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25. November 2008

Ready for Take-Off:
Der österreichweit einzigartige Flugsimulator an der TU Graz bietet vielseitige Forschungsmöglichkeiten

Weiße Außenhaut, beeindruckende Größe und die Flugzeugnase gegen den Horizont gestreckt: Was normalerweise nur auf Flughäfen zu erleben ist, steht an der TU Graz im Forschungslabor. Nach mehr als vier Jahren intensiver Vorbereitungsarbeiten hat der Flugsimulator der „Forschungs-plattform Flugsimulation“ - beteiligt sind Partner verschiedener Universitäts¬institute und Unternehmen - ein voll funktionsfähiges Cockpit bekommen und erlaubt damit neue wissenschaftliche Projekte im Bereich der Flugsimulation. Das Spektrum an Möglichkeiten für Lehre und Forschung reicht dabei von der mechanischen Modellierung der Flugdynamik über Untersuchungen von Piloten unter Stresseinfluss bis hin zur dreidimensionalen Sound-Simulation von Fluggeräuschen.

Es sieht aus wie ein gewöhnliches Flugzeug-Cockpit, und ist doch mehr als das: Die Pilotenkabine einer DC 10, die in einem Versuchsgebäude in der Steyrergasse steht, wird künftig Mittelpunkt für eine Vielzahl an Forschungsaktivitäten sein. „Wir freuen uns, dass der Flugsimulator der TU Graz neben einem ausgeklügelten Innenleben mit dem Cockpit nun auch ein passendes Äußeres bekommen hat und damit startbereit für Lehre und Forschung ist“, erklärt TU-Rektor Hans Sünkel.

Kein Konzept „von der Stange“

Klare Besonderheit des TU-Flugsimulators: „Er ist kein käuflicher Simulator von der Stange wie mancherorts zu finden“, betont Institutsleiter Siegfried Vössner. „Es handelt sich vielmehr um ein neuartiges, ‚lebendes‘ System, das eigens für Forschungszwecke entwickelt wurde und ständig weiterwachsen soll“, so Vössner. Keine andere Hochschuleinrichtung in Österreich verfügt derzeit über einen ähnlich hoch entwickelten Simulator, die notwendigen Simulations-Algorithmen werden gemeinsam mit Reinhard Braunstingl vom TU-Institut für Mechanik entwickelt. Der Simulator dient dabei nicht der Pilotenausbildung, sondern ist die Basis für Grundlagenforschung genauso wie für anwendungsorientierte Projekte. Dazu zählen etwa Unfallvermeidung in der Luftfahrt, oder menschliche Stressreaktionen auf kritische Flugsituationen - auch Psychologen sind daher als Partner mit an Bord.

Mit „gläsernem Cockpit“ am Puls der Zeit

„Ein modernes integriertes Glascockpit, wie es in der professionellen Luftfahrt heutzutage Standard ist, erlaubt komplexe Flugzeugsysteme mit höchster Detailtreue nachzubilden", erklärt Braunstingl. Das bedeutet beispielsweise die Möglichkeit der Simulation von Wetterradar und Ground-Proximity Warning Systemen, die vor Kollisionen mit dem Boden oder mit Hindernissen schützen sollen, bis hin zu weiteren Sensorsystemen eines Flugzeuges. Ein Flight Management System in Verbindung mit Flight Director - eine Art „elektronische Assistenz“ für Piloten - sowie ein Autopilot gewährleisten moderne Flugführung und wirklichkeitsgetreue Arbeitsbedingungen für die Cockpitbesatzung. Klare Besonderheit des Grazer Forschungssimulators ist, dass das Cockpitlayout verändert werden kann: Damit sind auch vergleichende Untersuchungen alternativer Cockpitsysteme möglich.

Flexibles Sichtsystem für perfekte virtuelle Realität

Ob Sonne in San Francisco oder ein Flug durch die Novemberwolken über Graz: Das flexible Sichtsystem bietet jene virtuelle Realität, die auf eine gewölbte Leinwand direkt vor das Cockpit projiziert wird und so das Fluggefühl erst „echt“ macht. Auch Uhrzeit, Sicht und Wetterbedingungen können an die jeweilige Flugsituation angepasst werden. Die weitere Verbesserung des Sichtsystems ist eines von mehreren Forschungsprojekten der TU Graz, das demnächst startet.

„Forschungsplattform Flugsimulator“

Beteiligte Universitäts-Institute

TU Graz:
Institut für Maschinenbau- und Betriebsinformatik
Institut für Mechanik

Kunstuniversität Graz:
Institut für Elektronische Musik und Akustik

Karl-Franzens-Universität Graz:
Institut für Psychologie

Beteiligte Firmen und Projektsponsoren

LOGITECH GmbH
NEC Deutschland GmbH
NVIDIA
PNY Technologies GmbH
EAW Europe
Rolls-Royce Deutschland Ltd. & Co KG
AMD Advanced Micro Devices
Austrian Airlines
3Dconnexion GmbH
3M Touch Systems GmbH
3M TEC Center
Avnet Technology Solutions GmbH
AUSTRO CONTROL
Brightline Avionics GmbH
Faszl-Kunststoff Industrie GmbH
MICROSOFT
National Instruments Gesellschaft m.b.H.


Bildmaterial bei Nennung der Quelle „TU Graz/Vössner“ honorarfrei verfügbar.

Rückfragen:

Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Siegfried Vössner
Institut für Maschinenbau- und Betriebsinformatik
Email: voessner@tugraz.at
Tel.: +43 (316) 873 - 8000

ao. Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Reinhard Braunstingl
Institut für Mechanik
Email: r.braunstingl@tugraz.at
Tel.: +43 (316) 873 - 7604

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