) der Europäischen Kommission. Wissenschaftsminister Johannes Hahn, TU-Rektor Hans Sünkel und Projektkoordinatorin Brigitte Hasewend präsentierten in Alpbach gemeinsam mit den wesentlichen Experten am Vortag der Einreichung die zentralen Eckpunkte der Initiative.

Die immer deutlicher spürbaren Folgen des Klimawandels und der schwindende Vorrat an fossilen Energieträgern haben in Europa ein Umdenken in Energie-fragen bewirkt. Um die angestrebte Energiewende weiter voranzutreiben, bedarf es jedoch innovativer Energietechnologien und -strategien, neuer Nutzungskonzepte, politischer Weichenstellungen, eines gut funktionierenden Marktes und nicht zuletzt einer großen Portion Unternehmergeist auf allen Ebenen. Diesen unternehmerischen Zugang zur nachhaltigen Energie zu fördern, das vorhandene Know-how europaweit zu bündeln und zu erweitern und die Wissensflüsse überall dort gezielt zu optimieren, wo sie Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum im Einklang mit der Natur schaffen, sind die Ziele des geplanten Europaclusters „Energy KIC“, um den sich die TU Graz mit Unterstützung von Bund und Land Steiermark für den Standort Österreich bewirbt.

„Ich unterstütze die Bewerbung der TU Graz für den Energy-Kic nach besten Kräften. Die Anstrengungen in diese Richtung schärfen das Profil der Universität und stärken den Wissenschaftsstandort Steiermark. Initiativen wie diese sind die Grundlage, damit Österreich eine starke Position in der europäischen Forschungslandschaft einnehmen kann", erklärt Johannes Hahn, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung.

„Mit der Bewerbung um einen europäischen Wissens- und Innovationscluster im Bereich „Nachhaltige Energien“ will die TU Graz internationales Know-how bündeln, Innovationen vorantreiben und den Unternehmergeist in diesem zukunftsträchtigen Wirtschafts- und Wissenschaftszweig anfachen“, erklärt Hans Sünkel, Rektor der TU Graz. Erhält die TU Graz den Zuschlag vom European Institute of Innovation and Technology (EIT), wird die Initiative bereits Anfang 2010 ihre Arbeit aufnehmen: Das Großprojekt, das europäische Universitäten, Forschungseinrichtungen, politische Entscheidungsträger sowie Bürger in einer nachhaltigen Energie-Gemeinschaft zu einem leistungsfähigen Innovations-Cluster verbinden soll, ist auf 15 Jahre anberaumt.

Vernetzung als Erfolgsfaktor

Kernelement des Grazer Konzepts ist die enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft: „Die TU Graz kann auf eine breite Wissensbasis im Feld der erneuerbaren Energie zurückgreifen, auf sehr gute Kontakte zur Wirtschaft und auf eine Reihe erfolgreicher Spin-offs“, erklärt Brigitte Hasewend, Leiterin der Stabsstelle für Internationale und Strategische Partnerschaften an der TU Graz sowie Initiatorin und treibende Kraft hinter der Energy KIC-Bewerbung für „eCANDO“. „Wir kooperieren seit vielen Jahren erfolgreich mit nationalen und internationalen Forschungs- und Wirtschaftspartnern und sind an mehreren energierelevanten Kompetenzzentren beteiligt. Das europäische Energie-zentrum soll als eigenständige Einrichtung in Form einer GmbH mit Hauptsitz in Graz und Zweigstellen zunächst in Hamburg, Twente und Trento eingerichtet werden. „Die Aufgabe von ‚eCANDO ‘ soll vor allem sein, die Europäische Forschung auf dem Gebiet der nachhaltigen Energieversorgung zu bündeln und deren Ergebnisse den verschiedensten Institutionen, Betrieben, Regionen und kreativen Köpfen den Weg zu Energie-Innovationen zugänglich und deren Umsetzung einfacher zu machen“, betont Hasewend.

