Nach Expertenschätzungen versickern allein in London täglich rund 894
Millionen Liter Wasser - ein Umstand, der auch das Preisniveau für die
Konsumenten gefährdet und die Bedeutung zeitgerechter Sanierung der
Trinkwasserleitungen verdeutlicht, damit ausreichend Wasser in
einwandfreier Qualität zur Verfügung steht. Mit „PiReM“ haben die Grazer
Bauingenieurwissenschafter Daniela Fuchs-Hanusch und Gerald Gangl in
ihren Dissertationen eine Software geschaffen, mit der sie den Zustand
der Rohrnetze vollständig abbilden und Vorschläge für eine sinnvolle
Erneuerung anbieten können. „Wir bekommen dazu Daten von der jeweiligen
Stadt oder Gemeinde, die Informationen über Material, Alter und Schäden
der Rohre beinhalten. Daraus modellieren wir am PC den Erneuerungsbedarf
der Leitungsnetze“, erläutern die Forscher ihre Arbeit. Gemeinsam mit
den Wasserwerken in Graz, Linz und Villach testen sie derzeit die neue
Software. Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Arbeit gefördert und im Rahmen des „Kompetenznetzwerks
Wasserressourcen“ für den nationalen und internationalen Markteinsatz
weiterentwickelt.
Möglich ist mit „PiReM“ sowohl eine mittel-, als auch eine langfristige
Prognose, wie sich die Wasserleitungen in den nächsten Jahren
entwickeln: Die Wissenschafter lassen die Rohre dazu virtuell altern.
Abhängig vom Zustand der Leitungen lässt sich dann eine Prioritätenliste
der notwendigen Sanierungen ableiten. „In der Regel basieren diese
Arbeiten bisher auf den Erfahrungen der Wassermeister. Ziel unserer
Arbeit war ein benutzerfreundliches Produkt zu schaffen, das den Planern
als wirkungsvolles Werkzeug für die Instandhaltung der Trinkwassernetze
dient und durch das sich auch die Kosten besser planen lassen“, so
Fuchs-Hanusch und Gangl, die mit ihrer Entwicklung auch unter den besten
Projekten des diesjährigen „Constantinus Award 2006“ der
Österreichischen Wirtschaftskammer rangieren.
Rückfragen:
Dipl.-Ing. Gerald Gangl
Email: gangl@sww.tugraz.at
Tel: 0316 873 8871
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