Eine Pionierleistung legte den Grundstein für seine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere: Der österreichische Elektrotechniker Georg Brasseur war weltweit der erste Wissenschafter, dem es mit seinem Team gelang, einen vollelektronischen Regler für Dieselmotoren für PKW und LKW zu entwickeln: Wie bei der klassischen Dampfmaschine ist zum Betrieb eines Dieselmotors ein Regler notwendig, der das Absterben oder Überdrehen des Motors verhindert. Bis Mitte der 80er Jahre wurden Regler bei PKW und LKW mechanisch realisiert. Elektrotechniker Georg Brasseur gelang es 1982 schließlich in Kooperation mit einem Industriepartner den ersten elektronischen Dieselregler an einem LKW-Motor zu entwickeln. Mit seinen Arbeiten zur „kapazitiven Messtechnik“ beschritt Brasseur auch weiter innovative Wege: So genannte kapazitive Sensoren verwenden das elektrische Feld zur Erfassung der Messgröße. Mit Hilfe solcher Sensoren ist es etwa auch möglich, Materialeigenschaften und -verteilungen sowie beispielsweise Massenströme von nicht oder nur mit hohem Aufwand messbaren Größen zu erfassen. Auch hier gelang es Brasseur, neue Sensoren zu entwickeln, die Industrie und Wirtschaft bereits erfolgreich einsetzen. Den seit 1956 jährlich vergebenen Erwin Schrödinger-Preis erhält der TU-Forscher heute für sein gesamtes bisheriges Lebenswerk, das in zahlreiche Bereiche der Messtechnik hineinreicht.
Elektrotechniker am Erfolgsweg
Georg Brasseur wurde 1953 in Wien geboren. Er studierte Elektrotechnik an der TU Wien, wo er 1985 mit einer Arbeit zur elektronischen Dieselregelung promovierte. 1998 folgte die Habilitation auf dem Gebiet der „Industriellen Elektronik“. Parallel dazu baute Brasseur die Arbeitsgruppe „Automobilelektronik“ auf. 1999 wurde er an das Institut für Elektrische Messtechnik und Messsignalverarbeitung der TU Graz berufen, an dem er seit 2001 auch das Christian Doppler Forschungslabor für „Kraftfahrzeugmesstechnik“ leitet. Für seine Forschungsarbeit auf den Gebieten der automotiven Sensorik, der kapazitiven Messtechnik, der analogen und der digitalen Schaltungstechnik sowie der automotiven Elektronik und der Aktuatorik wurde der dreifache Familienvater bereits mehrfach ausgezeichnet: 1982 erhielt er den Plansee-Preis für Technologie-Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft, 1985 den Dr. Ernst Fehrer-Preis der TU Wien für seine Arbeiten auf dem Gebiet der elektronischen Regelung von Dieseleinspritzpum¬pen und im Jahr 2001 mit der Wilhelm-Exner-Medaille eine Auszeichnung für Leistungen, die insbesondere neue Möglichkeiten für die gewerbliche und industrielle Entwicklung eröffnen.
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