Das alte Chemie-Gebäude der TU Graz entspricht nicht mehr den aktuellen Standards an Lehre und Forschung und genügt auch nicht den Anforderungen des ArbeitnehmerInnen-schutzgesetzes, die laut Universitätsgesetz bis 2013 an allen Universitäten umgesetzt sein müssen. Vielfältige Umbaumaßnahmen wären notwendig, die im laufenden Betrieb weder möglich noch wirtschaftlich sinnvoll sind. Daher wird in der Stremayrgasse 9 bis zum Jahr 2010 eine „Neue Chemie“ errichtet, die Platz für rund 600 Studierende und WissenschafterInnen bietet. Das neue Gebäude bietet 8.000 Quadratmeter Nutzfläche, dazu kommen 2.200 Quadrat¬meter für ein modernes Hörsaalzentrum, studentische Kommunikationsbereiche sowie Studierendenlabors.
Im Neubau werden folgende Institute untergebracht:
- Institut für Anorganische Chemie
- Institut für Physikalische und Theoretische Chemie
- Institut für Chemische Technologie von Materialien
- Institut für Organische Chemie
- Institut für Analytische Chemie, Mikro- und Radiochemie
Das Gebäude wertet den Bezirk Jakomini entscheidend auf und ist damit auch städtebaulich von entscheidender Bedeutung. Es entsteht ein moderner Bau mit attraktivem Vorplatz. Im Innenhof wird ein Hörsaalbereich mit großem Kommunikations¬zentrum errichtet. Der restliche Innenhof wird mit Grünflächen gestaltet, die zum Verweilen einladen. Bis zum 200-jährigen Jubiläum der TU Graz im Jahr 2011 erstrahlt die „Neue Technik“ in neuem Glanz.
Die Investitionen betragen insgesamt rund 48 Millionen Euro (Errichtungskosten netto). Die Finanzierung des Gebäudes ist durch Mittel aus dem so genannten Generalsanierungsplan des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung gesichert.
Der Weg zu einer attraktiveren TU Graz
Um Platz für den Neubau zu schaffen, gingen umfassende bauliche Maßnahmen voraus, die in diesem Umfang in der Geschichte der TU Graz einzigartig sind:
- Das Institut und die Versuchsanstalt für Materialprüfung und Baustofftechnologie sind bereits im Oktober 2007 in das Bautechnikzentrum (2. Bauabschnitt) am Campus Inffeld eingezogen.
- Ein neues Labor für Verbrennungskraftmaschinen entsteht in der Inffeldgasse. In diesem Zentrum werden die weltweit modernsten Motorenprüfstände errichtet.
- Die Versuchsanlagen des Institutes für hydraulische Strömungsmaschinen werden ab 2008 in der Wasserbauhalle in der Stremayrgasse betrieben.
- Der Flugsimulator sowie Maschinen aus dem Bereich Werkstoffkunde und Schweißtechnik sind in die Steyrergasse 17 übersiedelt.
- Die Labors und Werkstätten des Institutes für Maschinenelemente wurden in der Inffeldgasse untergebracht.
Sind Studierende und MitarbeiterInnen nach der Fertigstellung in das Gebäude in der Stremayrgasse übersiedelt, startet die Sanierung des alten Chemiegebäudes, die Anfang 2013 abgeschlossen sein soll. Das „Center of Biomedical Engineering“, das Disziplinen an der Schnittstelle von Medizin und Technik umfasst, soll dann ins Gebäude einziehen. Geplant sind weiters eine naturwissenschaftliche Fachbibliothek sowie Internet-Arbeitsplätze für Studierende. Im fünften Stock ist ein Bereich für Gastronomie vorgesehen, der eine herrliche Aussicht über den Bezirk verspricht.
Beschreibung der Architekten
Aus Sicht des Architekten werden mit dem Entwurf des neuen Chemiegebäudes zwei wesentliche Ziele verfolgt: ein städtebauliches sowie ein architektonisches. Einerseits soll das bestehende „U“ der Neuen Technik räumlich geschlossen werden, andererseits gilt es das Gelände durch die Aufwertung vorhandener und die Schaffung neuer Gehwege städtebaulich zu öffnen. Den Eingangsbereich bildet ein zweigeschossiges, öffentliches Foyer und durch eine Wegeachse (Verbindungselement) entsteht eine räumliche Verbindung zum großen Hörsaal und dem angeschlossenen Foyer. Des Weiteren gelangt man zum Innenhof der Neuen Technik. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss befinden sich die Studierendenlabors. Darüber liegen die Forschungslabors und Messräume der Institute. An den Köpfen Ost und West liegen die dazugehörigen Büros auf zu den Labors unterschiedlichen Ebenen. Die Nord- und Südfassade wird mit einer „Haut“ aus bedrucktem, punktgehaltenen Glas überzogen. Im Bereich der Fensteröffnungen ist die „Haut“ mit beweglichen Glaslamellen versehen, die im geschlossenen Zustand eine einheitliche Oberfläche ergeben. Die Dachterrasse im Innenhof wird als Sonnen- und Aufenthaltsdeck ausgebildet.
Vor dem Gebäude werden die öffentlichen Verkehrs- und Freiflächen rund um die Universität neu gestaltet. Betroffen sind davon die Stremayrgasse und die Kopernikusgasse. Die Stremayrgasse und die Kopernikusgasse werden gemeinsam mit dem bereits bestehenden Platz an der Kreuzung Steyrergasse / Münzgrabenstraße und der Freifläche vor dem Neubau zu einer stadträumlichen Einheit verschmolzen und verkehrsberuhigt. Weiters verbindet die Stremayrgasse den nördlichen Felix-Dahn-Platz und den TU-Campus am „Schörgelhof“ mit dem neuen Platz.
Zahlen & Daten:
Abbruch: ca. 8.800 m² BGF inkl. KG
Aushub: ca. 30.000 m3
Beton: ca. 12.000 m3
Betonstahl: ca. 1.500 Tonnen
Konstr. Stahl: ca. 180 Tonnen
Elt-Leitungen: ca. 225 km
Nettogrundrissfläche: ca. 16.850 m2
Errichtungskosten netto: ca. Euro 48,3 Mio.
Baubeginn: 03.03.2008
Fertigstellung: 28.05.2010
Bauherr: Bundesimmobiliengesellschaft mbH
Nutzer/Mieter: TU Graz
Generalplanung: Zinterl Architekten ZT GmbH, Graz
Künstler: Robert Schaberl, Clemens Luser
Bildmaterial bei Nennung der angeführten Quellen honorarfrei verfügbar.
Rückfragen:
TU Graz
Mag. Alice Senarclens de Grancy
Pressesprecherin
Email alice.grancy@tugraz.at
Tel 0316 873 6006
Mobil 0664 60 873 6006
BIG
Mag. Ernst Eichinger
Pressesprecher
Email Ernst.Eichinger@big.at
Tel 01 716 04 1350
Mobil 0664 807 45 1350
Home TUGraz.at | Impressum | | ©2004 BDR TUGraz.at All rights reserved | last Update 06.03.2008 |