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18. Juni 2007

Häuser zum Mitnehmen:
160 Architektur-Studierende erobern mit ihren „Cocoons“ den Grazer Stadtpark

Einen Tag lang steht der Park im Zentrum neuer Wohnideen

Der Hausbau dauert maximal 20 Minuten, dann ist der „Cocoon“ fertig. Die einfach bedienbaren, aus leichten Materialien gefertigten „Cocoons“ dienen als Schutzhüllen für eine Gesellschaft, die immer mehr durchs Leben hetzt. Die Grazer TU-Studierenden folgen dabei der Idee, dass die Stadt künftig immer mehr Funktionen des klassischen Lebens übernimmt. „Cocoons“ sollen den städtischen Nomaden, die die heute geforderte Flexibiliät voll ausleben, Raum zum Verweilen oder Nächtigen anbieten. Rund 50 Wohnobjekte der besonderen Art stellen die Studierenden am Donnerstag, dem 21. Juni 2007, ab 14 Uhr, für einen Nachmittag im Grazer Stadtpark im Bereich des Forums und des Brunnens auf. Die zwölf besten Projekte werden prämiert und sind dann eine Woche lang im Park der Alten Technik zu sehen.

Ein Kokon ist ein Gehäuse, das sensiblen Insekten wie Schmetterlingen Schutz bietet. Angelehnt an dieses Bild wählten die angehenden Grazer Architekten für ihre baulichen Experimente die englische Bezeichnung „Cocoon“ und starteten damit zugleich ein besonderes Gedankenspiel. „Vielleicht nicht bei uns, aber in explosionsartig wachsenden Megacities ist dieses Szenario tatsächlich teilweise Realität: In Tokio etwa gibt die Stadtverwaltung blaue Folie kostenlos aus, die daraus gemachten Notbehausungen prägen das Stadtbild bereits unübersehbar“, weiß Lehrveranstaltungsleiter Peter Schreibmayer vom Institut für Architekturtechnologie der TU Graz. Darüber hinaus denkt Schreibmayer, der seinen Studierenden im Fach „Experimenteller Hochbau“ einmal mehr eine besondere Praxisübung bietet, mit seinem Projekt aber auch an die immer größer werdende Gruppe von Jobnomaden, die die Leistungsgesellschaft bringt.

In der Umsetzung der Idee durch die angehenden Grazer Architekten findet die heute geforderte Flexibilität ihren Höhepunkt: Die Bewohner tragen ihre Häuser immer bei sich und stellen sie einfach bei Bedarf an einem Ort ihrer Wahl auf. Sie stülpen sie über Bänke und bekommen so einen geschützten Raum zum Verweilen. Genauso schnell wie sie aufgebaut sind, lassen sich die mobilen Wohngelegenheiten dann auch wieder abbauen. „Es macht Spaß, die Vielfalt zu sehen, die entsteht, wenn angehende Architekten das Thema ‚Wohnen wie gewohnt‘ in Frage stellen“, macht Schreibmayer neugierig. Denn: Alle „Cocoons“ sind selbst entworfen, entwickelt und gebaut. Kein Modell gleicht dem anderen, die Umsetzung war den Studierendengruppen völlig frei gestellt.

Bildmaterial honorarfrei bei Nennung der Quelle „TU Graz/Architekturtechnologie“

Öffentlicher Aufbau der „Cocoons“:
Termin: Donnerstag, 21. Juni 2007, ab 14 Uhr
Ort: Stadtpark Graz (Umfeld Brunnen und Forum Stadtpark)

Ausstellung der besten Arbeiten:
Termin:
Freitag, 22. Juni bis Freitag, 29. Juni 2007
Ort: Campus Alte Technik (hinter Gebäude Rechbauerstraße 12)

Rückfragen:
Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Peter Schreibmayer
Institut für Architekturtechnologie
Email: schreibmayer@at.tugraz.at
Tel: +43 (316) 873 - 6302

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