Auszeichnung für bestmögliche Studienleistung:
Elektrotechniker Gerfried Maier promoviert „sub auspiciis“

Bundespräsident Heinz Fischer überreicht Ehrenring

Helle Köpfe braucht das Land und ein solcher kommt einmal mehr von der TU Graz: Elektrotechniker Gerfried Maier erhält heute, Freitag, 19. Oktober 2007, als Auszeichnung für seine außergewöhnliche Studienleistung den Ehrenring mit dem Bundesadler direkt aus den Händen von Bundespräsident Heinz Fischer. Nur die Besten der Besten erfahren die Ehre einer solchen Promotion unter den „Auspizien“ des Bundespräsidenten. Notwendige Voraussetzung sind bestmögliche Leistungen von der gymnasialen über die universitäre Laufbahn bis zum Doktorat.

Eine Sub Auspiciis-Promotion stellt die höchste Auszeichnung für erfolgreiche Studienleistungen in Österreich dar. „Herausragende Absolventen wie Gerfried Maier wirken wie ein Qualitätssiegel für das hohe Niveau der Lehre und Forschung an der TU Graz“, zeigt sich TU-Rektor Hans Sünkel stolz auf die Spitzenleistung des geehrten Elektrotechnikers. „Wir freuen uns besonders, dass Bundespräsident Fischer diese Ehrung persönlich vornimmt und damit zeigt, welchen bedeutenden Stellenwert Universitäten und wissenschaftliche Leistungen in diesem Land haben.“

Ausgezeichnet auf allen Linien

Sub Auspiciis-Promovenden müssen auf allen Ebenen Spitzenleistungen bringen, um die Voraussetzungen für den besonderen akademischen Festakt zu erfüllen: Nur wer Oberstufe und Reifeprüfung einer höheren Schule mit Auszeichnung abschließt, an der Universität jede Prüfung mit bestmöglichem Ergebnis beendet und Diplom- und Doktoratsstudium genauso wie Dissertation und Rigorosum mit Auszeichnung absolviert, wird als Kandidat für eine Sub Auspiciis-Promotion zugelassen. Darüber hinaus müssen Sub Auspiciis-Promovenden „ein auszeichnungswürdiges Verhalten an der Hochschule als auch außerhalb derselben“ vorweisen. Sind all diese Bedingungen erfüllt, überreicht der Bundespräsident einen Ehrenring, dessen Siegelplatte das Bundeswappen sowie die Worte „sub auspiciis Praesidentis“ enthält.

Der Weg des Elektrotechnikers zum Erfolg

Gerfried Maier wurde am 10. Mai 1978 in Linz geboren. Die Entscheidung für den Berufsweg Technik fällte der Oberösterreicher bereits mit 14 Jahren, als er sich entschloss, eine HTL zu besuchen. Schon zu diesem Zeitpunkt fiel seine Wahl auf die Elektrotechnik, die er ab 1998 im Studium an der TU Graz weiter vertiefte. Seine Diplomarbeit im Studienzweig elektrische Energietechnik verfasste er zum Thema „Kraftwerk mit elektrischer Ersatzlast“, seine Dissertation, die er im Vorjahr abschloss, über die „Verwendung eines einzigen Wicklungsfaktors zur Beschreibung des Feldaufbaus und der Flussverkettung der Wicklung einer Drehstrommaschine“. Seit März 2007 ist Maier, der seine Freizeit mit Schifahren und Bergsteigen verbringt, bei Andritz VATECH Hydro tätig.

Wicklungsfaktor als zentrale Größe

Seine stark grundlagenorientierte Dissertation siedelte Maier an der Schnittstelle von zwei Berechnungsmethoden für elektrische Maschinen an: der Finiten-Elemente-Methode, einem mittlerweile weit verbreiteten Berechnungsverfahren in den Ingenieurwissenschaften, und der „klassischen“, analytischen Berechnung. Insbesondere erfolgt ein Vergleich der beiden mathematisch-numerischen Berechnungen des Wicklungsfaktors, einer Größe die zur Beschreibung des magnetischen Feldaufbaus in einer Drehstrommaschine als auch zur Beschreibung der Flussverkettung einer Wicklung einer elektrischen Maschine Verwendung findet.

Ziel der Arbeit des Elektrotechnikers war es, Abweichungen zu beschreiben, die durch Vereinfachungen entstehen, welche der Definition des Wicklungsfaktors zugrunde liegen. Weiters untersuchte Maier die Größenordnung der Abweichungen für spezielle Bauweisen elektrischer Maschinen, die heute etwa bei so genannten Servomotoren angewendet werden. Servomotoren werden im großen Ausmaß im Automatisierungsbereich eingesetzt.