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13. Februar 2008

Symposium fordert Energiewende:
Größte deutschsprachige Tagung zum Thema Energie an der TU Graz

10. Symposium Energieinnovation von 13. bis 15. Februar 2008

Energiepreise, Energieressourcen und neue Energiekonzepte wie CO2-freie Kraftwerke stehen im Brennpunkt der Diskussion, wenn sich ab heute, Mittwoch, 13. Februar 2008, mehr als 550 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Interessensvertretungen an der TU Graz treffen. Das 10. Symposium Energieinnovation ist damit das größte Energiesymposium auf universitärem Boden im ganzen deutschsprachigen Raum. Unter den Vortragenden der Veranstaltung, die heuer unter dem Titel „Energiewende“ stattfindet, ist auch Biologin Renate Christ, Mitglied des Weltklimarates (IPCC – Intergovernmental Panel on Climate) der UNO. Der IPCC wurde gemeinsam mit dem früheren US-Vizepräsidenten Al Gore mit dem Friedensnobelpreis 2007 ausgezeichnet.

Neue Technologien bringen neue Lösungen für die Umwelt: Forscher entwickeln erneuerbare Energieträger mit besonderem Zukunftspotenzial weiter oder arbeiten am Kraftwerkstyp der Zukunft, der kein schädliches CO2 mehr ausstößt. „Die Wissenschaft leistet so einen bedeutenden Beitrag, die Lebensqualität auf unserem Planeten zu sichern“, erklärt Hans Sünkel, Rektor der TU Graz. „Wir wünschen uns, dass der Grazer Energiegipfel einen Wendepunkt einleitet, wie ihn der Titel ‚Energiewende‘ unmissverständlich fordert: Es braucht konsequentes Handeln, um nachhaltige Verbesserungen für den Planeten Erde zu erwirken“, so Sünkel. Die TU Graz hat „Nachhaltigkeit“ daher zu einem Schwerpunktfeld in ihrem wissenschaftlichen Profil erklärt: „Sustainable Systems“ bündelt verschiedene Themen aus den Bereichen Energiesysteme, Verfahrens- und Umwelttechnik und legt dabei besonderen Wert darauf, nachhaltige Technologien für eine lebenswertere Umwelt zu entwickeln. Rektor Sünkel: „Die TU Graz hat es sich zur Aufgabe gemacht, aktiv zur positiven Entwicklung unserer Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt beizutragen. Daher stärken wir die Schwerpunktsetzung auf Technologien, die gezielt in diese Richtung wirken.“

Umdenken unumgänglich

Über 550 Interessierte haben sich zum 10. Energiesymposium an der TU Graz angemeldet und informieren sich in rund 200 Beiträgen über den aktuellen Diskussionsstand sowie über Zukunftsfragen rund um das Thema Energie. Die Vortragenden kommen von insgesamt 68 Universitäten oder Forschungseinrichtungen, aus der Wirtschaft oder von Interessensvertretungen. „Wir veranstalten das größte Energiesymposium auf universitärem Boden im deutschsprachigen Raum“, zeigt sich Tagungsleiter Heinrich Stigler stolz. Themen des dreitägigen Expertentreffens sind etwa neue Kraftwerkstypen, erneuerbare Energie wie Windkraft oder Biomasse oder Fragen der Energieeffizienz. Erstmals auf der Agenda sind die Themenfelder Stadtentwicklung und Energie, Raumplanung und Energie sowie der disziplinenübergreifende Bereich der Energiepsychologie. „Wir haben die psychologische Dimension von Energiefragen in unser Programm aufgenommen, da sich zeigt, dass die meisten Menschen Energieverwendung und mögliche Sparpotenziale meist völlig falsch einschätzen“, erläutert Energiewirtschafter Stigler. „Wir benötigen in vielen Bereichen nicht nur Bewusstseinsbildung, sondern ein Umdenken. Wenn wir etwas ändern wollen, bedarf es einer Energiewende in allen Bereichen“, schließt Stigler.

