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21. April 2005

Nachhaltigkeit im Hochschulbereich:
Verantwortung in Lehre, Forschung und Management

Internationales Expertentreffen von 21. bis 23. April 2005

Schonung begrenzter Ressourcen, Erhaltung lebenswichtiger Umweltsysteme oder Überwindung von Armut: Die Gestaltung einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Entwicklung gehört zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Gerade den Bildungsbereich stellt das Thema Nachhaltigkeit dabei vor große Herausforderungen, die Vereinten Nationen haben dazu eine eigene Dekade definiert. Den internationalen Auftakt für den Bereich der akademischen Ausbildung markiert die Tagung „Committing Universities to Sustainable Development“, die von 20. bis 23. April 2005 an TU Graz und Universität Graz stattfindet.

Universitäten spielen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft als Ausbildungsstätten zukünftiger EntscheidungsträgerInnen sowie als Forschungseinrichtungen zur Förderung zukunftsträchtiger Innovationen. Darüber hinaus sind sie als Unternehmen Arbeitsplatzgeber und Konsumenten, haben Auswirkungen auf das Verkehrswesen, den Energieverbrauch, die Umwelt und Politik. Als intellektuelle Zentren und Meinungsbildner kommt ihnen in allen diesen Bereichen eine besondere Vorbildfunktion und somit Verantwortung zu – für die Entwicklung und die Lebensumstände zukünftiger Generationen.

Internationale Übereinkünfte, wie beispielsweise die CRE COPERNICUS Charta, verbinden Universitäten in Netzwerken. Sie verpflichten die einzelnen Institutionen zur Integration von Nachhaltigkeit in Form einer Selbstverpflichtung und treiben gleichzeitig die Bewusstseinsbildung voran. In Folge des Rio +10Gipfels in Johannesburg 2002 wurde von der UNESCO für die Jahre 2005 bis 2014 eine „Dekade der Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen. Den internationalen Auftakt zu dieser UN-Dekade im Hochschulbereich stellt die Tagung „Committing Universities to Sustainable Development“ von 20. bis 23. April 2005 in Graz dar, organisiert von der Technischen Universität (TU) Graz und der Karl-Franzens-Universität (KFU). Sie markiert den Beginn der intensiven wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema.

„Nur wenn es gelingt, die Grundsätze der Nachhaltigkeit vom Kindergarten an über die Schulen und Universitäten bis hin in die Erwachsenenbildung zu vermitteln, kann eine Trendwende erreicht werden“, ist Organisator Michael Narodoslawsky vom Institut für Ressourcenschonende und Nachhaltige Systeme der TU Graz überzeugt. Durch die Zuerkennung der Konferenz seitens der UNESCO konnte die KFU gemeinsam mit der TU Graz, der OIKOS Studenteninitiative und dem Universitätennetzwerk COPERNICUS CAMPUS einen großen Erfolg erreichen. Die Schirmherrschaft haben die UNESCO und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur übernommen. Etwa 150 UniversitätslehrerInnen, UniversitätsadministratorInnen und Studierende aus 29 Ländern Europas, Nord- und Südamerikas sowie Asiens nehmen an der Tagung teil.

Im Rahmen der Konferenz werden über 70 wissenschaftliche Beiträge aus aller Welt das Thema aufarbeiten. Darüber hinaus wird eine internationale Kerngruppe von Universitäten formiert, die eine Vorbildfunktion im akademischen Bereich übernehmen soll. Die KFU und die TU Graz haben sich zum Cluster „Nachhaltige Universitäten Graz“ zusammengeschlossen und wollen gemeinsam in dieser Best-Practice-Gruppe tätig sein.
„Am Standort Graz haben die Universitäten im Bezug auf die Nachhaltigkeit einen Startvorteil, sie gehören sowohl national als auch international zu den Vorreitern nachhaltiger Entwicklung in Lehre und Forschung, freut sich O.Univ.-Prof. Dr. Friedrich M. Zimmermann, Vizerektor für Forschung und Wissenstransfer der KFU, der seit Jahren federführend die „Nachhaltige Universität“ vorantreibt. „Die Ziele des Clusters ,Nachhaltige Universitäten Graz’ sind einerseits die Abstimmung der Aktivitäten der Universitäten in Richtung Nachhaltigkeit, andererseits das Anbieten gemeinsamer Nachhaltigkeits-Lehrveranstaltungen, die universitätsübergreifende Koordination studentischer Aktivitäten über Oikos, aber auch die Sichtbarkeit der Grazer Universitäten als Kompetenzknoten im internationalen Netzwerk von nachhaltig agierenden Hochschulen sowie die Etablierung einer Forschungsplattform für Nachhaltige Entwicklung“, erklärt Zimmermann.

Zu den Prinzipien Nachhaltiger Universitäten zählen inter- und transdisziplinäre Forschung und Lehre, Ressourcen schonendes Management, inter- und transdisziplinäre Curricula, Gleichberechtigung, Einbeziehen von Mittelbau und Studierenden, Transparenz und Wirtschaftlichkeit durch Energieeffizienz und ökologisch sinnvolle Einsparungen. Nachhaltige Forschung folgt ethischen Grundsätzen und ist sich ihrer ökologischen, ökonomischen und sozialen Verantwortung bewusst.


Nähere Informationen

Auftaktkonferenz „Committing Universities to Sustainable Development“ von 20. bis 23. April 2005 in Graz:
www.uni-graz.at/sustainability

UN-Dekade "Education for Sustainable Development":
www.un-ngls.org/decade-education.htm

Kooperationspartner

www.coernicus-campus.org COPERNICUS CAMPUS, Internationales Universitäts-netzwerk zur Integration von Nachhaltigkeit

www.oikosinternational.org/graz OIKOS Graz – Studentische Initiative für Nachhaltiges Wirtschaften und Management

www.lebensministerium.at Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft - Abt. II/3 - Nachhaltige Entwicklung und Umweltförderpolitik

www.bmbwk.gv.at Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

Rückfragen:
Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Michael Narodoslawsky
Institut für Ressourcenschonende und Nachhaltige Systeme
TU Graz
Tel. 0316/873-7468
E-Mail: narodoslawsky@tugraz.at

O.Univ.-Prof. Dr. Friedrich M. Zimmermann
Institut für Geographie und Raumforschung
Karl-Franzens-Universität Graz
Tel. 0316/380-5136
E-Mail: friedrich.zimmermann@uni-graz.at

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