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31. Mai 2006

Wider die Schwerkraft:
Architektur-Studierende der TU Graz präsentieren „schwebende Objekte“

TU-Campus wird eine Woche lang zum Ausstellungsfeld

Hinter dem Kunstwort „Tensegrity" - der Verbindung der Worte „tension“ (Spannung) und „integrity“ (Integrität, Ganzheit) - verbirgt sich ein raffiniertes Phänomen: Lediglich Stäbe und Seile bilden ein stabiles System, in dem sich die Strukturen durch Druck- und Zugspannung selbst stabilisieren. Die starren Elemente dürfen einander nicht berühren. Dadurch entsteht der Eindruck, als wären die Gesetze der Schwerkraft aufgehoben. 180 Architekturstudierende der TU Graz präsentieren ab Freitag, den 2. Juni 2006, am Campus „Alte Technik“ ihre „Tensegrities“, die im Rahmen der Lehrveranstaltung "Experimenteller Hochbau" entstanden sind.

Von Aluminium- oder Bambusrohren über Hanfschnüre bis hin zu Segelbeschlägen reichen die Materialien, die die Architektur-Studierenden der TU Graz für ihre Arbeiten gewählt haben. „Vorgabe der Objekte aus Stäben und Seilen war, dass kein Stab den anderen berühren darf. Zug- und Druckkraft sind dabei völlig voneinander gelöst. Das führt zu erstaunlichen, nahezu schwerelos scheinenden Strukturen", beschreibt Projektleiter Peter Schreibmayer vom TU-Institut für Architekturtechnologie, das verblüffende Ergebnis des experimentellen Schaffens seiner Studierenden. Für eine Woche werden die 55 bis zu sechs Meter hohen Skulpturen, die im Rahmen der Lehrveranstaltung "Experimenteller Hochbau" entstanden sind, den gesamten Campus „Alte Technik“ der TU Graz bevölkern. „Aufgabe war weiters eine Logistik zu entwickeln, mit der ein Aufbau der Objekte in maximal drei Stunden möglich ist“, so Schreibmayer.

Das als „Tensegrity“ bezeichnete Tragwerkssystem geht auf die Architekten Richard Buckminster Fuller und Kenneth Snelson zurück, die mit ihrer Entdeckung die Architektur revolutionierten: Sie entwickelten eine Kuppelkonstruktion, deren Tragkraft mit steigender Größe schneller anwächst als das Eigengewicht. Theoretisch sind damit beliebig große Gebäude möglich. Die Exponate der Grazer Studierenden sind bis Donnerstag, 8. Juni 2006, zu besichtigen. Am Eröffnungstag wählen die Studierenden selbst die drei besten Arbeiten aus. Die Kunstobjekte, deren Realisierung die Studierenden gänzlich aus eigener Tasche finanziert haben, sind käuflich zu erwerben.

Aufbau und Präsentation:
Zeit:
Freitag, 2. Juni 2006, 9.00-12.00 Uhr
Ort: Rechbauerstraße 12, Campus „Alte Technik"


Ein abschließendes Plenum mit Künstler Hartmut Skerbisch findet
um 15.30 im HS 1, Rechbauerstr. 12, Tiefparterre, statt.

Rückfragen:
Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Peter Schreibmayer
Email: schreibmayer@at.tugraz.at
Tel: 0316 873 6302

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