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14. Mai 2007

Geformt wie ein Fußball oder eine Röhre:
Wissenschafter diskutieren Chancen neuer Kohlenstoffstrukturen

„106. Bunsentagung“ von 17. bis 19. Mai 2007 an der TU Graz

Glaskohlenstoff fährt heute in modernen Autos mit, steckt in Materialien für den Schiffsbau oder hebt als junger, aber bereits bewährter Baustoff in Raketen in den Weltraum ab. Neuartige Kohlenstoffverbindungen - etwa geformt als Röhre oder Fußball - bieten große Chancen für zukunftsweisende Werkstoffe, sind Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft überzeugt. Die neuesten Erkenntnisse dieses Fachgebietes stehen im Mittelpunkt der diesjährigen „Bunsentagung“: Über 400 europäische Experten treffen sich ab 17. Mai 2007 an der TU Graz, um sich über die neuesten Entwicklungen ihrer Disziplin an der Schnittstelle von Chemie und Physik auszutauschen.

Ein Fußball dient als reales Modell für so genannte Fullerene, Moleküle aus Kohlenstoffatomen mit komplexer Symmetrie. Es war eine kleine wissenschaftliche Sensation, als britische und US-Forscher vor rund zehn Jahren diese neue Kohlenstoffverbindung mit der Struktur des runden Leders entdeckten und dafür den Nobelpreis verliehen bekamen. Auch die Wände so genannter „Nanotubes“, mikroskopisch kleiner röhrenförmiger Gebilde, bestehen wie die Fullerene ausschließlich aus Kohlenstoff. „Neuartige Kohlenstoffstrukturen haben als Werkstoffe für verschiedenste Anwendungsbereiche eine große Zukunft“, zeigt sich Tagungsleiter Günter Grampp, „Kopf“ des Instituts für Physikalische und theoretische Chemie der TU Graz, vom Schwerpunkt seiner Veranstaltung überzeugt.

„Am Programm stehen aber auch Vorträge, die die ganze Palette der physikalischen Chemie von Festkörpern über Flüssigkeiten bis hin zur Chemie der Atmosphäre abdecken“, erläutert Grampp. In einem eigenen Industriesymposium will man den Austausch zwischen Industrie und Universität stärken. Über 400 Teilnehmer haben sich bereits angemeldet, um die 250 Beiträge zu hören, die in fünf Parallelsitzungen referiert werden. Die traditionsreiche Bunsentagung findet nach 70 Jahren wieder an der TU Graz statt und wird zum insgesamt 106. Mal abgehalten. Betitelt wurde die Tagung mit mehr als einem Jahrhundert Tradition nach dem deutschen Chemiker Robert Wilhelm Bunsen, der den nach ihm benannten Bunsenbrenner perfektionierte.


„106. Bunsentagung“
Zeit: Donnerstag, 17. Mai bis Samstag, 19. Mai 2007
Ort: TU Graz, Petersgasse 16, HS P1

Die Tagung im Internet:
http://www.bunsentagung.tugraz.at


Rückfragen:
O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.rer.nat. Günter Grampp
Institut für Physikalische und Theoretische Chemie
Email: grampp@ptc.tugraz.at
Tel: +43 (316) 873 - 8220

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