Nachhaltige Energiewirtschaft notwendig

Besonderer Höhepunkt im Programm ist der Vortrag von Renate Christ, die Co-Autorin des Klimareports der UNO ist. „Der letzte IPCC Bericht (Climate Change 2007) hat klar und eindeutig gezeigt, dass eine Klimaänderung stattfindet und dass ein Grossteil der in den letzten 50 Jahren beobachteten Erwärmung auf Emissionen von anthropogenen Treibhausgasen zurückzuführen ist“, bestätigt Renate Christ. Ein weiterer Anstieg der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre würde zu weitreichenden Klimaänderungen und Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft führen, warnt die Expertin. „CO2 und Emissionen aus dem Energiesektor stellen den überwiegenden Anteil der Emissionen. Im Energieesektor besteht ein großes Vermeidungspotential, aber derzeit entwickelt sich die Welt nicht in Richtung einer nachhaltigen und umweltverträglichen Energiewirtschaft“, schlägt Christ die Brücke zum Grazer Energiegipfel und verweist zudem darauf, dass der Nachfrage in Entwicklungsländern nach Energiedienstleistungen besondere Beachtung zu schenken sei.

Der Vortrag von Renate Christ findet heute, Mittwoch, 13. Februar 2008, um 13 Uhr, im Rahmen des Eröffnungsplenums des Symposiums in der Inffeldgasse 15, Hörsaal i13, statt. Renate Christ wurde 1954 im oberösterreichischen Sierning geboren und studierte Biologie an der Universität Salzburg. Seit 1992 arbeitet Christ bei der UNO und leitet seit einigen Jahren das Sekretariat des IPCC, des offiziellen Beirats der UNO in Klimafragen. Außerdem ist Christ Co-Autorin des Klimareports der UNO. Die IPPC und Al Gore erhielten den Preis für ihre Bemühungen, das Wissen um den vom Menschen verursachten Klimawandel zu verbreiten und Grundlagen für Gegenmaßnahmen zu schaffen,

Bildmaterial bei Nennung der Quelle "TU Graz/Wolf" honorarfrei unter
http://www.presse.tugraz.at/webgalleryBDR/data/Energiesymposium.index.htm

 

Symposium Energieinnovation – „Energiewende“

Dauer: 13. bis 15. Februar 2008
Ort: TU Graz, Inffeldgasse 25
http://www.iee.tugraz.at/index.php


Programm:

Plenar-Sessionen
Plenum A1: Energiewirtschaftsordnung
Plenum A2: CO2-freie Erzeugung
Plenum B1: Regulierung
Plenum B2: Energieressourcen und -preise
Plenum B3: Energieeffizienz, Gebäude und Mobilität
Plenum C1: Raumplanung und Energiekonzepte
Plenum C2: Wasserkraft und Biomasse

Stream A: Elektrizitätssystem und Übertragungsnetze
Session A1: Unternehmensstrategien
Session A2: Liberalisierung
Session A3: Energiesystementwicklung
Session A4: Übertragungsnetz / Lastfluss
Session A5: Übertragungsnetz / Technik

STREAM B: Kraftwerke
Session B1: Neue konventionelle Kraftwerke
Session B2: Energiepsychologie und Raumordnung
Session B3: Zukunftstechnologien
Session B4: CO2-freie Kraftwerke
Session B5: Wraft-Wärme-Kopplung

STREAM C: Erneuerbare Energien
Session C1: Windkraft
Session C2: Biomasse (1)
Session C3: Biomasse (2)
Session C4: Erneuerbare Regulierung
Session C5: Wasserkraft

STREAM D: Verteilernetze
Session D1: Versorgungssicherheit
Session D2: Verteilnetz Management und Lastprofile
Session D3: Verteilnetz - Technik
Session D4: Smart Grids
Session D5: Dezentrale Erzeugung

STREAM E: Energieeffizienz
Session E1: E-Motoren und Beleuchtung
Session E2: Energienachfrage und Innovation
Session E3: Energieeffizienz Industrie
Session E4: Energieeffizienz Haushalte
Session E5: Energieeffiziente Betriebe

STREAM F: Gebäude und Mobilität
Session F1: Mobilität
Session F2: Gebäude (1)
Session F3: Gebäude (2)
Session F4: Energiekonzepte

Rückfragen:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Mag. Dr.techn. Heinrich Stigler
Institut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation
Email: stigler@TUGraz.at
Tel: 0316 873 7900
Mobil : 0650 316 1000

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