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21. März 2007

Damit Gemüse selbst gesund bleibt:
Neue Technologien schützen Pflanzen vor Pilzbefall

Expertentreffen der Umweltbiotechnologen an der TU Graz

Sie sind mitunter winzig klein und wachsen beinahe überall: Pilze sind die Nummer Eins unter den Pflanzenschädlingen. Rund ein Drittel der Welternte an Getreide, Gemüse oder Obst fällt jedes Jahr den schädlichen Geflechten zum Opfer. Mit bekannten Wirkstoffen ist allerdings nicht jede Pilz-Infektion bekämpfbar. Die Arbeitsgruppe „Biologische Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten“ des Instituts für Umweltbiotechnologie der TU Graz lädt daher von 29. bis 30. März 2007 zu einem Symposium, bei dem die neuesten Trends und Entwicklungen im natürlichen Pflanzenschutz auf der Agenda stehen.

Ist die Pflanze gesund, freut sich der Mensch. Wer fühlt sich nicht „gepflanzt“, wenn nach liebevoller Pflege die bunten Blumen und das frische Frühlings-Gemüse plötzlich welk die Blätter hängen lassen? Unbemerkt hat sich mitunter ein ungebetener Gast ausgebreitet: Pilze bevölkern Pflanzen rund um den Erdball und infizieren sie mit Krankheiten, die für viele Gewächse ein schnelles Ende bedeuten: Sie verstopfen die Gefäße oder stoppen den Wasserfluss. Die Pflanzen verfaulen oder trocknen aus. „Zwar gibt es wirksame Fungizide - das sind Wirkstoffe, die Pilze und Sporen abtöten - jedoch ist damit nicht jede Pflanzenkrankheit bekämpfbar“, weiß Gabriele Berg, die das Institut für Umweltbiotechnologie der TU Graz und die Arbeitsgruppe „Biologische Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten“ leitet. „Im biologischen Pflanzenschutz entwickeln wir umweltfreundliche Lösungen, die wir alternativ zu konventionellen Maßnahmen etablieren wollen“, erläutert Berg, die zur Diskussion der neuesten Ideen ihrer Disziplin an die TU Graz einlädt.

„Pilztöter“ auf Pflanzenbasis

Fungizide dürfen freilich nur dort wirken, wo der Pilz sitzt: „Jedes Fungizid muss Giftcocktail für den Pilz sein, aber zugleich für Mensch und Umwelt gänzlich unbedenklich“, erklärt Berg. Selbstverständlich dürfen die Wirkstoffe auch den Geschmack nicht beeinträchtigen. Die Wissenschafter nutzen dazu natürliche Gegenspieler wie Pflanzenextrakte, Viren, Bakterien oder Insekten und setzen selbst Pilze für den Kampf gegen Pilze ein: „Bestimmte Sorten parasitieren auf schädlichen Pilzen und zerstören diese“, so Berg. Auf der Tagesordnung der Forscher beim Symposium in der kommenden Woche stehen nicht nur Entwicklungen für den heimischen Markt: Pflanzenschutz in Entwicklungsländern wie Usbekistan oder Äthiopien ist ebenso Thema des Expertenforums. Die Wissenschafter diskutieren weiters neue biologische Produkte für den steirischen Weinbau und natürliche Möglichkeiten, die Erdbeeren gesünder und schmackhafter machen. Neben führenden Wissenschaftern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz erwarten die Veranstalter auch Vertreter aus Industrie und Wirtschaft.

Rückfragen:
Univ.-Prof. Dipl.-Biol. Dr.rer.nat. Gabriele Berg
Institut für Umweltbiotechnologie
Email: gabriele.berg@tugraz.at
Tel: +43 (0) 316 873 8310
Mobil : 0699 11 66 77 28

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