Starke Partner

Neben den relevanten Forschungsinstitutionen Österreichs sowie rund 30 renommierten Unternehmen bis hin zu regionalen Klein- und Mittelbetrieben konnte die TU Graz als Koordinator auch hochkarätige internationale Partner aus den unterschiedlichsten Regionen Europas für das Großprojekt gewinnen: die Fondazione Bruno Kessler (FBK) sowie die Universität Trento in Italien, die Universität von Twente in den Niederlanden sowie die TU Hamburg-Harburg (TUHH) in Deutschland. Von diesen strategischen Partnern sollen vier Standorte betrieben, die in einer Holding mit Standort Graz zusammengeführt werden. In den kommenden Jahren sind zwei weitere Standorte im Südwesten sowie im Osten Europas geplant. Darüber hinaus haben sich unter der Federführung der TU Graz kürzlich 100 Organisationen aus 30 Ländern zur „European Sustainable Energy Innovation Alliance“ (ESEIA) zusammengeschlossen.

Umfassende Forschungs- und Ausbildungspalette

Inhaltlich konzentriert sich jeder Standort auf ein spezielles Energiethema, sodass alle wichtigen Aspekte künftiger Energieproduktion, -bereitstellung und -politik abgedeckt sind. So widmet sich die TU Hamburg-Harburg der Bereitstellung von nachhaltigen Energietechnologien, die Universität Twente konzentriert sich auf die politische Dimension der Energiewende und die FBK bringt ihr IT-Know-how für nachhaltige Energiesysteme ein. Da die TU Graz nicht nur die besten Voraussetzungen für die Koordination des europäischen Energie-Clusters mitbringt, sondern selbst Forschung in Spitzenqualität betreibt, betreut sie überdies den vierten Themenschwerpunkt „Energieeffiziente Städte, Industrien und Regionen“ in enger Kooperation mit den österreichischen Partnern. Themenüberschreitend wird auch ein exzellentes Ausbildungs- und Fortbildungsprogramm initiiert, das sich sowohl an grundlagenorientierte Forscher als auch insbesondere an anwendungsorientierte Entwickler in der Wirtschaft wendet und in Form von „Joint EIT-Degrees“ eine europaweite Ausbildungsnorm definiert.

Know-how von vielen Köpfen

„Einzelne Institutionen, Unternehmen, Gemeinden oder Städte profitieren konkret von dieser Initiative, denn sie finden hier nicht nur hoch qualifizierte Mitarbeiter für unterschiedlichste Aufgaben im Energiebereich, sondern auch die passenden Wirtschafts- oder Forschungspartner auf lokaler bzw. globaler Ebene“, erklärt Brigitte Hasewend. „Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit vieler Forschungsinstitutionen können zudem integrierte Lösungen aus einer Hand auch für komplexe Fragestellungen im Bereich nachhaltige Energien angeboten werden. Nicht zuletzt bringen große internationale Innovationsinitiativen von der Art einer Energy KIC das kreative Potenzial und das vorhandene Know-how einer großen Zahl unterschiedlichster Partner zusammen – eine zentrale Voraussetzung, um die europäische Energiewende tatsächlich umzusetzen und ihren Herausforderungen gewinnbringend zu begegnen.“

Ob die TU Graz das Rennen macht, entscheidet sich am 17. Dezember 2009. Die Weichen dafür wurden in zweijähriger Vorbereitungsarbeit sorgfältig gestellt.

Nähere Information:
http://www.tugraz-eit.eu
http://www.eit-energy-kic-proposal.eu

Bildmaterial bei Nennung der angeführten Quellen honorarfrei verfügbar.

Rückfragen:
Mag. Brigitte Hasewend
Leiterin der Stabstelle für Internationale und Strategische Partnerschaften
Email: brigitte.hasewend@tugraz.at
Tel: +43 (0) 316 873 - 5280
Mobil: +43 (0) 664 60 873 5280

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