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3. September 2007

Verstärkung für den Schienenfahrzeug-Sektor:
Siemens beteiligt sich am Kompetenzzentrum Virtual Vehicle

Hohe Engineering- und Fertigungskompetenz von Siemens, kombiniert mit der Forschungsexpertise des Kompetenzzentrums Virtual Vehicle (VIF) in virtueller Produktentstehung, multidisziplinärer Optimierung und gekoppelter Simulation: Der Forschungsbereich „Rail Systems“ am VIF, einem Kompetenzzentrum der TU Graz, wird durch den neuen Anteilseigner Siemens Transportation Systems deutlich ausgeweitet.

Das VIRTUAL VEHICLE Competence Center, ein Kompetenzzentrum der TU Graz, beschäftigt sich mit Berechnungs- und Simulationsverfahren zur Entwicklung neuer Technologien, Methoden und Werkzeuge zur gesamtheitlichen Systemoptimierung von Straßen- und Schienenfahrzeugen. Die hohen Ansprüche an die Dynamik moderner Schienenfahrzeuge erfordern innovative Konzepte und High-End-Konstruktionen. Computerunterstützte Modellierungs- und Simulationsverfahren spielen dabei eine wichtige Rolle, um wettbewerbsentscheidende Faktoren wie Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu optimieren.

Siemens Transportation Systems GmbH & Co KG („STS A“) betreibt in Graz das weltweite Siemens-Headquarter für Schienen-Fahrwerke und Drehgestelle. Im Detail erwirbt STS A vom Mehrheitseigentümer TU Graz 12% der Anteile an der Forschungsgesellschaft. Die neue Eigentümerstruktur setzt sich wie folgt zusammen: TU Graz: 40%, AVL List GmbH: 19%, Magna Steyr Fahrzeugtechnik: 19%, Joanneum Research: 10%, STS A: 12%.
Forschungsschwerpunkte und Ziele Die Forschungsschwerpunkte des VIRTUAL VEHICLE Competence Centers unter der Leitung von Dr. Jost Bernasch (Geschäftsführer) und Univ. Prof. Dipl. Ing. Dr. Wolfgang Hirschberg (Wissenschaftlicher Leiter) umfassen die virtuelle Produktentstehung, multidisziplinäre Optimierung und gekoppelte Simulation. Angewandte Forschung, geförderte Forschungsprojekte mit Brückenfunktion zwischen Universität und industrieller Vorentwicklung zu den Themenfeldern Aktive & Passive Sicherheit, Thermodynamik, Strömungsmechanik, Elektrik/Elektronik und Software, Rail Systems, Virtuelles Engineering sowie Referenzprozesse für die Virtuelle Entwicklung stehen dabei im Mittelpunkt der Aktivitäten. Ziel ist es, ab 2008 das ViF mit dem Akustik Kompetenzzentrum (ACC) der TU Graz zu vereinen und unter dem Projekttitel „K2 Mobility - Sustainable Vehicle Technologies“ zu einem der führenden Forschungszentren Europas in diesem Technologiebereich zu machen. Bereits heute nimmt das VIRTUAL VEHICLE mit rund 100 hochqualifizierten Forschern durch die enorme Breite seines simulationstechnischen Ansatzes eine deutliche Vorrangstellung im deutschsprachigen Raum ein.

Dr. Jost Bernasch, Geschäftsführer des ViF, weist auf die übergeordneten Aspekte der Partnerschaft hin: „Der Individual- sowie der Öffentliche Verkehr stehen vor großen Herausforderungen: Reduktion von CO2 Emissionen, verbesserte Fahrzeugsicherheit, umweltfreundliche Fahrzeuge sowie zeit- und kostensparende Fahrzeugentwicklung. Der Weg, diese Aufgaben nachhaltig zu bewältigen, liegt in einem gesamtheitlichen und
systematischen Ansatz, um das Optimierungspotential in allen Teilbereichen der Fahrzeugentwicklung
auszuschöpfen. Ich freue mich, dass wir die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Siemens Transportation Systems nun deutlich ausbauen und intensivieren werden.“

Dipl. Ing. Andreas Gerstenmayer, Geschäftsführer von Siemens Transportation Systems GmbH & Co KG, betont die strategische Bedeutung der intensivierten Zusammenarbeit mit der TU Graz: „Graz ist Sitz des Siemens World Headquarter für Fahrwerkentwicklung, -produktion und -vertrieb. Fahrwerke für Schienenfahrzeuge aus Graz sind weltweit im Einsatz. Unsere hohe Engineering- und Fertigungskompetenz sowie die hohe Qualität liefern die Basis für diese Entwicklung. Mit der Beteiligung am VIRTUAL VEHICLE sowie der verstärkten Forschungs-Fokussierung können wir die Bahntechnikkompetenz in der Region noch weiter ausbauen. Darüber hinaus ergeben sich Synergien zu Forschungsprojekten der Automobilindustrie und anderer Forschungspartner, und wir profitieren vom Know-How des ACC nach Gründung von K2Mobility.“ Seit dem Jahr 2002 hat STS A zudem seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung verzehnfacht.

