Produktionstechnikzentrum und Kinderhaus nehmen Formen an:
Die TU Graz erstrahlt bis zum Jubiläumsjahr 2011 in neuem Glanz

Entscheidung im Architekturwettbewerb für Grazer Hans Mesnaritsch gefallen

Die TU Graz wächst und auch am Campus Inffeld nehmen die nächsten Großprojekte der TU Graz konkrete Formen an: Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) wird ab dem dritten Quartal 2009 zwischen Frank Stronach Institute und Großmotoren-Kompetenzzentrum ein neues Produktionstechnikzentrum (PTZ) sowie ein „Haus des Kindes“ errichten und vermietet die neu entstehenden Gebäude nach Fertigstellung Ende 2010 an die TU Graz. In den Gebäuden des PTZ, in die insgesamt rund 19,5 Millionen Euro (Errichtungskosten netto) für den ersten Bauabschnitt investiert werden, werden mehrere Institute und Kompetenzzentren untergebracht. Das „Haus des Kindes“ mit einer Projektsumme von 3,8 Millionen Euro wird mehrere Kinderbetreuungseinrichtungen beherbergen. Die Entscheidung des von der BIG ausgeschriebenen, EU-weiten Architekturwettbewerbs für den neuen Gebäude-Komplex ist kürzlich zugunsten des Grazer Architekten Hans Mesnaritsch gefallen.

Mit dem Chemie-Neubau entsteht bis Mitte 2010 ein attraktives Portal zum Areal der „Neuen Technik“ und auch für den Bereich Wasserbau wird ein neues Freigelände errichtet - die TU Graz bekommt derzeit gleich an mehreren Stellen ein neues Gesicht. Weitere Gebäude sollen ab Herbst 2009 mit dem PTZ und dem „Haus des Kindes“ am Campus Inffeld entstehen. „Bis 2011 soll die TU Graz in neuem Glanz erstrahlen“, wünscht sich TU-Rektor Hans Sünkel. Dann nämlich feiert die exzellente Nachwuchschmiede im Bereich der Ingenieur- und Naturwissenschaften im Süden Österreichs ihr 200-jähriges Bestehen. Das neue PTZ soll ab Ende 2010 Büroflächen für das Institut für Verbrennungskraftmaschinen und das Großmotoren-Kompetenzzentrum sowie für das „Virtual Vehicle“-Kompetenzzentrum bieten. Auch Informatik-Institute sowie das Institut für Prozesstechnik mit dem Kompetenzzentrum für „Pharmaceutical Engineering“ ziehen ins Gebäude ein. Im „Haus des Kindes“ sollen Studierende und Mitarbeiter Unterstützung bei der Betreuung ihrer Technikersprösslinge verschiedener Altersstufen erhalten.

Ein „Würfel“ für die Inffeldgasse

Im Rahmen des ersten Bauabschnitts des PTZ werden zwei Gebäude errichtet: ein siebengeschossiger „Würfel“ und ein weiteres viergeschossiges Gebäude. Der dominante „Würfel“ markiert den Zugang zum Campus. Er bildet laut Beschreibung des Architekten einen städtebaulichen Schwerpunkt für die nähere Umgebung und stellt einen gewissen Bezug zu dem am westlichen Ende gelegenen würfelförmigen Laborgebäude der E-Technik her. Das entsprechende Vorfeld für das Gebäude bildet ein Platz – ein Aufenthalts- und Begegnungsbereich im Freien –, der an drei Seiten von Instituts- und Laborgebäuden umschlossen wird und an der Inffeldgasse zum weitläufigen Freiraum der benachbarten Sportanlagen geöffnet ist. Die Fassade des „Würfels“ ist durch geschosshohe und geschossweise wechselnde Bänder aus lichtundurchlässigen und transparenten Flächen bestimmt, welche eine einprägsame Charakteristik erzeugen. Das „Haus des Kindes“ ist zweigeschossig angelegt: Im Erdgeschoss werden ein Kindergarten und eine flexible Kinderbetreuung untergebracht. Die Kinderkrippe im Obergeschoss bekommt eine U-förmig umschlossene Terrasse. Das Flachdach wird als benutzbarer Dachgarten ausgebildet.

Alle Baukörper sind kompakt gehalten und haben ein günstiges Verhältnis von Hüllfläche zu Volumen, was den Wärmeverlust und den Wärmeeintrag minimiert und sich somit günstig auf die Betriebskosten auswirkt. Photovoltaikanlagen auf den Dächern werden zur Stromerzeugung und Netzeinspeisung ge-nutzt, für die Warmwassererzeugung kommen Sonnenkollektoren zum Einsatz. In einem zweiten Bauab-schnitt sollen weitere Labor- und Bürogebäude folgen.