„PROACT“ als Innovationszentrum für Identifikations-Technologien

TU Graz und Philips Semiconductors Styria setzen neue Maßstäbe in der RFID-Ausbildung

Die berührunglose elektronische Erkennung von Waren mittels Radio-Frequency Identification (RFID) gilt als Schlüsseltechnologie, um Güterflüsse effizienter zu gestalten. Am Arbeitsmarkt werden hoch qualifizierte Experten daher dringend gesucht. Im Rahmen der im Jänner 2006 begründeten Initiative „PROACT“ (Programme for Advanced Contactless Technology) setzen Philips und TU Graz gemeinsam neue Impulse für Lehre und Forschung in den Identifikations-Technologien: Erstmals können Studierende ihr Wissen im Rahmen einer (RFID)-Sommerschule von 10. bis 12. Juli 2006 erweitern. Für Wissenschafter wird im Anschluss daran von 12. bis 14. Juli 2006 ein internationaler Experten-Workshop mit Fokus auf das Thema Informationssicherheit angeboten.

Mit RFID-Technologie gekennzeichnete Objekte können Informationen ohne physischen Kontakt schnell und einfach austauschen. Für die Identifikation von Gütern und Tieren, kontaktlose Ticketing-Systeme wie wiederaufladbare Fahrkarten für Verkehrsmittel oder Sicherheitsanwendungen bei biometrischen Reisepässen ist RFID-Technologie bereits im Einsatz. „Die Visionen für das mögliche Anwendungsspektrum der RFID-Technologie reichen in alle Bereiche des täglichen Lebens und bringen ständig neue Herausforderungen für Forschung und Entwicklung. Der Bedarf an hoch qualifizierten Experten in diesem aufstrebenden Bereich nimmt daher massiv zu“, erläutert TU-Rektor Hans Sünkel. Im Rahmen von „PROACT“ starten TU Graz und Philips daher mit der neuen RFID-Sommerschule und dem „Workshop on RFID Security 2006“ eine Qualifizierungsoffensive, die Graz zu einem internationalen Kompetenzzentrum für RFID-Technologien machen soll.

„Sommerschulen sind ein ideales Mittel, um aktuelle Inhalte rasch und gut aufbereitet in die Lehre einfließen zu lassen. Unsere Veranstaltung vermittelt in drei Tagen kompakt, was üblicherweise über ein ganzes Semester verteilt ist“, stellt PROACT-Koordinator Johannes Wolkerstorfer das neue Lehrformat vor. Die Themen, die Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft vortragen, reichen von RFID-Anwendungen im Logistikbereich über drahtlose Kommunikation bis hin zu forschungsnahen Themen wie Informationssicherheit und Sensor-Netzwerken. Zielgruppe sind Technik-Studierende, die kurz vor dem Studienabschluss stehen und sich in dem aktuellen und industrie-relevanten Thema RFID spezialisieren möchten. „Wenn in den Sommerferien Studierende also lieber an die TU Graz gehen statt ins Freibad, muss das nicht unbedingt etwas mit dem Wetter zu tun haben: Mehr als 70 Anmeldungen belegen, dass das attraktive Angebot unserer RFID-Sommerschule gerne wahrgenommen wird“, freut sich Wolkerstorfer.

Im Anschluss an die Sommerschule findet von 12. bis 14. Juli 2006 der „Workshop on RFID Security 2006“ statt, zu dem die Veranstalter über hundert Interessierte aus aller Welt erwarten. Im Mittelpunkt der Expertendiskussion steht die Frage, wie sich Merkmale der Informationssicherheit, die heute auf Bankomatkarten bereits üblich sind, in Zukunft auch kostengünstig auf den viel kleineren RFID-Funketiketten unterbringen lassen.