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31. Jänner 2007

Wissenschafter als Pedalritter:
Mobilitätskonzept der TU Graz reduziert Feinstaub

TU-Mitarbeiter sparen jährlich 250 Tonnen Kohlendioxid ein

Feiner Staub als Feind der Städter: Wenn am Schöckel die Sonne scheint und ganz Graz unter der Dunstglocke stöhnt, dann ist wieder Feinstaub-Zeit. Winzige Staubpartikel aus dem Auto-Verkehr beeinträchtigen besonders im Winter die Lebensqualität in den Städten, überhöhte Kohlendioxid-Werte schädigen die Atmosphäre. Mit ihrem neuen Mobilitätskonzept ist es der TU Graz gelungen, die Zahl der Mitarbeiter, die motorisiert zur Arbeit kommen, um ein Drittel zu senken.

Volle Kraft voraus heißt es an der TU Graz in Forschung und Lehre, beim Auto-Verkehr treten die Mitarbeiter aber seit einigen Monaten deutlich auf die Bremse. „Das Problem Feinstaub ist allen Grazerinnen und Grazern bekannt, der Weg zu einer Lösung muss bei jedem Einzelnen beginnen. Als verantwortungsbewusste Universität wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die Lebensqualität in Graz zu bewahren“, erläutert Johann Theurl, Vizerektor für Infrastruktur der TU Graz. „Andere reden vom Feinstaub, wir tun etwas dagegen“, verkündete Theurl daher bereits im Sommer des Vorjahres und rief das neue Mobilitätskonzept der TU Graz ins Leben. „Eine Studie hat gezeigt, dass rund die Hälfte der Mitarbeiter, die mit dem Auto zum Arbeitsplatz kommen, ihren Wohnsitz im Nahbereich der TU Graz haben. Der innerstädtische Verkehr und die Grazer Luft wurden dadurch deutlich belastet“, analysiert Projektleiter Gerhard Kelz. Die beiden Techniker erarbeiteten daher ein Konzept, das „sanfte Mobilität“ an der TU Graz fördern sollte.

Mit Vollgas gegen den Feinstaub

Über verschiedene Maßnahmen motivierten sie die Mitarbeiter, auf umweltfreundliche Alternativen wie Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. An den drei Standorten der TU Graz wurden 300 überdachte Fahrrad-Abstellplätze errichtet. Mit großzügigen Förderungen – die TU Graz bezahlt im Rahmen des Mobilitätskonzepts rund die Hälfte einer Halbjahres- oder Jahreskarte der öffentlichen Verkehrsbetriebe im Stadtbereich – schuf die Universitätsleitung weitere Anreize, auf den PKW zu verzichten. „Seit 2006 heben wir geringe Parkgebühren ein. Mitarbeiter, die in der Nähe wohnen, wurden motiviert, auf Alternativen umzusteigen. Für Mitarbeiter, die weniger als 1.500 Meter Luftlinie entfernt wohnen, gibt es keine Parkberechtigung mehr“, erläutert Kelz, der selbst über 2.500 Kilometer im Jahr mit dem Fahrrad zurücklegt, weitere Maßnahmen. Der Erfolg gibt dem Konzept recht: Die Anzahl der Parkberechtigungen auf einem TU-Campus ist um rund ein Drittel zurückgegangen: „Es ist uns in nur sechs Monaten gelungen, die Zahl der Auto-Parkberechtigungen von 1.360 auf 900 zu senken“, berichtet Vizerektor Theurl. „Das bedeutet 250 Tonnen weniger Kohlendioxid-Emissionen jährlich durch das Engagement der TU-Mitarbeiter.“ Belohnt werden die Maßnahmen des neuen Mobilitätskonzepts der TU Graz zudem vom Lebensministerium, das zugesagt hat, etwa ein Drittel der Projektkosten zu übernehmen.

Rückfragen:
Dipl.-Ing. Gerhard Kelz
Leiter Gebäude und Technik
Email: gerhard.kelz@TUGraz.at
Tel: 0316 873 6555
Mobil : 0664 344 873 4

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