„one2one“ bedeutet in der Architektursprache, dass etwas im Maßstab eins zu eins, also in „wahrer“ Größe, umgesetzt wird. Dieses Ziel verfolgten auch 18 Architektur-Studierende der TU Graz ein Semester lang: Sie überlegten, wie sich Wohnraum möglichst weit minimieren lässt, aber dennoch alle für modernes Wohnen notwendigen Funktionen erfüllt und zugleich lebenswert bleibt. Diese „Minimalwohnobjekte“ sollen Platz für bis zu zwei erwachsene Personen bieten. Ihre Ideen realisieren die Studierenden Anfang März mitten in der Grazer Altstadt in Echtgröße, wo ihre „Wohnformen der Zukunft“ dann auch vor den kritischen Augen der Passanten wahre Größe beweisen müssen.
Erlebbares Bauen
Eine Besonderheit von „one2one“ ist, dass im Rahmen des Projektes geplant und auch gebaut wird: „Die Studierenden entwerfen die Projekte nicht nur, sie führen sie auch zu Ende. Das Projekt bewegt sich damit deutlich über die sonst übliche Planungsphase hinaus, indem es Bauen erlebbar macht und damit eine entscheidende Brücke in die Praxis schlägt“, erklärt TU-Rektor Hans Sünkel. Die Prototypen entstehen im öffentlichen Raum und werden damit zumindest für einige Tage Bestandteil des städtischen Lebens in Graz. „Unsere Studierenden stellen so ihre Kreativität und Leistungsbereitschaft öffentlich unter Beweis“, so Rektor Sünkel über das Projekt, das in enger Kooperation mit der heimischen Baustoffindustrie durchgeführt wird.
Minimiertes Daheim
Vorgabe an die Studierenden war, den verfügbaren Wohnraum auf einen unteren Extremwert zu reduzieren. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Wohnen zu minimieren, ohne jene Eigenschaften zu gefährden, die Wohnen zu einer existenziellen Lebensqualität machen“, erläutert Lehrveranstaltungsleiter Peter Schreibmayer vom Institut für Architekturtechnologie der TU Graz, der mit seiner Idee auch den derzeit praktizierten Luxuswohnbau in Frage stellen möchte. „Wenn wir nicht bald passende Lösungen für minimiertes Wohnen finden, droht ein gewaltiges Wohnungsdefizit. Wohnungen für mehrere Millionen Menschen könnten fehlen“, verweist Schreibmayer auf den ernsten Hintergrund seiner Idee.
Eine Idee, drei Konzepte
Gefragt waren unkonventionelle und innovative Lösungen, die zugleich rasch und kostengünstig umzusetzen sind. Die Studierenden arbeiteten in drei Teams, das Ergebnis sind die Projekte „deLux“, „doka“ und „skin(g)span“. „deLux“ ist als magisch schimmernder Wohnwürfel konzipiert, in dem die Grenzen zwischen Bauwerk und Möbel verschwimmen. Die Idee zu „doka“ zeichnet sich durch die mögliche Mehrfachnutzung aus: Bewegliche Schiebeelemente verändern sowohl die Funktion als auch die Qualität des Raumes. Bei „skin(g)span“ steht der Gedanke der „Vielfalt des Gemeinsamen“ im Vordergrund: Mit einem einzigen modularen Element entsteht architektonische Vielfalt - vom freistehenden Einzelobjekt bis zur hoch verdichteten Wohnanlage.
Bildmaterial bei Nennung der Quelle „TU Graz“ honorarfrei verfügbar unter:
http://www.presse.tugraz.at/webgalleryBDR/data/one2one/index.htm
„one2one“
Projektpräsentation:
Termin: Donnerstag, 28. Februar 2008, 19 Uhr
Ort: TU Graz, Rechbauerstraße 12, Tiefparterre, Hörsaal 2
Vernissage der Ausstellung der Prototypen im Maßstab 1:1:
Termin: Freitag, 7. März 2008, 16 Uhr
Ort: Haus der Architektur, Palais Thinnfeld, Mariahilferstrasse 2
Dauer der Ausstellung: 7. bis 16. März 2008
Ort: Graz, Mariahilferplatz
Rückfragen:
Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Peter Schreibmayer
Institut für Architekturtechnologie
Email: schreibmayer@at.tugraz.at
Tel: 0316 873 6302
Mobil: 0650 46 27 913
Home TUGraz.at | Impressum | | ©2004 BDR TUGraz.at All rights reserved | last Update 05.03.2008 |