Umweltfreundlich hergestellt und schadstofffrei verbrannt: Wasserstoff als alternativer Antriebsstoff gilt als ausgezeichnete Alternative zu herkömmlichen, immer knapper werdenden fossilen Brennstoffen. Bis zur verbreiteten Nutzung von Wasserstoff als künftigem Energieträger sind jedoch noch eine Reihe technischer Herausforderungen bezüglich Erzeugung, Verteilung und Speicherung zu lösen. Um die Spitzenstellung der österreichischen Forschung und Entwicklung auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der Wasserstofftechnologie zu sichern, entsteht auf dem Gelände der TU Graz das erste Forschungszentrum mit Prüfständen und einer eigenen Abgabestelle.
„Mit dieser österreichweit einzigartigen Forschungs-Infrastruktur sind wir in der Lage unsere Kompetenzen im Bereich der Fahrzeugtechnologie noch weiter ausbauen zu können“, freut sich TU-Rektor Hans Sünkel. „Neben Aspekten der industriellen Wettbewerbsfähigkeit haben diese Technologien auch das Potential zu einer drastischen Reduktion der Abgasemissionen bis hin zu völlig emissionsfreien Fahrzeugen“, zeigt sich auch Forschungs-Staatssekretär Eduard Mainoni vom BMVIT überaus optimistisch. Die Stärkung erfolgreicher Cluster durch einen weiteren Kompetenzaufbau und die Forcierung von Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft seien auch vorrangige Ziele der Technologieförderung des BMWA, betont Ministerialrat Peter Kowalski: Mit dem "Hydrogen Center Austria" sei eine ausgezeichnete und zukunftsorientierte Erweiterung der Kompetenz der österreichischen Fahrzeugindustrie gegeben. „Außerdem möchten wir mit dem „Hydrogen Center Austria“ die Verbindung zu internationalen Forschungsaktivitäten sichern“, ergänzt HyCentA-Geschäftsführer Manfred Klell.
Die Nase vorn: Die Steiermark als führendes Forschungsland bei alternativen Kraftstoffen
„Das HyCentA soll als Kristallisationspunkt und Informationsplattform für wasserstoffbezogene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Österreich fungieren und verfügt über ein hohes wissenschaftliches wie auch wirtschaftliches Zukunftspotenzial“, zeigt sich Geschäftsführer Klell zuversichtlich. „Forschung von heute bedeutet Arbeitsplätze von morgen. Mit dem ersten österreichischen Forschungszentrum für Wasserstoff unterstreicht die Steiermark erneut ihren Anspruch auf das Forschungsland Nummer Eins“, argumentiert Landeshauptmann-Stellvertreter Leopold Schöggl. Auch Wirtschafts-Landesrat Gerald Schöpfer freut sich über die neue steirische Forschungsinitiative: „Der Wirtschaftsstandort Steiermark lebt von der Innovation und neuen Produktideen.“ Dabei würde der Wissenstransfer von der universitären Forschung in die Betriebe immer entscheidender. „Ich werde in Zukunft alles tun, diesen Prozess durch gezielte Fördermaßnahmen zu beschleunigen", verspricht Schöpfer.
Erste Wasserstoff-„Tankstelle“ Österreichs: Beste Ausstattung mit modernsten Prüfständen
Mit Zapfsäulen für flüssigen und gasförmigen Wasserstoff ist das HyCentA an der TU Graz die erste Wasserstoffabgabestelle in Österreich. In einem vakuumisolierten Tank werden 17.600 Liter tiefkalt verflüssigter Wasserstoff bei minus 253 Grad Celsius lagern . Ebenso sind Verdampfer-Einheiten, eine Wasserstoff-Verdichterstation sowie ein Tank für tiefkalt verflüssigten Stickstoff geplant. Daneben entstehen Container-Prüfstände mit Anschluss für Stickstoff, Helium, flüssigen und gasförmigen Wasserstoff, ausgerüstet mit modernste Messtechnik und Sensorik.
„Die Schaffung der entsprechenden Infrastruktur erlaubt die Durchführung verschiedenster wasserstoffrelevanter Forschungs- und Entwicklungsprojekte“, freut sich Geschäftsführer Manfred Klell. In Planung sind etwa bereits Projekte zur Entwicklung einer Prüfprozedur für Flüssigwasserstoff-Tankanlagen, die thermodynamische Modellierung und Verifikation eines Tanksystems für flüssigen Wasserstoff, die Entwicklung und Erprobung von Treibstoffleitungen für flüssigen Wasserstoff, Lebensdaueruntersuchungen von Bauteilen unter Wasserstoffumgebung oder die Einrichtung einer österreichischen Wasserstoff-Informationsplattform Österreich. Bereits im Sommer 2005 wird die neue Infrastruktur ihren Betrieb aufnehmen. Auftanken werden an dieser einzigartigen „Tankstelle“ aber vorerst nur Forschungsfahrzeuge.
Kooperationen mit besonderer Kompetenz: Partner und Förderer des HyCentA
Neben der TU Graz als Hauptgesellschafterin freut sich die HyCentA Research GmbH über eine Reihe namhafter Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie: Neben der Forschungsgesellschaft JOANNEUM RESEARCH und den Austrian Research Centers beteiligen sich MAGNA, OMV, AVL List, die Forschungsgesellschaft für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik sowie die Steirische Gas-Wärme GmbH. Fördergeber für das Projekt sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, der Zukunftsfonds des Landes Steiermark und die Steirische Wirtschaftsförderung SFG. Die Bedeutung der Weiterentwicklung aller Arten alternativer Antriebe und Treibstoffe unterstreicht Forschungs-Staatssekretär Mainoni: „In Europa steht der beeindruckende Betrag von rund drei Milliarden Euro zur Entwicklung und zum Einsatz von Wasserstoff und Brennstoffzellen bereit.“
Rückfragen:
Mag. Alice Senarclens de Grancy
TU Graz - Medienarbeit
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