STS A – Partner des ViF seit der Stunde Null

Bereits seit den Anfängen des ViF im Jahr 2002 zählt Siemens Transportation Systems zu dessen engsten Forschungspartnern, war es doch STS A, die als Erste ihre Unterschrift unter einen Kplus-Vertrag des neu gegründeten Kompetenzzentrums setzte. Im Jahr 2005 wurden die verschiedenen Arbeitscluster und Projekte zum Thema Schienentechnologie zu einer eigenständigen Area „Rail Systems“ innerhalb des ViF zusammengeführt; mit Univ.- Prof. Klaus Riessberger vom Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft an der TUGraz
konnte ein international renommierter Experte als Area-Sprecher gewonnen werden. Im Jahr 2006 stellten STS A und ViF im Rahmen des umfangreichen Projektes „Rad/Schiene Kontaktverschleiß“ gemeinsam die Weichen zu den Kooperationspartnern VAE (Voest Alpine Eisenbahnsysteme), VA Schiene und ÖBB.

Die Partnerschaft von Siemens Transportation Systems mit der TU Graz basiert ebenfalls auf einer mehrjährigen Zusammenarbeit und wurde durch einen Kooperationsvertrag im Dezember 2006 weiter intensiviert. In der strategischen Partnerschaft wurden und werden wissenschaftliche Arbeiten und Projekte mit einem Volumen von bis zu 1 Mio. Euro pro Jahr gefördert. So ist etwa einer der Forschungsschwerpunkte die Fahrzeug-Fahrweg-Interaktion. Internationale Bahnbetreiber fordern höchste Zuverlässigkeits- und Qualitätskriterien bei den
Fahrzeugen und Fahrwerken – diese stehen aber immer in Verbindung mit den Schienenwegen und deren Qualität. Um Optimierungen in Richtung Sicherheit, Komfort und Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge bei gleichzeitiger Minimierung des Verschleißes von Rad und Schiene vornehmen zu können, werden komplexe mathematische Modelle und Berechnungsverfahren entwickelt und getestet. Weiters werden im Rahmen der Kooperation
auch gemeinsame Projekte und Prozesse in den Bereichen Betriebswirtschaft, Logistik und Benchmarking konzipiert und durchgeführt.

Dr. Johann Theurl, Vizerektor für Infrastruktur und Informations- und Kommunikationstechnologien der TU Graz, vertritt die TU Graz als Hauptgesellschafterin des Kompetenzzentrums: "Die TU Graz bildet mit ihren Forscherinnen und Forschern das zum Gelingen des Kompetenzzentrums "Das virtuelle Fahrzeug" notwendige wissenschaftliche Ambiente. Dies gilt ganz besonders auch für den Bereich der schienengebundenen Fahrzeuge. Wir freuen
uns daher, dass mit "Siemens Transportation Systems" ein Industriepartner mit Weltruf den Schwerpunkt der Schienenfahrzeuge noch deutlicher als schon bisher stärkt. Zugleich bringt die intensivierte Verbindung eine wertvolle Erweiterung zu den traditionell starken Kompetenzen der TU Graz im Automobilbereich."



Siemens Transportation Systems GmbH & Co KG („STS A”)

Mit starker internationaler Ausrichtung arbeiten drei Unternehmenseinheiten an High-Tech- Lösungen für moderne Schienenfahrzeuge: Das Weltkompetenzzentrum für Reisezugwagen in Wien und Graz, das World Headquarter für Fahrwerkentwicklung, -produktion und -vertrieb in Graz, sowie die Leadfactory für Nahverkehrsfahrzeuge wie Metros und Straßenbahnen in Wien. An beiden Produktionsstandorten ist das Know-how der gesamten Logistik- und Prozesskette von Forschung, Entwicklung, Engineering, Fertigung, Endmontage bis zur Inbetriebsetzung fokussiert.

VIRTUAL VEHICLE Competence Center („ViF“)

Forschungsschwerpunkt des VIRTUAL VEHICLE und seiner rund 100 Mitarbeiter ist die Virtuelle Produktentstehung, multidisziplinäre Optimierung und gekoppelte Simulation. Angewandte Forschung, geförderte Forschungsprojekte mit Brückenfunktion zwischen Universität und industrieller Vorentwicklung zu den Themenfeldern Aktive & Passive
Sicherheit, Thermodynamik, Strömungsmechanik, Elektrik/Elektronik und Software, Rail Systems, Virtuelles Engineering und Referenzprozesse für die Virtuelle Entwicklung stehen dabei im Mittelpunkt der Aktivitäten.

Das Kompetenzzentrum „Das Virtuelle Fahrzeug“ Forschungsgesellschaft mbH. (ViF) wurde im Jahr 2002 gegründet und verfügt derzeit über Projektbudgets in einer Gesamthöhe von rund 7 Mio. Euro jährlich. Als Kompetenzzentrum der TU Graz umfasst das Kooperationsnetzwerk des VIRTUAL VEHICLE über 45 renommierte Industriepartner (u.a.
Audi, AVL, BMW, MAN, Magna Steyr, Porsche, Siemens, ThyssenKrupp Automotive) sowie mehr als 35 universitäre Forschungsinstitute.


Rückfragen:

TU Graz
Mag. Alice Senarclens de Grancy
Tel.: +43 (0)316 / 873 - 6006
alice.grancy@TUGraz.at

VIF
Wolfgang Wachmann
Tel.: +43 (0)316 / 873 - 9005
wolfgang.wachmann@v2c2.at

Siemens Transportation Systems
Mag. Norbert Sattler
Tel.: +43 (0)51 / 707 - 60881
norbert.a.sattler@siemens.com

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