Er hat die Geschichte des World Wide Web nicht nur von Anfang an miterlebt, sondern auch entscheidend mitgeprägt: Mit dem in den 80er Jahren in der Steiermark entwickelten Bildschirmtextcomputer MUPID entwickelte Hermann Maurer eine Vorstufe der Internet-Technologie. Jüngere Pionierentwicklungen des Informatikers, der das Österreichische Ehrenkreuz für Verdienste in Wissenschaft und Kunst Erster Klasse trägt, sind elektronische Publikationsprojekte wie der „Brockhaus Multimedia" oder die „PC-Bibliothek“. Webbasierende Lernumgebungen sowie computerunterstützter Unterricht oder Probleme der Plagiatsbekämpfung sind weitere Arbeitsschwerpunkte Maurers. Sein 1969 erschienenes Buch "Theoretische Grundlagen der Programmiersprachen" wurde zu einem der meistgelesenen Werke der Informatik-Fachliteratur.
Vorreiter in vielen Bereichen
Hermann Maurer wurde 1941 in Wien geboren. Er studierte Mathematik in Wien und Calgary und war dann als Systemanalytiker bei der kanadischen Regierung und anschließend im Labor von IBM in Wien tätig. Als Associate-Professor für Informatik wirkte Maurer dann an der Universität of Calgary, bevor er 1971 für eine C4-Professor für Informationsverarbeitung an die Universität Karlsruhe ging. Es folgten Gastprofessuren in Denver, Auckland, Karlsruhe, Dallas, Brasilia, und Waterloo, bevor er 1978 seine Laufbahn an der TU Graz fortsetzte und hier den Fachbereich Informatik mit aufbaute. Daneben leitete er Forschungsinstitute der Joanneum Research und der Austrian Research Center. Neben mehreren Firmen, unter anderem der Grazer Hyperwave, gründete er mit dem Know-Center das erste Forschungszentrum für Wissensmanagement in Österreich. Seit Jahresbeginn 2004 wirkt Maurer weiters als erster Dekan der neugegründeten Fakultät für Informatik der TU Graz.
Tauchender Bergfex als Science Fiction-Autor
Maurer verfasste 20 Büchern und über 600 wissenschaftliche Artikel und ist Herausgeber verschiedener Fachzeitschriften. Der Informatiker, der in seiner Freizeit gerne in die Berge wandert oder in den Tiefen des Meeres taucht, betreute bisher mehr als 400 Diplomarbeiten, über 30 Dissertationen und 20 Habilitationen. Für sein Engagement für die Wissenschaft erhielt der Ehrendoktor der Universitäten Karlsruhe und St. Petersburg zahlreiche Auszeichnungen, darunter den ADV Preis für Verdienste um die Informationsverarbeitung in Österreich, den ENTER-Preis der Steirischen Wirtschaftskammer, den Integrata-Preis für die humane Nutzung der Informationstechnologie. Er ist ausländisches Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied der Academia Europaea. 2001 wurde ihm das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse sowie im selben Jahr das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark verliehen. Privat betätigt sich Maurer als Schrift-steller: Der Informatik-Pionier verfasste bereits mehrere Science Fiction Romane.
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Mag. Alice Senarclens de Grancy
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