Tagung zu Südbahn-Großprojekten an der TU Graz:
Semmering-Basistunnel neu und Koralmtunnel als aktuelle Themen bei der „Südbahntagung“ von 28. bis 29. November 2008

Österreich ist ein Land der Berge. Zwei der größten europäischen Tunnelprojekte sind derzeit auf nationalem Boden in Planung: Der 32,8 Kilometer lange Koralmtunnel soll die Steiermark und Kärnten verbinden, der Semmering-Basistunnel neu den Gebirgszug zwischen der Steiermark und Niederösterreich unterqueren. Diese beiden Schlüsselprojekte der neuen Südbahn stehen im Mittelpunkt des Interesses, wenn sich ab morgen, 28. November 2008, zwei Tage lang Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft zur „Südbahntagung 2008“ an der TU Graz treffen.

Führende Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft erläutern ab morgen technische Hintergründe und Lösungsansätze zu den beiden Südbahn-Großprojekten Semmering-Basistunnel neu und dem Kernstück der Koralmbahn Graz – Klagenfurt, dem Koralmtunnel. Eröffnet wird die Veranstaltung von Gerhard Gobiet, dem Leiter des Projekts Semmering-Basistunnel neu. Es folgen Referate der Planungsbüros über die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse sowie zu „Konzeptionellen Überlegungen zum Semmering-Basistunnel“. Der Nachmittag widmet sich dem Koralmtunnel: Nach einer Übersicht von Projektleiter Gerhard Harer werden Themen wie die „Durchörterung der Lavanttalstörung“ oder „Maschinelle Vortriebskonzepte für den Koralmtunnel“ behandelt. Insgesamt diskutieren 24 Vortragende ihre Erfahrungen und Fallstudien zu den beiden Planungs- und Bauprojekten mit einem Fachpublikum von Experten aus Tunnelbau und Geotechnik.

Planungen schreiten voran

Zu präsentieren gibt es genug, denn die Planungen zu den beiden Projekten schreiten Zug um Zug voran: Nach Abschluss des Trassenauswahlverfahrens für den Semmering-Basistunnel neu - durchgeführt in enger Zusammenarbeit mit den Vertretern der Projektsregion und in Abstimmung mit den berührten Bundesländern - wird derzeit intensiv an den Details gearbeitet, um die Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung und weitere Behördenverfahren, die unter anderem Wasser- oder Naturschutzrecht betreffen, vorzubereiten. Die Detailplanungen werden vorausichtlich bis Ende 2009/Anfang 2010 beendet sein, dann sollen die Unterlagen zu den Behördenverfahren eingereicht werden. Im Bereich des Koralmtunnels stehen momentan die Arbeiten zum so genannten Erkundungstunnel im Mittelpunkt. Beim eigentlichen Koralmtunnel erfolgen zwei Drittel der Tunnelauffahrungen unter Einsatz von Tunnelbohrmaschinen, der restliche Teil wird im zyklischen Vortrieb vorgetrieben.

Initiiert wurde die Südbahntagung von der „Gruppe Geotechnik Graz“, einer Kooperation der drei geotechnischen Institute der TU Graz, in Kooperation mit der Montanuniversität Leoben, der ITA Österreich und der ÖBB-Infrastruktur Bau AG. Die Veranstalter erwarten rund 185 Teilnehmer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum.