Verkehr unter der Erde:
Experten diskutieren Tunnel „in offener Bauweise“

20. Christian Veder Kolloquium an der TU Graz

Immer öfter weichen Städteplaner mit ihren Bauvorhaben unter die Erde aus und liefern damit ständig neue Herausforderungen für den Tiefbau. Für zwei Tage wird Graz kommende Woche zum Geotechnik-Zentrum im deutschsprachigen Raum: Vom 31. März bis 1. April 2005 diskutieren rund 400 Experten aus den Bereichen Bodenmechanik und Grundbau mit Fachleuten aus Felsmechanik, Tunnelbau und Geologie an der TU Graz zum Thema „Tunnel in offener Bauweise“.

Wenn für den Verkehr kein Platz mehr in einer Stadt ist, wenn Lärmbelästigung für Anrainer vermieden werden soll oder wenn Umfahrungstrassen notwendig werden: „In diesen Fällen konstruieren Bauingenieure so genannte Tunnel in offener Bauweise“, erklärt Helmut Schweiger vom Institut für Bodenmechanik und Grundbau der TU Graz. Dabei wird das Tunneltragwerk in einer zu diesem Zweck ausgehobenen Baugrube errichtet. Längst arbeiten die Wissenschafter dabei auch mit modernsten Methoden der Modellierung und Simulation am PC. An zahlreichen Beispielen aus der Praxis illustrieren 18 Referenten beim Christian Veder Kolloquium an der TU Graz besondere Herausforderungen und Weiterentwicklungen im Tiefbau. Bauingenieur Schweiger organisiert dieses Treffen renommierter Experten heuer bereits zum 20. Mal.

Veranstaltet wird die Tagung von der „Gruppe Geotechnik Graz“, einem Kooperationsprojekt der TU-Institute für Bodenmechanik und Grundbau, Felsmechanik und Tunnelbau sowie für Angewandte Geowissenschaften. Namensgeber Christian Veder gilt als Begründer eines der erfolgreichsten Verfahren im Grundbau - für seine „Schlitzwandbauweise“, die die Herstellung sehr tiefer Baugruben unter schwierigen Baugrundverhältnissen ermöglicht, erlangte der Bauingenieur weltweite Bekanntheit. Das Programm zum „20. Christian Veder Kolloquium sowie nähere Informationen sind online unter www.geotechnical-group.tugraz.at verfügbar.