„Jedes Mobiltelefon müsste eigentlich mit einem Aufkleber versehen sein mit dem Hinweis: ,Da ist Mathematik drin`“, zitiert Peter Grabner, Mitarbeiter am Institut für Analysis und Computational Number Theory der TU Graz, gerne, wenn es um die Frage geht: Wie wichtig für den Alltag ist die Wissenschaft der Mathematik. Denn die Weitergabe von Mobilfunkgesprächen von einem Sendemasten zum anderen basiert ebenso auf Mathematik wie die Verschlüsselung von Daten. Und das ist nur eines von unzähligen Beispielen, die Grabner parat hat. „Wir optimieren Produktionsabläufe, errechnen Belastungsgrenzen für Bauteile von Maschinen, beschäftigen uns mit der Sicherheit im Internet, um nur einige Anwendungen zu nennen“, erklärt Grabner, warum viele Industriebetriebe wie Sappi oder Magna großes Interesse daran haben, mit der TU Graz und ihren Instituten Partnerschaften einzugehen.
Internationaler Kongress
Die alltägliche Bedeutung der Mathematik auch Nichtwissenschaftern begreifbar zu machen ist – neben dem fachlichen Austausch der rund 300 teilnehmenden Experten – Ziel des 17. Kongresses der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft, dem sich die Deutsche Mathematiker-Vereinigung mit ihrer Jahrestagung anschließt. So gibt es am 25. September einen Tag für Lehrer der Mathematik und Geometrie, wo sich an Schulen Unterrichtende fortbilden können. Parallel dazu läuft der Fachhochschultag mit speziellen Angeboten für Lehrer an Fachhochschulen.
„Marcel Prawy der Mathematik“
Dabei wird auch der wohl bekannteste heimische Mathematiker zu Wort kommen: Rudolf Taschner, Wissenschafter des Jahres 2004 und Begründer des math.space im Wiener Museumsquartier, in dem Kinder spielerisch in die Mathematik eingeführt werden. Taschner, der sich mit großem Aufwand dafür einsetzt, dass die Mathematik der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird und dafür auch „Marcel Prawy der Mathematik“ genannt wird, spricht in seinem Vortrag „Archimedes zählt die Rinder des Sonnengottes“ (25. September, 17.30 Uhr, Hörsaal P1 an der TU Graz) über ein mathematisches Rätsel, das der antike griechische Mathematiker Archimedes gestellt hat, und dessen Lösung einen erheblichen mathematischem Hintergrund erfordert.
„Ants“ zum Leben erweckt
Einen Tag davor, am 24. September, ist zur gleichen Zeit am gleichen Ort ein international prominenter Mathematiker mit Grazer Wurzeln am Wort: Herbert Edelsbrunner vom Institute of Science and Technology (IST) Austria in Gugging bei Wien. Der Absolvent und seit dem Jahr 2006 auch Ehrendoktor der TU Graz beschäftigt sich mit der „Anordnung geometrischer Gebilde im Raum“, wie er selbst die von ihm begründete Computertopologie umschreibt. Seine Resultate helfen Physikern, Biologen und Ingenieuren beim Verstehen komplexer Strukturen von der Ebene des Atoms, über große Moleküle wie Proteine bis hin zur Geometrie von Autos. Eine von ihm gegründete Software-Firma war auch an der Animation von Hollywood-Filmen wie „Ants“ beteiligt.
17. ÖMG-Kongress – Jahrestagung der DMV
Zeit: 20. - 25. September 2009
Ort: TU Graz, Petersgasse 16 und Steyrergasse 30
Nähere Information und Programm
Rückfragen:
Rückfragen:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Peter Grabner
Institut für Analysis und Computational Number Theory (Math A)
Email: peter.grabner@tugraz.at
Tel: +43 316 873 7124
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