Ägypten, Marokko, Syrien, Tunesien und der Libanon: Diese fünf arabischen Länder stehen in den nächsten drei Jahren im Mittelpunkt des Tempus-Projektes „UNCHAIN“. Unter der Leitung der TU Graz werden gezielte Maßnahmen zur Entwicklung und Erneuerung des Hochschulwesens gesetzt, die zu vermittelnden Kompetenzen umfassen eine Reihe technischer und wirtschaftlicher und sozialer Fähigkeiten. „Ziel ist es, Forschungsprojekte aus der lokalen Industrie an die lokalen Universitäten zu bringen und so Wirtschaft und Hochschulwesen näher zusammenzuschweißen.“, erklärt Hans Schnitzer, „UNCHAIN“-Leiter vom Institut für Prozesstechnik der TU Graz. Die Universitäten sollen in der Lage sein, professionell Innovationen bereit zu stellen. „Ein zentraler Punkt ist dabei die Ausbildung: Curricula und Institutionen müssen angepasst und Mitarbeiter entsprechend geschult werden“, erklärt Schnitzer. Innerhalb des Programms werden Lehrstühle, so genannte „Chairs“, eingerichtet und aus Projektmitteln mit der nötigen Infrastruktur ausgestattet. In Kooperation mit der lokalen Industrie werden die ausgewählten Chairholder geschult, Lehrpläne, Lehrmethoden und -materialien konzipiert und überarbeitet.
Mit dem „Buddy“ zur Masterarbeit
Die Aktivitäten der TU Graz konzentrieren sich neben der Projektkoordination hauptsächlich auf den Aufbau eines „Student-Twinning-Programs“, in dem Studierende der Partnerländer gemeinsam mit Studierenden aus EU-Ländern an verschiedenen Aufgabenstellungen und Lösungsansätzen arbeiten.
Von diesem „Buddy-System“ – „Buddy“ bedeutet soviel wie „Kumpel“ – können auch heimische Studierende profitieren: Teams von je zwei „Buddies“ können sich in gemeinsamen Masterarbeiten engagieren. „In dem Budget von 1,3 Millionen Euro ist eingeplant, dass europäische Studierende für drei Monate in eines der Partnerländer reisen können, um mit ihren „Buddies“ auch persönlich zusammenzuarbeiten“, betont Schnitzer.
Partneruniversitäten des „UNCHAIN“-Projekts sind die Delft University of Technology und das Politecnico di Milano. „Tempus IV“ ist das Hochschulkooperationsprogramm der Europäischen Union mit den nicht-assoziierten Staaten in Südosteuropa, den Neuen und Unabhängigen Demokratien der ehemaligen Sowjetunion GUS und bestimmten Mittelmeeranrainerstaaten. Insgesamt wurden 600 Projektvorschläge eingereicht, 76 werden gefördert. In etwa ein Viertel davon sind österreichische Hochschulen involviert.
Rückfragen:
Univ.Prof. Dr. Hans Schnitzer
Institut für Prozesstechnik
Email: hans.schnitzer@tugraz.at
Tel: +43 (0) 316 873 7468
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