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4. Februar 2008

Historisch bedeutsame Habilitation:
Juliane Strauss erhält als erste Frau an der Elektrotechnik-Fakultät die „venia docendi“

Wissenschafterin erforscht Fettstoffwechsel des Menschen

Juliane Strauss’ Leidenschaft als Forscherin gehört fettspaltenden Enzymen, so genannten Lipasen. In ihrer Arbeit am Institut für Genomik und Bioinformatik der TU Graz befasst sich die Wissenschafterin damit, in der Bioinformatik – einer Schlüsseldisziplin an der Schnittstelle von Biologie und Informatik – gewonnene Daten im Labor zu überprüfen. Ihre stark grundlagenorientierte Forschung könnte in Zukunft Diabetikern oder fettleibigen Personen Perspektiven für die Behandlung ihrer Krankheit geben. Als erste Frau in der Geschichte der TU Graz habilitiert sich Juliane Strauss nun an der Fakultät für Elektrotechnik. Eine Habilitation setzt hervorragende Fähigkeiten in Forschung und Lehre voraus.

Das menschliche Genom, die Gesamtheit aller etwa 30.000 Gene, gilt als entschlüsselt. Bisher kennen Forscher aber nur rund die Hälfte der damit verbundenen Funktionen. Darin liegt eine riesige Herausforderung für die Wissenschaft. Die Steirerin Juliane Strauss befasst sich seit ihrer Diplomarbeit vor allem mit Genen, die in der Entwicklung von Fettzellen eine besondere Rolle spielen. Sie bewegt sich damit in einem Zukunftsfeld, das Grundlagenwissen über Krankheiten hervorbringt, die in Folge von Fettstoffwechsel-Störungen entstehen. Ihre Leistungen überzeugten auch die Entscheidungsgremien an der TU Graz. „Ich freue mich sehr über diese ‚historische Habilitation‘ und gratuliere Juliane Strauss herzlich“, betont TU-Rektor Hans Sünkel. „Technik muss keine Männerdomäne sein. Es ist uns an der TU Graz ein Anliegen, mehr talentierte Frauen an Bord zu holen und zu halten. Wir sind stolz auf Erfolgsgeschichten wie die von Juliane Strauss.“ Für die „venia docendi“, also die Befugnis, an einer Universität Lehre auszuüben sowie wissenschaftliche Arbeiten zu beurteilen, müssen Bewerber hervorragende wissenschaftliche und didaktische Fähigkeiten vorweisen sowie eine umfassende schriftliche Arbeit vorlegen.

Weinakademie als weiterer Bildungsweg

Juliane Strauss wurde am 3. November 1971 im südsteirischen Gamlitz geboren. Nach dem Gymnasium in Graz studierte sie Chemie an der Karl-Franzens-Universität Graz, wo sie auch promovierte und in der Arbeitsgruppe des kürzlich mit dem Wittgenstein-Preis ausgezeichneten Biochemikers Rudolf Zechner forschte. 2005 wechselte sie ans Institut für Genomik und Bioinformatik der TU Graz, das sie mittlerweile stellvertretend leitet. Wenn sie ihre Freizeit nicht mit Lesen verbringt, ist Juliane Strauss am ehesten in der Natur unterwegs: Schifahren im Winter und Segeln oder Wandern im Sommer sind ihre Hobbys. Ein weiteres Hobby der Winzertochter ist der Wein, den sie derzeit auch studiert: Juliane Strauss absolviert die Weinakademie, wo sie professionelles Wissen rund um den Rebensaft erwirbt.

 

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Rückfragen:
Mag.rer.nat. Dr.rer.nat. Juliane Strauss
Institut für Genomik und Bioinformatik
Email: juliane.strauss@tugraz.at
Tel.: +43 (0) 316 873 5334

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