Zwei neue „Hauben“ zieren seit kurzem das Observatorium Lustbühel am Stadtrand von Graz. Unter den Kuppeln mit je fünf Metern Durchmesser verbirgt sich wissenschaftliches „Werkzeug“ der Superlative: Unter der einen steht die Sende- und Empfangseinheit der besten Laseranlage der Welt, mit der Wissenschafter des IWF Satellitenbahnverfolgung betreiben; unter der anderen findet sich ein Teleskop der KFU Graz, das der Suche und Beobachtung von extrasolaren Planeten dient. Ließen sich die Kuppeln früher nur mühsam hydraulisch öffnen, so bewegt ab sofort eine elektronische Steuerung die nunmehr moderne Fieberglaskonstruktionen am Dach des Observatoriums völlig vibrationsfrei – für die Forscher bedeutet das verbesserte Arbeitsbedingungen, die exaktere Messungen erlauben.
Telemedizin via Graz
Die TU Graz selbst, die das Gebäude an die beiden Partnereinrichtungen IWF und KFU untervermietet, ist mit Instrumenten des Instituts für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation vertreten: Das Institut betreibt am Observatorium eine spezielle Satellitenbodenstation, die als zentrale Kontroll- und Mess-Station für Kommunikations- und Wellenausbreitungsexperimente, die vor allem im Auftrag der europäischen Weltraumorganisation ESA durchgeführt werden, im Einsatz ist. Die Station wird aber auch für Telemedizinanwendungen wie Satellitenübertragungen von Operationen verwendet. Weiters betreibt das Institut am Lustbühel ein Normalfrequenz- und Zeitlaboratorium, das unter anderem der Bereitstellung der genauen Zeit für die Satellitennavigation wie etwa für das europäische Navigationssystem GALILEO dient. Das an der TU Graz entwickelte Satellitenzweiwegverfahren hat sich hier als die genaueste Methode etabliert. Mit einem speziellen mobilen Satellitenterminal werden die in Europa verteilten Stationen daher regelmäßig von Graz aus kalibriert.
Neue Kuppeln als „Krönung“
Notwendig wurde die zwei Jahre dauernde Sanierung des Observatoriums Lustbühel nach mehr als 30 Jahren Betrieb, um durch eine thermische Isolierung des Baus den Energieverbrauch deutlich zu senken. Fassade und Flachdach wurden gedämmt; Fenster, Heizung sowie Elektroinstallationen und Brandschutz erneuert. Der Tausch der beiden Kuppeln stellt nun die „Krönung“ und den Abschluss der Renovierungsarbeiten dar. Damit sollen die astronomischen und geodätischen Beobachtungen vor den Toren von Graz unter verbesserten Arbeitsbedingungen für die Wissenschafter auch in den nächsten Jahren gesichert sein. Fertig gestellt wurde das Observatorium Lustbühel mit seinen 450 Quadratmetern Nettonutzfläche ursprünglich im Jahr 1976, die damalige Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg eröffnete das Gebäude, das schon damals einen Schwerpunkt der österreichischen Weltraumforschung auf steirischem Boden darstellte.
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